Heißer Mythos
04. November 2024Sind Elektroautos wirklich brandgefährlich?
Ob in der Zeitung, im Fernsehen oder auf Social Media: Wenn in den Medien über brennende Elektroautos berichtet wird, ist das Aufsehen jedes Mal groß. Immer wieder liest man in den Kommentaren von der angeblich hohen Brandgefahr bei E-Autos – vor allem der Akku sei hochgefährlich. Aber stimmt das überhaupt?
Wenn man die Fachleute von ADAC, Dekra oder dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) fragt, sind Elektroautos nicht anfälliger für Brände als Benziner oder Diesel. Der US-amerikanische Versicherer AutoinsuranceEZ kommt bei seinen jährlichen Studien sogar zu dem Ergebnis, dass E-Autos besser abschneiden als Verbrenner und Hybride. Auf 100.000 Elektroautos kamen nur 25 die Feuer fingen, während bei der gleichen Anzahl Verbrenner und Hybride ganze 1.530 bzw. 3.475 Fahrzeuge Probleme mit Feuer hatten. Das Risiko, dass ein Verbrenner in Flammen aufgeht, ist somit etwa 61-mal höher als bei einem E-Auto.
Damit Elektroautos im Falle eines Unfalls kein Feuer fangen, verfügen sie über spezielle Sicherheitsvorkehrungen. Die elektrischen Komponenten zum Beispiel sind so gebaut, dass sie bei einem Defekt den Stromfluss automatisch unterbrechen. Ein Brand kann nur entstehen, wenn dieser Mechanismus bei einem Unfall beschädigt wird. Crashtests von ADAC und Dekra bestätigen aber immer wieder, dass E-Autos in puncto Brandschutz genauso sicher sind wie herkömmliche Fahrzeuge, in einigen Fällen sogar sicherer.
Als Hauptursachen für brennende E-Autos kommen vor allem technische Fehler beim Einbau oder unsachgemäße Wartungsarbeiten in Frage. Kritisch ist in diesem Zusammenhang das Überladen der Akkus, verursacht durch Fehlfunktionen im Batteriemanagement oder durch ein versagendes Kühlsystem. Das kommt allerdings nur sehr selten vor, da die Akkus moderner Elektroautos permanent von zuverlässigen Batteriemanagement-Systemen überwacht werden.
So werden brennende E-Autos gelöscht
Obwohl E-Autos nicht häufiger brennen als andere Fahrzeuge, gibt es Unterschiede bei der Brandbekämpfung. Die Akkus zum Beispiel müssen schnellstmöglich gekühlt werden, was am besten mit Wasser gelingt. In einigen Fällen kommen sogar spezielle Löschlanzen zum Einsatz, die direkt in die Batterie geschlagen werden. Ein spektakulärer, aber eher selten angewandter Lösungsansatz ist das Absenken des brennenden Autos in einen wassergefüllten Container. Diese Methode ist allerdings sehr teuer und auch eher unpraktisch. Im Alltag hat sich deshalb eine günstigere, aber dennoch effektive Methode mit Hilfe von feuerfesten Spezialsäcken bewährt. Die werden nämlich einfach über das brennende Auto gestülpt und anschließend mit Wasser gefüllt.
Um brennende Elektroautos richtig löschen zu können, mussten sich die Feuerwehren wertvolles Wissen aneignen. Zum Beispiel, dass das Löschen eines E-Autos durch das ständige Kühlen des Akkus deutlich mehr Wasser benötigt, als es bei einem Verbrenner der Fall ist. Außerdem gestaltet sich der Abtransport oft schwieriger, da die Gefahr besteht, dass sich das Feuer wieder entzündet. Die Feuerwehr empfiehlt daher, brennende E-Autos mindestens 24 Stunden zu kühlen, in manchen Fällen sogar bis zu 72 Stunden.
Auch, wenn es in den Medien oft anders rüberkommt, so fällt das Brandrisiko für Elektroautos doch eher gering aus. Und ob man nun Stromer, Verbrenner oder Hybrid fährt: Das Wichtigste ist doch eh, dass im Falle eines Feuers niemand verletzt wird. Alles andere kann man ersetzen. Erst recht, wenn man eine ausgezeichnete Kfz-Versicherung wie die der Öffentlichen an seiner Seite hat.
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