• Finanzthemen_1680

    So fangen Sie an, sich mit Finanzthemen auseinanderzusetzen

Manch­mal ver­­hin­dern tief lie­­­­­gen­­­­de Emo­­­tio­­nen, dass wir uns mit Finanz­din­­gen be­schäf­ti­gen. Wie man die Prä­­­­­­gun­­­­­gen über­­­­win­­­den kann und mit dem Spa­­ren los­legt.

03. Juli 2023

Ei­gent­lich müss­te man sich mal da­rum küm­mern, um die Fi­nan­zen. Aber Spa­ren, Al­ters­vor­sor­ge, Ak­tien und Ren­ten­ver­si­che­rung sind nicht un­be­dingt Din­ge, mit de­nen man sich ger­ne in sei­nen frei­en Stun­den be­schäf­tigt. Man­chen Men­schen fällt es be­son­ders schwer, sich zu mo­ti­vie­ren. Sie ha­ben da­rauf nicht nur kei­ne Lust, son­dern ver­spü­ren ei­ne re­gel­rech­te Ab­nei­gung ge­gen das The­ma. Das lie­ge zum ei­nen dar­an, dass wir Geld­an­la­ge nicht bei­ge­bracht be­kom­men – we­der zu Hau­se noch in der Schu­le. „Al­les, was man nicht ge­lernt hat, ist weit weg aus dem All­tag“, sagt Finanz­psy­cho­lo­gin Monika Müller. „Und wenn die Er­fah­rung fehlt, füh­len sich vie­le für sol­che Ent­schei­dun­gen nicht ge­rüs­tet.“
Doch nicht nur die Angst vor dem Un­be­kann­ten schreckt ab. „Es gibt auch Men­schen, die ver­bin­den et­was Ne­ga­ti­ves mit Geld“, sagt Müller. Und wer Druck und Angst bei einem The­ma spürt, mei­­det die­se Sa­che lie­ber. Wie Men­schen auf Geld schau­en, ba­sie­re oft auf ih­ren Er­fah­run­gen da­mit in der Kind­heit. Gab es im El­tern­haus zum Bei­spiel oft Streit we­gen der Fi­nan­zen, ver­bin­den Kin­der das The­ma mit Kon­flik­ten.

Ei­gene Emo­tio­nen re­flek­tie­ren

Doch das Spa­ren kann je­der ler­nen. Al­ler­dings nicht, in­dem man so­fort in die Theo­rien des In­ves­tie­rens ein­taucht oder mög­lichst vie­le Rat­ge­ber liest. „Man kann die­se Prä­gung über­win­den, in­dem man sich mit ihr aus­ein­ander­setzt“, rät die Fi­nanz­psy­cho­lo­gin als ers­ten Schritt. Das ge­lingt, in­dem man sich selbst be­wusst macht, was Geld für ei­nen be­deu­tet: Ver­bin­det man das et­wa mit Kon­flikt, Si­cher­heit, Er­folg oder Frei­heit?
Steht es zum Bei­spiel für Frei­heit, kann das am Spa­ren hin­dern. Denn wer sein Geld zu­rück­le­gen muss, hat nicht die Frei­heit, es so­fort aus­zu­ge­ben. Ein Wi­der­spruch, den nur er­kennt, wer sich selbst und seine Emo­tio­nen re­flek­tiert. „So et­was muss man her­aus­fin­den und nach krea­ti­ven Lö­sun­gen su­chen, um zum Bei­spiel für das Al­ter vor­sor­gen zu kön­nen und sich den­noch heute schon frei zu füh­len“, sagt Müller.
Und wer bei dem Ge­dan­ken an die Geld­an­la­ge vor al­lem Druck ver­spürt, kön­ne das um­mün­zen und als An­trieb nut­zen. „Bei ei­ner ne­ga­ti­ven Prä­gung kann man sich über­le­gen, was man viel­leicht an­ders ma­chen kann als sei­ne El­tern.“ Da­für ist es sinn­voll, auch zum Bei­spiel mit dem Part­ner oder den Freun­din­nen über Geld zu spre­chen. Erst wenn man her­aus­ge­fun­den ha­be, wie man emo­tio­nal zu dem The­ma Geld steht, kön­ne man sich dar­an ma­chen, den ge­sun­den Um­gang mit Geld zu ler­nen, rät die Ex­per­tin.

