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Kaminöfen
Wärme und Komfort zugleich
Gerade im Winter locken Kaminhersteller mit Bildern von knisterndem Flammenspiel, um das die ganze Familie versammelt ist. Mit einem Kamin wird das Zuhause zum gemütlichen Rückzugsort. Doch ist die heimische Feuerstelle tatsächlich so ökonomisch und ökologisch wertvoll, wie die Anbieter versprechen?
14. Dezember 2021
Ob friesischer Kachelofen oder ein freistehender Kamin im skandinavischen Design, längst gelten Kaminöfen nicht mehr nur als Wärmequelle. Vielmehr dienen sie als atmosphärische Stimmungsmacher, mit denen sich Wohnräume ganz neu inszenieren lassen. Die Hersteller reagieren auf die neue Lust am Wellness-Trend. Das Angebot reicht vom günstigen Modell im Baumarkt bis zur maßgefertigten Luxusausführung.
Zusätzlich befördert wird die wachsende Nachfrage durch die steigenden Öl- und Gaspreise. In Anbetracht der Energiekosten scheinen Kaminöfen eine attraktive Alternative, um Haus oder Wohnung wohlig warm zu halten. Die Preise bewegen sich zwischen 1.000 bis 10.000 Euro. Wählt man einen Kaminofen mit einer möglichst effizienten Heizleistung können sich die Anschaffungskosten für das Gerät schon nach mehreren Jahren amortisiert haben. Spaltet man das Holz sogar selbst und erwirbt es nicht in Form gebrauchsfertiger Scheite, kann sich das Heizen mit Holz noch mehr lohnen.
Emissionen
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„Jede Verbrennung erzeugt Emissionen. Es muss deshalb darum gehen, die Schadstoffe möglichst gering zu halten. Selbstverständlich gehört nur trockenes, unbehandeltes Holz in den Ofen“, so Stefan Müller vom Kaminstudio HARK in Oldenburg. Mit rund 60 Studios gehört das Duisburger Kaminbau-Unternehmen deutschlandweit zu den Marktführern. HARK entwickelte – wie inzwischen andere Hersteller auch – ein Feinstaubfiltersystem, um die Emissionen so niedrig wie möglich zu halten.
Auf das richtige Brennmaterial kommt es an
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Ebenso verantwortungsvoll ist beim Kauf von ofenfertigem Holz zu handeln. Zunehmend stammt das Kaminholz aus dem Ausland, vor allem aus Osteuropa, wo die Bäume mitunter illegal geschlagen werden. Überspitzt gesagt: Während die hiesigen Kaminöfen zwar weniger Treibhausgase produzieren, werden dafür andernorts große Teile unserer „grünen Lunge“ zerstört. Versichern Sie sich also bei Ihrem Anbieter, dass sein Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt.
Ausführliche Beratung
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Ein zentraler Begriff, den künftige Ofenbesitzer kennenlernen sollten, ist der „Wirkungsgrad“, der in Prozent angegeben ist. Gemeint ist der Ertrag der Wärme, die vom Kamin in den Raum angegeben wird, statt die Wärme im wahrsten Sinne des Wortes zum Schornstein hinaus zu blasen. Durch bestimmte Dämmstoffe und die Form des Feuerraums gelingt es manchen Geräten, fast 90 % der Wärme als Strahlungswärme abzugeben, erklärt Stefan Müller.
Gleichzeitig ist bei der Auswahl auch der Aufstellort zu prüfen. „Bevor ich dem Kunden einen Ofen verkaufe, frage ich zunächst einmal die baulichen Gegebenheiten ab. Hier ist vieles zu bedenken“, weiß der Berater. „Je moderner und energieeffizienter das Haus gebaut ist, umso wichtiger wird der Einsatz einer externen Luftzufuhr beim Kaminofen. Gemeinhin ziehen die Öfen die Brennluft aus dem Raum. Bei hochisolierten Niedrigenergiehäusern aber benötigt der Verbrennungsvorgang Zuluft von außen.“ Kurzum benötigt man in dem Fall zwei Durchbrüche durch die Wand. Die Einbaukosten sollte man bei der Kalkulation ebenso nicht außer Acht lassen wie die laufenden Gebühren für die regelmäßige Wartung durch den Schornsteinfeger. Erwirbt man eine Immobilie, in der bereits ein Kamin vorhanden ist, sollte man dessen Baujahr erfragen. Gerade die alten Geräte entsprechen den heutigen Feinstaubregeln nicht mehr. „Geräte, die nach 1995 installiert wurden, müssen gemäß dem Bundesimmissionsschutzgesetz bis 2024 aufgerüstet werden. Andernfalls werden sie abgeschaltet.“
Brandschutz
Selbstverständlich muss das Thema Brandschutz bei der Inbetriebnahme eines Kaminofens unbedingt beachtet werden. Grundsätzlich ist der fachgerechte und umsichtige Betrieb einer jeden Feuerstätte die beste Brandschutz-Maßnahme. Die notwendigen Abstände zu Wänden, Möbeln und anderen Einrichtungsgegenständen werden bei der Fachberatung und mit dem Schornsteinfeger besprochen, der den Ofen „abnimmt“. Dass Böden aus brennbaren Materialien mit einer Funkenschutzplatte bedeckt und Rauchmelder installiert werden müssen, sind nur einige der Aspekte, die bei der Installation eines Kaminofens bedacht werden müssen.
Fazit: Um mit guten Gewissen mit Holz zu heizen, sollten der Wirkungsgrad des Kaminofens hoch und die Emissionen möglichst gering ausfallen und das Holz aus heimischen Wäldern der Umgebung stammen. Alles andere spart heute zwar Geld, geht aber morgen auf Kosten nachfolgender Generationen.