• Stromzähler

    Steigende Energiepreise

    Lohnt sich jetzt ein Anbieterwechsel?

Kaum eine Woche scheint der­zeit zu ver­gehen, ohne dass ein Ener­gie­­an­bieter seine Prei­se an­­hebt. Doch Kun­din­nen und Kun­den sind dem nicht wehr­los aus­­gesetzt. Was man tun kann.

16. Dezember 2021

So viel Dynamik war sel­ten in den Energie­preisen. Fast täglich scheinen An­bieter ihre Tarife der­zeit neu zu kal­ku­lieren. Etliche Kun­den be­kom­men Schreiben mit Preis­er­hö­hun­gen. Ver­brauche­rin­nen und Ver­brauchern bleibt dann nur: neue Prei­se akzep­tieren oder nach einem gün­sti­ge­ren An­bie­ter suchen.
„Grund­sätzlich hat der Kun­de bei Preis­er­hö­hun­gen ein Son­der­kün­di­gungs­recht“, sagt Christina Wallraf von der Ver­braucher­zen­tra­le Nordrhein-Westfalen. Wol­len Ver­brauche­rin­nen oder Ver­braucher von sich aus wechseln, ohne dass der Preis er­höht wurde, müssen sie in den Ver­trag schauen.
Wer die Ener­gie in einem Grund­ver­sor­gungs­tarif be­zieht, kann den Ver­trag jeder­zeit mit einer Frist von zwei Wochen kün­di­gen. An­sonsten kommt es darauf an, was in den AGB verein­bart wurde. Ent­schei­dend sind die restliche Ver­trags­lauf­zeit und die Kün­di­gungs­frist. Ant­worten auf wich­tige Fra­gen.

Wie fin­de ich einen passen­den An­bieter?

Eine Mög­lich­keit: selber suchen. Ver­gleichs­por­ta­le wie Verivox oder Check 24 geben einen Markt­über­blick und ermög­lichen die Suche nach be­stimm­ten Kri­te­rien. Aber Vor­sicht: „Nicht alle Tarife sind auf diesen Por­talen gut zu finden“, sagt Leonora Holling, Vor­sitzen­de des Bundes der Energie­ver­braucher.
Da sich die Ver­gleichs­rech­ner über Ver­mitt­lungs­pro­vi­sio­nen finan­zieren, wer­den laut Holling Firmen, die keine Kunden dort sind, mit­un­ter ver­steckt. „Es kann sich also loh­nen, direkt auf den Web­sei­ten von Ver­sor­gern nach passen­den Tarifen zu schauen.“
In einem Test von acht Por­ta­len für die Zeit­schrift „Finanztest“ (Ausgabe 12/21) schnitt kein An­bieter gut ab. Nur zwei waren befrie­di­gend, die anderen aus­reichend oder man­gelhaft. Es mangelt oft an wichtigen Tarif­infor­ma­tio­nen und Trans­parenz. Auch die Daten­schutz­ein­stel­lun­gen über­zeug­ten die Tester oft nicht.

Kann mir die Arbeit nicht je­mand ab­nehmen?

Eine Alter­native können Wechsel­dienste sein, die jähr­lich für Kundin­nen und Kunden zu einem günsti­geren Tarif wechseln. Da­für ver­lan­gen die Anbieter der Stiftung Warentest zufolge eine Provision.
In einem Lang­zeit­test konn­ten von sieben Anbieter waren die Tester weit­gehend zu­frieden: Alle Wechsel­dienste boten günstige Tarif­vor­schlä­ge an, organisierten den Wechsel und leiteten im zweiten Jahr vor Ab­lauf der Kün­di­gungs­frist wieder einen An­bie­ter­wech­sel ein.
Ist der günstigste Tarif immer der beste?
Ein günsti­ger Preis allein sollte nicht das ein­zige Kri­te­rium sein. Bei Gas- und Strom­tarifen sind nach An­sicht der Ver­braucher­zen­trale NRW auch Punkte wie kurze Lauf­zeiten und Kün­di­gungs­fristen wichtig. Ist der offerierte Preis besonders nie­drig ist, ist so­gar Vor­sicht ist ge­bo­ten: „Soll dann eine hohe Vor­aus­zahlung ge­leistet wer­den, kann es teuer wer­den“, weiß Leonora Holling. „Falls der Ver­sor­ger in In­sol­venz geht, ist das Geld für den Kunden verloren.“

Schützt eine Preis­garan­tie vor Tarif­er­hö­hun­gen im neuen Vertrag?

Man muss zwischen einer voll­stän­di­gen und einer ein­ge­schränk­ten Preis­ga­ran­tie unter­schei­den. Bei einer voll­stän­di­gen Garan­tie ist der Kun­de vor Er­hö­hun­gen sicher. „Oft ist die Preis­ga­ran­tie aber ein­ge­schränkt, in­dem ver­än­der­te Steuern und Netz­ent­gel­te an die Kunden weiter­ge­ge­ben wer­den“, erklärt Christina Wallraf.
Wichtig zu wissen: Der Energie­an­bie­ter darf dann nur die Preis­be­stand­teile er­höhen, auf die er keinen Ein­fluss hat. „Seine erhöhten Be­schaf­fungs­kosten ge­hören nicht dazu.“

Wie viel kann man durch einen Wechsel sparen?

Noch vor einem Jahr lag der Mittel­wert der Ein­spa­run­gen nach Er­he­bun­gen von Verivox bei einem Haus­halt mit einem Strom­ver­brauch von 4.000 KWh im Jahr bei 361 Euro und bei einem Gas­ver­brauch von 20.000 KWh bei 583 Euro. An­ge­sicht der stark stei­gen­den Preise dürfte die Er­spar­nis aber aktuell gerin­ger aus­fallen.
Foto: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-mag
 
 

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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