Ge­füh­le mo­ti­vie­ren mehr als Wis­sen

Fehlt der letz­te Schubs, um mit dem Spa­ren zu be­gin­nen, könn­te ein Trick hel­fen. In ei­ner US-Studie von 2019 ha­ben Wis­sen­schaft­ler un­ter­sucht, wer mehr spart: Men­schen, die ge­rade ei­ne Schu­lung zur Geld­an­la­ge be­sucht ha­ben oder Men­schen, die das The­ma Spa­ren eher emo­tio­nal be­trach­ten. Das Er­geb­nis: Wer sich kon­kre­te Spar­zie­le setzt und die­se mit sei­nen Emo­tio­nen ver­bin­det, legt mehr Geld zu­rück. Ge­füh­le mo­ti­vie­ren al­so mehr als Wis­sen.
Das heißt: Nie­mand soll­te sich nur un­kon­kret vor­neh­men, et­was für das lang­wei­li­ge Ziel der Ren­te zu­rück­zu­le­gen. Statt­des­sen gilt es, sich ge­nau vor­zu­stel­len, was man war­um er­rei­chen möch­te. Wo möch­te man im Al­ter le­ben, mit wem ist man zu­sam­men, was hat man als Rent­ner noch vor? In der Stu­die soll­ten die Teil­neh­mer zum Bei­spiel ihr Spar­ziel mit ei­ner Col­la­ge bild­lich dar­stel­len. Das kann hel­fen, um wirk­lich mit dem Spa­ren an­zu­fan­gen.

An­fang muss gar nicht schwer sein

Ist man an dem Punkt an­ge­langt, rät Karin Baur, Fi­nanz­ex­per­tin bei der Stif­tung Wa­ren­test: „Ein­fach an­fan­gen, um rein­zu­kom­men. Statt mit lang­fris­ti­gen Ver­trä­gen soll­te man so ein­fach und flexi­bel wie mög­lich be­gin­nen.“ Wer noch kei­nes hat, soll­te sich ein Ta­ges­geld­kon­to ein­rich­ten, um dort ei­nen Not­gro­schen an­zu­spa­ren.
Für die lang­fris­ti­ge Geld­an­la­ge rät Baur zu so­ge­nann­ten ETF. Das sind Wert­pa­pier­fonds, die un­komp­li­ziert und güns­tig sind. Selbst ohne viel Hin­ter­grund­wis­sen kön­nen Spa­rer sich so auf das Bör­sen­par­kett wa­gen. Wich­tig: Der ge­wähl­te ETF sollte welt­weit in­ves­tie­ren und der An­la­ge­ho­ri­zont min­des­tens fünf, bes­ser zehn Jah­re be­tra­gen. Bei­des re­du­ziert die Ver­lust­ri­si­ken.
Schon mit klei­nen Sum­men lässt sich so Mo­nat für Mo­nat spa­ren. Das senkt die Hemm­schwel­le. Wer die bei­den ent­schei­den­den Punk­te be­ach­tet, kann laut Baur nicht viel falsch ma­chen. „Haupt­sa­che man fängt über­haupt mit dem Spa­ren an, op­ti­mie­ren kann man spä­ter im­mer noch. Viel­leicht ent­steht da­durch so­gar ein In­te­res­se an Fi­nanz­the­men.“ Der Vor­teil von so ei­nem Spar­plan ist noch da­zu, dass – ein­mal ein­ge­rich­tet – au­to­ma­ti­sch re­gel­mä­ßig ein­ge­zahlt wird. Wer nicht möch­te, muss sich al­so kaum noch ak­tiv um sei­ne Fi­nan­zen küm­mern.
Foto: Alexander Heinl/dpa/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

Das könnte Sie auch interes­sieren

Das inter­ak­tive siche­re Haus

Treten Sie ein und be­­we­­gen sich nach Ihrem Be­­lie­­ben durch das vir­­tuel­­le Haus. Sie kön­­nen alle Räume frei be­­tre­­ten und sich sogar um­schauen.

Zum interaktiven sicheren Haus

Rechts­schutz­ver­sicherung

Rechts­schutz für Ihren privaten Be­reich ist be­sonders wichtig.

In vielen Be­reichen unseres täg­lichen Lebens wird aus einer kleinen Streitig­keit schnell ein aus­ge­wachsener Pro­zess.

Jetzt mehr erfahren

Fahrrad­ver­siche­rung

Sie lieben Ihr Fahrrad? Dann ist die Fahr­rad­ver­siche­rung der Öffent­lichen Olden­burg genau das Rich­tige für Sie.
Denn sie greift bei fast jedem Scha­den, der Ihrem Rad welt­weit zu­sto­ßen kann, wie z. B. Dieb­stahl, Van­da­lis­mus, Teile­dieb­stahl, Sturz­schä­den oder de­fek­ten Akku.

Jetzt mehr erfahren

Wir für Sie

Sie interessieren sich für Themen rundum die Öffentliche? Dann sind Sie hier genau richtig!

Zum Bereich "Wir für Sie"