Burnout abseits der Arbeit
19. März 2019Wenn das Privatleben zu viel wird.
Beim Begriff Burnout denken viele zuerst an Stress im Job. Doch auch private Probleme können überfordern und krank machen. Spätestens wenn der Körper Alarmsignale sendet, sollten Betroffene darauf reagieren.
Überforderung, keine Perspektive auf Besserung und mangelnde Wertschätzung aus dem Umfeld: Was im Berufsleben einen Burnout verursacht, gibt es genauso oft auch im Privatleben. Auslöser sind zum Beispiel Erkrankungen in der Familie, eine Trennung oder ein plötzlicher Todesfall. Der Mechanismus ist oft derselbe: Die Betroffenen würden versuchen, etwas zu erfüllen, was sie nicht sind, und sich daran erschöpfen, sagt die Ärztin Mirriam Prieß, die auch als Coach für Führungskräfte arbeitet.
Burnout: Ursachen und Symptome
Grundsätzlich zieht sich das private Burnout-Syndrom durch alle Schichten und betrifft beide Geschlechter. Alleinerziehende und pflegende Angehörige sind aber etwas häufiger betroffen, so Christa Roth-Sackenheim, Vorsitzende des Berufsverbandes Deutscher Psychiater (BVDP). Auch Arbeitslosigkeit, soziale und finanzielle Probleme seien Risikofaktoren.
Erschöpfungssignale des Körpers beginnen mit leichter Unruhe, Gereiztheit und Antriebslosigkeit. Dazu können Konzentrationsstörungen, Kopf- und Magenschmerzen, Schwindel, Ohrgeräusche, hoher Blutdruck und Herz-Kreislaufprobleme oder gar Bandscheibenvorfälle kommen.
Erste Anlaufstelle: Hausarzt oder Krisendienste
Prieß rät, diese Symptome ernst zu nehmen – insbesondere, wenn sie sich über einen Zeitraum von drei Monaten hartnäckig halten. Für ein erstes Gespräch sei der Hausarzt die richtige Adresse. Je nach Schwere des Falls könne er auch Medikamente verschreiben und so die Zeit bis zum Therapiebeginn überbrücken. Darüber hinaus habe er die Möglichkeit, eine stationäre oder teilstationäre Behandlung zu verordnen.
Anlaufstellen sind auch Angebote wie der Krisendienst in Berlin, ähnlich der Telefonseelsorge mit Fokus auf psychische Erkrankungen. „Für Alleinerziehende, Schuldner oder pflegende Angehörige gibt es Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen“, sagt Roth-Sackenheim vom BVDP.
Was hilft gegen Burnout?
Aber auch die Betroffenen selbst können tätig werden. Der allererste Schritt laut Prieß: Annehmen, was ist, und sich nicht in den Widerstand begeben. Betroffene sollten versuchen, sich nicht zurückzuziehen, sondern den Kontakt zu Freunden oder der Familie suchen. Manch einer geht vielleicht auch gerne in die Natur oder findet mit Kunst, Musik oder Sport wieder zu sich. Hilfreich sind auch schon kleine Dinge wie Pausen, Spaziergänge oder bewusstes Atmen.
„Man sollte es ernst nehmen, wenn das Umfeld einem sagt: Ich erkenne dich nicht wieder, ich glaube, das ist alles zu viel für dich“, sagt Roth-Sackenheim. Diese Hinweise von Freunden oder dem Partner sollten Betroffene nicht als Anklage oder Vorwurf verstehen, sondern als Fürsorge. „Freunde können nicht den Therapeuten ersetzen, aber das Ich stärken“, betont Prieß.
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