Unterwegs

Gebrauchtes E-Bike kaufen?

16. Juni 2023

Mit diesen Tipps kann nichts mehr schiefgehen.

Neue Elek­tro­fahr­rä­der sind oft teuer in der An­schaf­fung. Da stellt sich doch die Frage, ob nicht auch ein ge­brauch­tes E-Bike aus­reicht. 

Wir schauen mal, was die E-Bike-Ex­per­ten René Filippek vom All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club und Benjamin Topf vom E-Bike-Ma­ga­zin Downtown em­pfeh­len. Auf die Sattel, fertig, los!

Mögliche Repara­tu­ren be­rück­sich­ti­gen

Neue E-Bikes sind ak­tuell sehr ge­­fragt – Lie­­fer­­eng­­päs­se und War­­te­­lis­­ten nicht sel­­ten. Was ist beim Ge­­braucht­­kauf zu be­­ach­­ten? „Es spricht nichts da­­ge­­gen, ein ge­­brauch­­tes Pe­de­lec zu kau­­fen. Man kann bei den An­­schaf­­fungs­­kos­­ten ei­ni­ges an Geld spa­­ren und ver­hilft dem Rad zu einem zwei­ten Leben“, sagt René Filippek vom All­ge­mei­nen Deut­schen Fahr­rad-Club (ADFC).

Wie beim Kauf eines nor­ma­len Fahr­rads, sei es aber hilf­reich, sich ein wenig mit Fahr­rad­tech­nik aus­zu­ken­nen, um be­ur­tei­len zu kön­nen, in wel­chem Zu­stand sich die mecha­ni­schen Tei­le be­fin­den. „Der not­wen­di­ge Tausch von Ver­schleiß­tei­len oder gar eine Re­pa­ra­tur kön­nen ins Geld gehen und den Preis­vor­teil deut­lich schrumpfen lassen“, so Filippek.

Leasing-Rückläufer können sich lohnen

Auch Benjamin Topf, Chef­re­dak­teur des E-Bike-Ma­ga­zins „Downtown“, steht dem Ge­braucht­kauf grund­sätz­lich po­si­tiv ge­gen­über. „Es gibt immer mehr Lea­sing­rück­läu­fer, zum Bei­spiel von Jobrad. Wenn der Lea­sing­neh­mer dann sein neues E-Bike be­kommt, steht das alte nur noch in der Ga­ra­ge herum“. Schnäpp­chen sind aber nicht zu er­war­ten. „Der Markt ist leer­ge­fegt und ak­tuell ein rei­ner Ver­käu­fer-Markt.“

Auch mal im Fachhandel schauen

Die große Un­be­kann­te beim E-Bike ge­gen­über einem klas­si­schen Rad ist das An­triebs­sys­tem aus Motor und Akku. „Selbst eine fach­­kun­­di­­ge Per­son kann kaum be­ur­tei­len, in wel­chem Zu­stand sich Motor und Akku be­fin­den“, sagt Filippek. Sein Tipp: „Wer das Risiko mi­ni­mie­ren will, kauft ein ge­brauch­tes E-Bike (Pedelec) im Fach­han­del vor Ort oder bei einem Online-An­bie­ter wie Bike­ex­chan­ge.“ Der Preis­vor­teil sei dann zwar nicht mehr so groß, aber man be­kom­me ge­prüf­te Qua­li­tät und zudem ein Jahr Ge­währ­leis­tung.

Auf Geräusche achten

Grundsätzlich em­pfiehlt Benjamin Topf, bei der Pro­be­fahrt nicht nur da­rauf zu ach­ten, ob das Bike in Sachen Sitz­po­si­tion passt, son­dern auch ge­nau hin­zu­hö­ren: „Ge­räu­sche, wie Kla­ckern oder Mah­len darf es nicht geben.“Filippek fügt hinzu: „Die Ge­räusch­ent­wick­lung, die vor allem von Mit­tel­mo­to­ren aus­geht, soll­te gleich­mäßig sein.“

Den Akku auslesen lassen

Prüfen lassen soll­te man un­be­dingt den Akku. „Selbst wenn das Rad wun­der­bar schnurrt, kann der Akku ver­schlis­sen sein und schon viel Ka­pa­zi­tät ein­ge­büßt haben“, sagt der ADFC-Experte. Da helfe nur, den Akku in einem Fach­ge­schäft aus­le­sen zu las­sen. „Die An­schaf­fung eines neuen Akkus kann bis zu 1.000 Euro kos­ten und dann sogar einen wirt­schaft­lichen To­tal­scha­den be­deu­ten“, er­gänzt Topf.

Wer billig kauft, kauft zweimal

Damit es so weit gar nicht erst kommt, ist der teu­re­re Ge­braucht­kauf meist der bes­se­re. Wie beim neuen E-Bike gilt auch beim Ge­brauch­ten: „Wer billig kauft, kauft zwei­mal“, so Topf. Was aber be­deu­ten bil­lig res­pek­tive teuer hier ei­gent­lich? Was muss man an­le­gen, um lan­ge Freu­de zu haben an einem ge­brauch­ten E-Bike? Filippek nennt eine Faust­re­gel: „Wie beim her­kömm­lichen Fahr­rad geht man beim E-Bike von einem Wert­ver­lust von etwa 25 Pro­zent in den ers­ten bei­den Jah­ren aus, da­nach pro Jahr etwa 15 Prozent.“ In Euro be­deu­tet das, „dass ein hoch­wer­ti­ges Mar­ken-Modell mit einem er­prob­ten Mit­tel­mo­tor unter 1.500 Euro auf gar kei­nen Fall zu be­kom­men ist“, sagt Benjamin Topf.

Zu alt ist auch nicht gut

ADFC-Mann Filippek gibt schließ­lich noch etwas ganz Grund­sätz­liches zu be­den­ken: Die tech­ni­sche Ent­wick­lung schrei­tet im Akku­be­reich so schnell voran, dass kaum ein Her­stel­ler in der Lage ist, alle Akku­ge­ne­ra­tio­nen auf viele Jahre vorzuhalten. „Wer ein fünf Jahre altes Elek­tro­rad kauft und drei Jahre spä­ter den Akku tau­schen will, steht dann unter Um­stän­den dumm da“, so der Ex­per­te. Es gibt dann zwar noch die Mög­lich­keit, die Akku­zel­len auf­fri­schen zu las­sen. „Der Aus­tausch der Ori­gi­nal­bat­te­rien birgt aber ein hö­he­res Risiko, dass die Akkus über­hit­zen. Und das kann im schlimms­ten Fall zu einem Brand führen“, sagt Filippek.

Und dann sicher abfahren

Wenn es mit dem Kauf des E-Bikes dann end­lich ge­klappt hat, lohnt es sich, auf Nummer sicher zu gehen. Zum Bei­spiel mit unserer leis­tungs­star­ken Fahr­rad­ver­siche­rung. Die greift näm­lich nicht nur bei Dieb­stahl, Van­da­lis­mus, de­fek­tem Akku und mehr, son­dern bie­tet auf Wunsch auch einen Schutz­brief mit ein­ge­bau­tem Pan­nen­ser­vice. Einfach mal an­schauen und sicher abfahren!

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