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Fische, Insekten und Algen
Wen treffen wir im Badesee
Beim Ausflug zum See sollte Ruhe, Entspannung und Spaß an erster Stelle stehen. Wäre da nicht dieses leichte Unbehagen – denn wir sind im Wasser nicht allein. Mit wem wir uns die Seen teilen.
21. August 2023
Sich ein bisschen im See erfrischen, eine Runde schwimmen – aber: Irgendetwas kribbelt und kriecht am Bein hoch! Was oder wen wir im Wasser antreffen und wie man sich am besten verhält, erklärt das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB).
Grüne Schlieren und bläulicher Schimmer:
Das sind vermutlich Blaualgen auf der Oberfläche oder im Wasser. Seen werden regelmäßig auf diese Bakterien getestet. Das Problem ist, dass sie Giftstoffe bilden, die können für Tiere und Menschen gesundheitsschädlich sein können. Das IGB warnt daher: Ist das Wasser zu grün oder kann man die Füße in knietiefem Wasser nicht mehr erkennen, besser woanders baden. War man schon in dem Wasser, im Anschluss lieber die Badebekleidung ausziehen und duschen.
Grüner Schleim am Uferrand:
Das können Fadenalgen sein. Sie sind nicht nur schleimig, eklig und nervig für Badende, sondern können zudem die Bildung von Blaualgen fördern und diese beherbergen. Besonders Hunde werden gern mal vom frischen Algenduft angelockt und fressen die Kombination aus Faden- und giftigen Blaualgen.
Schlingpflanzen vom Grund bis zur Oberfläche:
Die langen Lianen scheinen manchmal ganz schön bedrohlich. Eigentlich sind sie aber sehr nützlich. Sie reinigen das Wasser und sind Nahrung und Unterschlupf für viele Lebewesen, so das IGB. Gefährlich sind sie nicht. Sollte man sich in ihnen verfangen, einfach ruhig bleiben und in Rückenlage so herausschwimmen, wie man hineingeraten ist.
Zutrauliche Tierchen:
Die meisten Fische sind sehr scheu. Einige Arten wie Flussbarsche, Plötzen und Rotfedern trauen sich aber manchmal doch etwas näher an die Badegäste heran. Übrigens: Der berüchtigte Wels bleibt eher am Grund und gilt nicht als bedrohlich. Mücken, Fliegen und Libellen tummeln sich an der Oberfläche. Aber auch Wasserspinnen können beim Schnorcheln entdeckt werden – die einzige Spinnenart, die unter Wasser lebt. Etwa sechs Prozent aller Insekten verbringen laut IGB mindestens einen Teil ihres Lebens im Wasser. Vorsicht ist geboten bei Muscheln. Dort kann man sich leicht mal an den Schalen schneiden. Immer häufiger sind sie in unseren Badeseen zu finden. Die Tiere filtern das Wasser und tragen so zu einer besseren Wasserqualität bei.
Foto: Nicolas Armer/dpa/dpa-tmn