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    Entkalken

    Geräte retten und Strom sparen

Sind wir mal of­fen zu­ein­an­der: Wer denkt schon re­gel­mä­ßig ans Ent­kal­ken von Was­ser­ko­cher und Kaf­fee­ma­schi­ne? Da­bei hat das nicht nur Aus­wir­kun­gen auf den Strom­ver­brauch.

1. September 2023

Kalk im Haus­halt ist nicht nur läs­tig, weil er Flie­sen, Dusch­wän­de und Ar­ma­tu­ren mit ei­nem weiß­lich grau­en Schlei­er über­zieht. Er kann Elek­tro­ge­rä­te zer­stö­ren. „An Ober­flä­chen, die hei­ßem Was­ser aus­ge­setzt sind, la­gert sich Kalk be­son­ders schnell ab“, sagt Bernd Glassl vom In­dus­trie­ver­band Kör­per­pfle­ge und Wasch­mit­tel (IKW). Je här­ter das Was­ser ist, des­to kalk­hal­ti­ger ist es auch. Und je hei­ßer es ist, des­to schnel­ler geht der Ver­kal­kungs­pro­zess. Zum Pro­blem wird das in man­chen Haus­halts­ge­rä­ten, die Was­ser be­nö­ti­gen.
Neh­men wir das Bei­spiel Kaf­fee­ma­schi­ne: In den Lei­tun­gen la­gert sich nach und nach der Kalk ab und die­se ver­stop­fen. Ei­ne Fol­ge: Die Ma­schi­ne muss stär­ker hei­zen, um auf die not­wen­di­ge Tem­pe­ra­tur zur Kaf­fee­zu­be­rei­tung zu kom­men. Der Strom­ver­brauch er­höht sich. Noch schlim­mer: Durch die­se Be­las­tung kön­nen sich Ris­se in den Lei­tun­gen und Roh­ren bil­den und Was­ser aus­tre­ten. „Das ist pro­ble­ma­tisch, wenn die Ma­schi­ne un­ter Strom steht“, sagt Bernd Glassl.

Wie oft soll­ten Ge­rä­te ent­kalkt wer­den?

Die Häu­fig­keit hängt da­von ab, wie in­ten­siv wir das Ge­rät nut­zen so­wie von der Was­ser­här­te am Ort. Man­che mo­der­nen Ge­rä­te er­in­nern selbst­stän­dig et­wa mit Dis­play-An­zei­chen oder Warn­leuch­ten an das Ent­kal­ken. An­de­ren kann man es an­se­hen oder gar hö­ren, wenn die Kalk­schicht di­cker wird.
Wie­der das Bei­spiel Kaf­fee­ma­schi­ne: Wenn bei Voll­au­to­ma­ten der Kaf­fee­strahl un­re­gel­mä­ßig und lang­sa­mer als üb­lich aus der Ma­schi­ne kommt, kann Kalk schuld sein, so Claudia Ober­ascher von der Ini­tia­ti­ve Haus­ge­rä­te+. Oder das Ge­rät ist lau­ter als üb­lich ge­wor­den. Aber so lan­ge soll­te man bes­ser nicht war­ten, Ober­ascher rät zum re­gel­mä­ßi­gen Ent­kal­ken. „Sonst wird die Kalk­schicht mit der Zeit so stark, dass sie nur mit Mü­he ent­fernt wer­den kann. Je di­cker der Kalk, des­to län­ger muss der Ent­kal­ker ein­wir­ken.“

Wo­mit ent­kalkt man am bes­ten?

