• Code Handy Schloss

    Schlüssel, Code oder Handy

    Welches Türschloss passt zu mir

Die Haustür lässt sich heutzutage nicht mehr nur mit einem Schlüssel öffnen. Das geht auch über eine Pin-Eingabe oder sogar mit dem Smartphone. Doch wie sinnvoll ist das?

9. September 2020

Einen Haustür­schlüssel hat fast jeder in der Tasche. Aber vielleicht wird der bald überflüssig. Denn Türen las­sen sich auch mit dem Smart­phone öffnen und schließen – sogar aus der Ferne.
„Ob das aber für jeden Sinn macht, ist zu bezweifeln“, sagt Jürgen Spermann vom Bundes­verb­and Sicherungs­technik Deutsch­land. „Elek­tronische Schließ­systeme erhöhen zwar den Komfort, für die Sicherheit sind sie je­doch nicht un­bedingt not­wendig“, sagt der Sicher­heits­experte.

Situations­be­dingt prak­tisch

Es gibt aber durchaus Situationen, in denen das Öf­fnen und Schlie­ßen der Haustür via Inter­net prak­tisch ist. „Man kann zum Bei­spiel Be­rech­tigun­gen an einen Be­sucher ver­geben“, erklärt Stephan Schmidt, Geschäfts­führer des Fach­ver­bandes Schloss- und Be­schlag­indus­trie in Vel­bert. Der Gast be­kommt dann übers In­ternet einen Code, der ihm in einem be­stimmten Zeit­fen­ster den Zu­gang zur Wohn­ung er­möglicht. „Wenn der Be­sucher die Wohnungs­tür wieder schließt, ver­liert der Code seine Gültigkeit“, erklärt Schmidt weiter.
Im­mer häufiger genutzt wer­den heut­zu­tage bereits elek­tronische Schließ­systeme, die zwar nicht mit dem Internet verbunden sind, sich aber auch aus der Ferne steuern lassen. Dabei wird die Tür nach einer Pin-Eingabe oder per Transponder-Schlüssel geöffnet.

Haustürschlüssel ist noch immer die Nummer Eins

Die absolute Mehrheit hat jedoch nach wie vor ein Haustürschloss mit einem mechanischen Schließ­system. Diese Schlösser sind keinesfalls altbacken, sagt Schmidt. „Mechanische Schließzylinder gibt es zwar seit vielen Jahrzehnten. Aber sie werden ständig wei­terent­wickelt und mit Quer- und Sperr­stiften ergänzt.“ Kunden finden in diesem Be­reich mittler­weile technisch anspruchsvolle Schlös­ser mit einer feinen, hoch­wertigen Mechanik, weiß der Experte.
„Der Schließzylinder allein macht eine Tür nicht sicher“, stellt Spermann jedoch klar. „Um mö­glichen Fremd­zu­griffen stand­zuhalten, muss sie möglichst massiv und gegebenenfalls mit mehreren Be­schlägen und Hinter­band­sicherungen ausgestattet sein.“

Alte Türen auf­rüsten

Doch nicht im­mer braucht es eine neue Tür, um dem eigenen Be­darf nach Sicherheit gerecht zu werden. Auch eine alte Tür kann aufgerüstet werden. Dafür muss geprüft werden, in welchem Zustand sie ist. Wichtig ist, dass Türblatt, -rahmen, -bänder, und -schlösser sowie Beschläge, Schließbleche und auch Zusatzsicherungen in ihrer Wirkung sinnvoll aufeinander abgestimmt sind und fachgerecht eingebaut werden.
Erfüllt die Tür diese Kriterien nicht mehr, muss sie allerdings ausgetauscht werden. „Bei Neu- und Umbauten erhält man durch den Einbau geprüfter einbruchhemmender Türen nach DIN EN 1627 mit mindestens Widerstandsklasse RC 2 einen guten Einbruchschutz“, sagt Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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