• Impact Investment

    Impact Investment

    Kann meine Geldanlage die Welt verändern?

Mit dem eigenen Geld zu­gleich Gutes tun und Ren­di­te er­zie­len? Das muss kein Wider­spruch sein. Nach­hal­ti­ge An­la­gen gibt es in­zwi­schen genug. Bleibt die Frage: Wie weit reicht mein Ein­fluss als Anleger?

23. September 2021

Dürrezeiten, Hitze­wel­len, Über­schwem­mun­gen: Nach An­nah­men des Welt­kli­ma­rates (IPCC) wer­den Ex­trem­wet­ter­er­eig­nis­se in Zu­kunft häu­fi­ger. Vie­len Men­schen reicht es da nicht aus, Po­li­tik und Wirt­schaft die Ent­schei­dun­gen für mehr Klima­schutz zu über­las­sen. Sie wol­len selbst ihren Bei­trag leis­ten, zum Bei­spiel bei der Geld­an­lage.
Jeder Dritte (32 Pro­zent) ist in­zwi­schen be­reit, öko­lo­gi­sche As­pek­te in sei­nem Spar- und An­la­ge­ver­hal­ten stär­ker zu be­rück­sich­ti­gen. Das zeigt eine Um­frage des Markt­for­schungs­ins­ti­tuts Opinium im Auf­trag des Fi­nanz­dienst­leis­tungs­un­ter­neh­mens Fidelity International.
Bei jün­ge­ren An­le­ge­rin­nen und An­le­gern ist die Be­reit­schaft dazu über­durch­schnitt­lich: 42 Pro­zent der 18- bis 34-Jäh­ri­gen wol­len ihr Geld der Um­fra­ge zu­fol­ge nach­hal­ti­ger an­le­gen. In der Al­ters­grup­pe der über 55-Jäh­ri­gen ist es le­dig­lich ein Vier­tel (25 Prozent).

Geänderte Werte

Solche Umfrage­er­geb­nis­se über­ra­schen Sir Ronald Cohen nicht: „Die Werte haben sich ge­ändert“, sagt der Phi­lan­throp und Ri­si­ko­ka­pi­tal­ge­ber. Ihre Ent­schei­dun­gen tref­fen vie­le An­le­ge­rin­nen und An­le­ger be­wusst: 43 Pro­zent der Be­frag­ten sind laut der Opinium-Um­fra­ge über­zeugt davon, dass sie durch eine ent­spre­chen­de An­la­ge eine Än­de­rung im Ver­hal­ten von Unter­neh­men be­wir­ken können.

Viele sollten mit­machen

Sir Ronald Cohen plä­diert in sei­nem Buch „Impact“ für einen neuen Ansatz des Ka­pi­ta­lis­mus: Neben einer fi­nan­ziel­len Ren­di­te müs­se ein In­vest­ment po­ten­ziell po­si­ti­ve Aus­wir­kun­gen auf die Ge­sell­schaft und die Um­welt haben. „Die ethi­sche und öko­lo­gi­sche Wir­kung, die ein Unter­neh­men hat, wird in der Zu­kunft nach­weis­bar und mess­bar sein.“
„Spätestens der Be­richt des Welt­kli­ma­ra­tes hat ge­zeigt, dass es not­wen­dig ist, etwas zu tun“, sagt auch Thomas Küchenmeister von der Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tion (NGO) Facing Finance. „Es braucht einen Wan­del zu einer nach­hal­ti­ge­ren Wirt­schaft.“ Um das zu er­rei­chen, müss­ten mög­lichst vie­le Men­schen mit­machen. Und das kön­ne durch­aus ge­lin­gen. „Bei Le­bens­mit­teln schauen vie­le Ver­brau­cher in­zwi­schen auch auf Bio-Qualität.“

Aktionärsrechte nutzen

Doch wie viel Ein­fluss haben An­le­ger wirk­lich? Kön­nen Klein­ak­tio­näre gro­ße Unter­neh­men zum Um­len­ken be­we­gen? Jürgen Kurz von der Deut­schen Schutz­ver­ei­ni­gung für Wert­pa­pier­be­sitz (DSW) ist da skep­tisch: «Die Macht liegt eher bei den ins­ti­tu­tio­nel­len Anlegern.»
Kleinaktio­näre könn­ten aber auf Haupt­ver­samm­lun­gen ihr Fra­ge­recht nut­zen, um auf The­men hin­zu­wei­sen: „Der Vorstand muss Ihnen da­rauf ja eine Ant­wort geben.“ Und: „Der Kauf von Ak­tien ist oft mehr als nur eine rei­ne Geld­an­la­ge“, findet Kurz. „Es ist die be­wuss­te Ent­schei­dung, Mit­ei­gen­tümer eines Unter­neh­mens zu wer­den.“ Und dabei spie­le nicht nur die Ab­sicht, einen Ge­winn zu er­zie­len, eine Rolle, son­dern auch das Ge­schäfts­mo­dell des Unter­nehmens.

Fonds als Alter­na­ti­ve zur Ein­zel­aktie

Wer nicht so tief in die Ma­te­rie ein­stei­gen will, kann zu Fonds grei­fen. In­zwi­schen gibt es viele Fonds, die nicht in fos­si­le Ener­gien in­ves­tie­ren und an­de­re kon­tro­ver­se Ge­schäf­te aus­schlie­ßen, er­klärt die Stif­tung Waren­test. Beim Nach­hal­tig­keits­test von 99 Fonds für ihre Zeit­schrift „Fi­nanz­test“ (Ausgabe 9/2021) be­kamen vier aktiv ge­manag­te Fonds die beste Nach­hal­tig­keits­be­wertung.
Allerdings kos­ten ak­ti­ve Fonds Ge­büh­ren. Güns­ti­ger sind bör­sen­ge­han­del­te ETF. Nach­hal­ti­ge Index­fonds sind aber oft we­ni­ger streng. Bei der „Finanztest“-Be­wer­tung schnei­den sie daher in puncto Nach­hal­tig­keit etwas schlech­ter ab.
Oberes Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa-mag

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

Das könnte Sie auch interes­sieren

Konzept­Rente Privat

Für alle, die ein Vor­sorge­­konzept mit Wahl­­mög­lich­keit wün­schen - unsere Konzept­­Rente Privat.

Jetzt mehr erfahren

Konzept­Rente Fir­men

Für alle, die lie­ber heute schon für später vor­arbeiten möch­ten - unsere Kon­zept­Rente Firmen.

Jetzt mehr erfahren

Rentenrechner

Mit unserem Ren­ten­rech­ner fin­den Sie heraus, wie groß Ihre Ren­ten­lücke wirk­lich ist.

Zum Rechner

Wir für Sie

Sie interessieren sich für Themen rundum die Öffentliche? Dann sind Sie hier genau richtig!

Zum Bereich "Wir für Sie"