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Bewusster Einkaufen
Tipps zum Geldsparen beim täglichen Einkauf
Die Preise galoppieren, alles wird teurer. Beim täglichen Lebensmitteleinkauf haben die meisten Deutschen allerdings noch erhebliches Einsparpotenzial. Das reicht von weniger Lebensmittelverschwendung über Preisvergleiche bis hin zum guten, alten Haushaltsbuch.
15. August 2022
„Der Ukrainekrieg macht uns alle ärmer.“ Mit diesem Satz stimmte Bundesfinanzminister und FDP-Chef Christian Lindner die Deutschen schon Anfang April auf magere Zeiten ein. Ähnlich der grüne Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck. Der Grund: die Preise steigen massiv, vor allem für Energie und Lebensmittel. Im August lag das Preisniveau in Deutschland schon knapp acht Prozent höher als vor einem Jahr, hat das Statistische Bundesamt gerade festgestellt. Fürs gleiche Geld kann man sich also acht Prozent weniger Waren und Dienstleistungen kaufen. Und Lindner fügte noch einen weiteren, für viele bedrohlich klingenden Satz an: „Diesen Wohlstandsverlust kann auch der Staat nicht auffangen.“
Damit war es raus. Die Deutschen müssen vor allem selbst sehen, wo sie sparen können. Und da gibt es vor allem beim Einkaufen für die meisten noch genug Potenzial, wenn wir ehrlich sind.
Damit war es raus. Die Deutschen müssen vor allem selbst sehen, wo sie sparen können. Und da gibt es vor allem beim Einkaufen für die meisten noch genug Potenzial, wenn wir ehrlich sind.
Kein Geld in die Mülltonne
Zum Beispiel: Kein Geld mehr in die Mülltonne schmeißen! Ja, das machen viele von uns fast täglich. Das Stichwort heißt Lebensmittelverschwendung. Jeder deutsche Verbraucher wirft laut einer Studie des Johann Heinrich von Thünen-Instituts von 2019 im Auftrag des Bundesernährungsministeriums etwa 75 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg, ein Vier-Personen-Haushalt also rund 300 Kilogramm. Das sind viele hundert Euro. Die Hauptursachen für die Verschwendung: Missverständnisse beim Mindesthaltbarkeitsdatum, falsche Lagerung oder nachteilige Einkaufs- und Kochgewohnheiten, so das Bundesumweltministerium.
Nicht ohne Einkaufszettel
Alltagstaugliche Tipps, die helfen können, die Lebensmittelverschwendung zu verringern, hat das Ministerium auch. Etwa: Planvoll einkaufen. Erst prüfen, was noch vorrätig ist. Dann einen Einkaufszettel schreiben und nicht nach Gefühl
einkaufen. Außerdem: Maßvoll einkaufen, nicht zu große Vorräte anlegen. Regelmäßig die Vorräte prüfen und rechtzeitig verbrauchen – zuerst das, was schon länger lagert.
einkaufen. Außerdem: Maßvoll einkaufen, nicht zu große Vorräte anlegen. Regelmäßig die Vorräte prüfen und rechtzeitig verbrauchen – zuerst das, was schon länger lagert.
Essensreste besser verwerten
Thema abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum: Produkte nicht automatisch wegwerfen, sondern prüfen, ob sie noch genießbar sind. Das gleiche gilt für Essensreste. Gekühlt oder eingefroren lassen sich davon mit etwas Phantasie noch Tage später interessante Gerichte zubereiten.
Eigenmarken sind günstiger
Auch beim Einkaufen selbst lässt sich so mancher Euro sparen. Zum Beispiel durch den Kauf von Eigenmarken. Jede der großen Supermarktketten – von Aldi bis Lidl, von Edeka bis Rewe und Famila – hat solche Eigenmarken für die gängigsten verarbeiteten Lebensmittel im Angebot, oft nur halb so teuer wie das Markenprodukt und was wenige wissen, nicht selten sogar vom Markenhersteller produziert.
Zu viele haben Übergewicht
Für nicht wenige Deutsche gilt zudem: Sie können sparen, indem sie weniger essen (und einkaufen). Und das ist kein zynischer Scherz. Sie sollten es sogar, denn laut Robert Koch Institut sind zwei Drittel der Männer und gut die Hälfte der Frauen in Deutschland übergewichtig, ein Viertel der Erwachsenen sogar stark übergewichtig. Sie tun durch ein wenig Verzicht sogar noch etwas für ihre Gesundheit.
Über das Sparen beim Heizen, beim Stromverbrauch oder der Mobilität ist schon genug geschrieben worden. Sparen lässt sich aber auch – ohne wirklich große Wohlstandsverluste – bei Gebrauchsgegenständen. Kleidung etwa lässt sich viel länger tragen als es die Modeindustrie uns einreden will. Und je länger ein Gebrauchsgegenstand genutzt wird, umso nachhaltiger ist das.
Über das Sparen beim Heizen, beim Stromverbrauch oder der Mobilität ist schon genug geschrieben worden. Sparen lässt sich aber auch – ohne wirklich große Wohlstandsverluste – bei Gebrauchsgegenständen. Kleidung etwa lässt sich viel länger tragen als es die Modeindustrie uns einreden will. Und je länger ein Gebrauchsgegenstand genutzt wird, umso nachhaltiger ist das.
Haushaltsbuch führen
Viele Menschen wissen übrigens gar nicht genau, wohin ihr Geld jeden Monat verschwindet. Da hilft ein aus der Mode gekommenes Utensil unserer Eltern und Großeltern: das Haushaltsbuch. Wer es an Hand seiner Einkaufsbons akribisch führt, wird schnell Einsparpotenziale ausmachen. Es muss heute auch nicht mehr die analoge Form des Haushaltsbuches sein. Denn längst gibt es hierfür Apps für Smartphone, Tablet und sonstige digitale Begleiter.
Und noch ein letzter – wenn auch noch einmal altmodischer – Tipp: An der Kasse bar bezahlen. Das schafft ein viel besseres Verhältnis zum vorhandenen Geld und seinen Finanzen, so Experten, als beim emotionslosen Reinschieben einer Karte in ein Bezahlterminal oder dem Bezahlen mit dem Handy.
Und noch ein letzter – wenn auch noch einmal altmodischer – Tipp: An der Kasse bar bezahlen. Das schafft ein viel besseres Verhältnis zum vorhandenen Geld und seinen Finanzen, so Experten, als beim emotionslosen Reinschieben einer Karte in ein Bezahlterminal oder dem Bezahlen mit dem Handy.
Bühnenbild: Beim Einkaufen sollte man sich vorher überlegen, was man braucht und die Preise vergleichen. Foto: Pexels/Anna Shvets