• Bewerbung_1680

    Bewerbung ohne Anschreiben

    Neue Struktur für den Lebenslauf

Auch weil es für Ar­beit­ge­ber oft nichts­sa­gend ist, ver­liert das An­schrei­ben zu­neh­mend an Be­deu­tung. Wer in ei­ner Be­wer­bung dar­auf ver­zich­tet, muss aber den Le­bens­lauf po­lie­ren. Wie geht man vor?

28. Juni 2024

Mit dem An­schrei­ben mü­hen sich Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber häu­fig ab. Da wer­den Vor­la­gen ge­goo­gelt oder ein KI-Chat­bot um Rat ge­fragt. Nicht ver­wun­der­lich al­so, dass die „Qua­li­tät vie­ler Be­wer­bungs­schrei­ben tat­säch­lich als man­gel­haft zu be­zeich­nen ist.“ Das zu­min­dest be­rich­ten Ben Dehn und Stefan Gerth vom Be­wer­bungs­ser­vice „Die Be­wer­bungs­schrei­ber“ aus ih­rer täg­li­chen Pra­xis. 
Auch für Ar­beit­ge­ber ist die man­gel­haf­te Qua­li­tät ein Grund da­für, dass An­schrei­ben im Be­wer­bungs­pro­zess an Be­deu­tung ver­lie­ren. Sie ha­ben für Per­so­nal­ab­tei­lun­gen oft we­nig Aus­sa­ge­kraft und bie­ten kaum Zu­satz­in­for­ma­tio­nen zum Le­bens­lauf. Teils ver­zich­ten Un­ter­neh­men da­her dar­auf, An­schrei­ben zu ver­lan­gen. In dem Fall müs­se der Le­bens­lauf zu­sätz­li­che In­for­ma­tio­nen bie­ten, so Be­wer­bungs­be­ra­ter Ben Dehn. Da­mit Ar­beit­ge­ber zum Bei­spiel ent­schei­den kön­nen, ob ein Kan­di­dat auch mensch­lich ins Team passt. Der Fach­mann gibt Tipps, wie Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber ih­ren Le­bens­lauf neu struk­tu­rie­ren kön­nen. 

1. Kur­ze Mo­ti­va­tion als Fließ­text ein­bau­en

War­um möch­te ein Be­wer­ber oder ei­ne Be­wer­be­rin bei ei­nem Un­ter­neh­men ar­bei­ten? Für die Per­so­nal­ab­tei­lung ei­ne zen­tra­le In­for­ma­tion, die aus ei­ner Be­wer­bung her­vor­ge­hen soll­te. Die­se Mo­ti­va­tion lässt sich auch in den Le­bens­lauf in­te­grie­ren. Der Vor­schlag der Be­wer­bungs­ex­per­ten: Be­gin­nen Sie Ih­ren Le­bens­lauf mit ei­nem kur­zen Fließ­text von un­ge­fähr drei bis vier Sät­zen, in dem Sie er­klä­ren, war­um Sie sich auf die Stel­le bei die­sem Unternehmen bewerben. Das ersetzt die Einleitung eines Anschreibens. 

2. Re­le­van­te Fä­hig­kei­ten auf­lis­ten

Plat­zie­ren Sie wich­ti­ge und für den aus­ge­schrie­be­nen Job re­le­van­te Fä­hig­kei­ten in ih­rem Le­bens­lauf eben­falls noch vor dem be­ruf­li­chen Wer­de­gang – in Form ei­ner Auf­lis­tung. Ein gro­ßer Vor­teil: Nut­zen Per­so­nal­ab­tei­lun­gen Tools, die Be­wer­bun­gen ma­schi­nell aus­le­sen, steigt da­mit die Wahr­schein­lich­keit, dass die ei­ge­ne Be­wer­bung aus­ge­wählt und nicht aus­sor­tiert wird. Re­cruiter nut­zen die Tools zum Bei­spiel da­zu, den Be­wer­ber­pool nach be­stimm­ten Key­words zu durch­su­chen. Sie kön­nen sich et­wa ei­ne Lis­te mit al­len Kan­di­da­ten er­stel­len las­sen, die Eng­lisch­kennt­nis­se auf ei­nem be­stimm­ten Ni­veau ha­ben. 

3. Be­ruf­li­che High­lights her­vor­he­ben

Wer mag, kann zwei bis drei be­ruf­li­che Er­fol­ge oder High­lights aus­wäh­len und die­se in ei­ner kur­zen Lis­te vor dem Wer­de­gang auf­füh­ren. Al­ter­na­tiv las­sen sich die Er­fol­ge den je­wei­li­gen be­ruf­li­chen Sta­tio­nen zu­ord­nen – bei­de An­sät­ze sind Be­wer­bungs­be­ra­ter Dehn zu­fol­ge gän­gig. In­fra­ge kom­men nicht nur zah­len­ba­sier­te Er­fol­ge wie Um­satz­stei­ge­run­gen, son­dern auch die Mit­wir­kung an be­stimm­ten Pro­jek­ten oder die Zu­sam­men­ar­beit mit ei­ner fach­frem­den Ab­tei­lung. 

4. Ge­halts­wunsch rich­tig plat­zie­ren

„Bit­te ma­chen Sie An­ga­ben zu Ih­rem mög­li­chen Ein­tritts­ter­min und Ih­rer Ge­halts­vor­stel­lung“ – sol­che Auf­for­de­run­gen ent­hal­ten vie­le Stel­len­an­zei­gen. Fällt das An­schrei­ben weg, kön­nen Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­ber auch die­se In­for­ma­tion in ih­ren er­wei­ter­ten Le­bens­lauf in­te­grie­ren – zum Bei­spiel als aus­ge­schrie­be­ner Satz in ei­nem „Über Mich“-Ab­schnitt am An­fang des Le­bens­laufs, so Dehn. Der Be­wer­bungs­ex­per­te schlägt et­wa die For­mu­lie­rung „Hoch mo­ti­viert ste­he ich Ih­nen ab dem TT.MM.JJJJ zu ei­nem ver­han­del­ba­ren Brut­to­jah­res­ge­halt von XX.XXX Euro zur Ver­fü­gung.“ vor. 
Foto: Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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