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    Hohe Heizkosten

    Kann man mit smarten Thermostaten sparen?

Ein Heiz­tipp ist der Tausch von ein­fa­chen dreh­ba­ren Ther­mos­ta­ten an Heiz­kör­pern ge­gen pro­gram­mier­ba­re oder gar smar­te Mo­del­le. Doch kann man da­mit viel spa­ren, wenn man oh­ne­hin schon um­sich­tig heizt?

25. November 2022

Im Win­ter die Heiz­kos­ten mög­lichst nie­drig hal­ten: An­ge­sichts dras­tisch ge­stie­ge­ner Ener­gie­prei­se ist das für vie­le ein Muss. Mit pro­gram­mier­ba­ren und smar­ten Ther­mos­ta­ten für Heiz­kör­per soll an­geb­lich eine Heiz­kos­ten­er­spar­nis von bis zu 30 Pro­zent mög­lich sein. Ein Fak­ten­check.

Was ist ein pro­gram­mier­ba­res Ther­mos­tat?

Bei ei­nem pro­gram­mier­ba­ren Ther­mos­tat er­folgt das Mes­sen der Raum­tem­pe­ra­tur und die Steue­rung des Heiz­kör­per­ven­tils au­to­ma­ti­siert. Man kann, aber braucht die Tem­pe­ra­tur al­so nicht mehr je­des Mal neu per Hand ein­stel­len. Die Pro­gram­mie­rung, zu wel­cher Zeit an wel­chem Tag die Tem­pe­ra­tur hö­her oder nie­dri­ger sein soll, nimmt man di­rekt am Ge­rät vor.

Und was ist ein smar­tes Ther­mos­tat?

Smar­te Ther­mos­ta­te bie­ten noch mehr Kom­fort. Auch sie las­sen sich pro­gram­mie­ren, selbst aus der Fer­ne. So kann man spon­tan von über­all aus via WLAN oder Blue­tooth, Smart­phone oder Tablet und App-Zu­griff die Ein­stel­lun­gen der Ther­mos­ta­te ver­än­dern. Et­wa wenn man doch mal frü­her nach Hau­se kommt. Dann wird von un­ter­wegs aus be­reits die Hei­zung an­ge­steu­ert und bis man zu Hau­se ein­trifft, hat der Raum Wohl­fühl­tem­pe­ra­tur.
Hoch­wer­ti­ge Ver­sio­nen er­ken­nen Ab­we­sen­hei­ten der Men­schen im Haus oder ge­öff­ne­te Fens­ter und rea­gie­ren dar­auf, sagt Anna Florenske vom Ver­band Wohn­eigen­tum. Und sie re­gis­trie­ren zum Bei­spiel, wenn man den Raum lüf­tet. Dann re­geln sie wäh­rend­des­sen ei­gen­stän­dig und au­to­ma­tisch die Heiz­tem­pe­ra­tur her­un­ter. Vie­le Ge­rä­te sind auch mit Sprach­as­sis­ten­ten wie Si­ri, Alexa & Co. kom­bi­nier­bar.

Wie teuer ist die In­ves­ti­tion im Schnitt?

Ein­fa­che pro­gram­mier­ba­re Ther­mos­ta­te be­kommt man laut Wolf­gang Burchard vom Fach­ver­band Arma­tu­ren im Ver­band Deut­scher Ma­schi­nen- und An­la­gen­bau (VDMA) ab 10 bis 15 Euro. Ein­fa­che smar­te Ther­mos­ta­te kos­ten ab et­wa 40 bis 60 Euro. Aber es gibt noch Ex­tras wie Fens­ter­kon­tak­te oder Steue­rungs­zen­tra­len. So soll­te laut Stif­tung Waren­test ein Haus­halt für ein Star­ter­pa­ket mit sechs Ther­mos­ta­ten, vier Fens­ter­sen­so­ren und ei­ner Zen­tra­le zwi­schen un­ge­fähr 400 und 800 Eu­ro kal­ku­lie­ren. Bei smar­ten Ther­mos­ta­ten kön­nen Zu­satz­kos­ten für die Nut­zung der Steue­rungs-Apps und Cloud-Diens­te an­fal­len.

Wel­chen Nach­teil ha­ben die­se Ther­mos­ta­te?

„Die Le­bens­er­war­tung der pro­gram­mier­ba­ren und smar­ten Ther­mos­ta­te ist ge­rin­ger als die von so­ge­nann­ten nor­ma­len Ther­mos­ta­ten“, sagt Wolfgang Burchard vom Fach­ver­band Ar­ma­tu­ren im Ver­band Deut­scher Ma­schi­nen- und An­la­gen­bau. Ei­ner der Grün­de ist der schnel­le Ver­schleiß der Elek­tro­nik.

Man­che Her­stel­ler ver­spre­chen bis zu 30 Pro­zent Heiz­kos­ten­ein­spa­rung. Was ist dran?

„Das ist de­fi­ni­tiv zu hoch ge­grif­fen“, sagt Thomas Weber, Ener­gie­be­ra­ter bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le NRW. Rea­lis­ti­scher sei ein Ein­spar­po­ten­zi­al von ma­xi­mal 10 bis 15 Pro­zent. Auch Wolfgang Burchard hält An­ga­ben zu ei­nem Ein­spar­po­ten­zial von 30 Pro­zent für „un­se­ri­ös“. Er geht von maxi­mal zehn Pro­zent aus, ab­hän­gig bei­spiels­wei­se vom Wär­me­dämm­stan­dard des je­wei­li­gen Ge­bäu­des und der Hei­zungs­an­la­ge.
Man muss hier­bei be­den­ken: Wer mit ei­nem ein­fa­chen me­cha­ni­schen Ther­mos­tat schon re­gel­mä­ßig die Hei­zung bei Ab­we­sen­hei­ten oder wäh­rend der Schla­fens­zeit her­unter­re­gelt, der wird kaum ei­nen wei­te­ren maß­geb­li­chen Spar­ef­fekt mit den pro­gram­mier­ba­ren und smar­ten Mo­del­len er­zie­len kön­nen, sagt Anna Florenske vom Ver­band Wohn­ei­gen­tum. „Dann ist es auch noch wich­tig, ob ich die mo­der­nen Ther­mos­ta­te rich­tig nut­ze und mög­lichst ein­spa­rend ein­stel­le.“ Sonst zahlt man so­gar drauf: Denn der Kom­fort­ge­winn, nach Hau­se in war­me Räu­me zu kom­men, be­deu­tet ja, die Hei­zung hat sich selbst frü­her hoch­ge­re­gelt, als man es selbst hän­disch tä­te.
Ei­nen ech­ten Spar-Tipp gibt es hier für Haus­be­sit­zer: Statt meh­re­re Hun­dert Eu­ro für al­le Ther­mos­ta­te in ei­nem Ge­bäu­de zu in­ves­tie­ren, kann man be­stimm­te Ein­stel­lun­gen auch an den Zeit­schalt­uh­ren di­rekt am Kes­sel vor­neh­men. Vie­le Hei­zun­gen bie­ten die­se. Hier kann man mit smar­ten Sys­te­men nur even­tu­ell noch et­was spa­ren, in­dem ein­zel­ne Räu­me an­ge­pass­te Heiz­zei­ten be­kom­men – et­wa wenn nur das Bad mor­gens ge­heizt wird.
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn
 
 

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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