Es wirkt je­de Säu­re ge­gen Kalk – aber nicht je­des Mit­tel eig­net sich für emp­find­li­che Haus­ge­rä­te. So war­nen man­che Her­stel­ler vor der Ver­wen­dung von Es­sig, da sei­ne Säu­re Gum­mi- und Kunst­stoff­tei­le des Ge­rä­tes an­grei­fen und be­schä­di­gen kann. Claudia Oberascher rät, die Be­die­nungs­an­lei­tung zu le­sen und sich auch an die vom Her­stel­ler emp­foh­le­ne Do­sie­rung der Mit­tel zu hal­ten. „Vor al­lem bei hoch­wer­ti­gen Ge­rä­ten ist das an­ge­bracht, denn die­se Mit­tel sind auf die Ge­rä­te ab­ge­stimmt.“
Soll­ten sich Haus­mit­tel eig­nen, ist gut zu wis­sen: „Zi­tro­nen­säu­re hat ei­nen hö­he­ren Sie­de­punkt als Es­sig und eig­net sich zum Ent­kal­ken mit hei­ßem Was­ser“, er­klärt Bernd Glassl. Es­sig soll­te man bes­ser stark ver­dünnt an­wen­den, denn er ist ag­gres­si­ver als Zi­tro­nen­säu­re. „Er kann Me­tall­tei­le schä­di­gen“, so Glassl. Und: „Wird er mit hei­ßem Was­ser ge­mischt, riecht er au­ßer­dem sehr in­ten­siv und ste­chend.“ Die Dämp­fe soll­te man lie­ber nicht ein­at­men. Ganz gleich, was zum Ent­kal­ken ver­wen­det wird: die Ma­schi­ne im An­schluss gründ­lich spü­len, da­mit kei­ne Rück­stän­de der Mit­tel zu­rück­blei­ben. Sonst schmec­ken Kaf­fee oder Tee leicht säu­er­lich.

Was ist mit Wasch­ma­schi­ne und Ge­schirr­spü­ler?

Gu­te Nach­rich­ten: Bei­de müs­sen in der Re­gel nicht ex­tra ent­kalkt wer­den. Bei den Wasch­ma­schi­nen über­neh­men die Wasch­mit­tel die Ar­beit. „Fast je­des Wasch­mit­tel ent­hält Ent­här­ter“, sagt Rei­ni­gungs­ex­per­­te Bernd Glassl. „Das Ent­kalken ist al­so ein per­ma­nen­ter Pro­zess bei je­der Wä­sche.“ Aus die­sem Grund soll­te man auch die Do­sie­rungs­emp­feh­lun­gen der Her­stel­ler von Wasch­mit­teln ein­hal­ten. Sie ste­hen auf den Ver­pa­ckun­gen. „Die be­nö­tig­te Men­ge an Wasch­mit­tel hängt von der je­wei­li­gen Was­ser­här­te im Ort, der Tex­til­men­ge und dem Ver­schmut­zungs­grad der Wä­sche ab“, er­klärt Glassl.
Die ört­li­che Was­ser­här­te lässt sich im In­ter­net re­cher­chie­ren be­zie­hungs­wei­se beim lo­ka­len Was­ser­ver­sor­ger er­fra­gen. Här­te­res Was­ser be­nö­tigt mehr Wasch­mit­tel, da die­ses das Was­ser et­was wei­cher macht. „Wird zu­sätz­lich ein Ent­kal­ker ver­wen­det, muss das Wasch­mit­tel – wie bei wei­chem Was­ser – nie­dri­ger do­siert wer­den“, so Glassl. Ge­schirr­spü­ler ha­ben ei­ne in­te­grier­te Ent­här­tungs­an­la­ge, an der vor der In­be­trieb­nah­me die lo­ka­le Was­ser­här­te ein­ge­stellt wird. Ein Spe­zial­salz, das man re­gel­mä­ßig auf­fül­len muss, macht zu har­tes Was­ser wei­cher. Aber: Wer Mul­ti-Tabs mit Ent­kal­kungs­funk­tion ver­wen­det, braucht in der Re­gel kein ex­tra Re­ge­ne­rier­salz – „zu­min­dest bis zu ei­ner Was­ser­här­te von 21 Grand deut­scher Här­te (dH)“, sagt Ge­rä­te­ex­per­tin Claudia Oberascher.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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