• Filmen wie ein Profi

    Filmen wie ein Profi

    Die richtige Aus­rüs­tung für gute Kurz­filme

Nicht bloß drauf­hal­ten, son­dern einen rich­tig guten Film dre­hen: Wer Vi­deos mit äs­the­ti­schem An­spruch machen möch­te, braucht mehr als ein Smart­phone. Wel­ches Equip­ment nötig ist.

27. September 2021

Kleine Filmchen mit dem Smart­phone oder der Kom­pakt­ka­me­ra hat wahr­schein­lich jeder schon ein­mal ge­dreht. Mit mehr oder we­ni­ger Er­folg. Wer etwas ernst­haf­ter in die Welt des Fil­mens ein­stei­gen möch­te, hat schnell ganz an­de­re An­sprüche.
Gestochen schar­fe Auf­nah­men, na­tür­liche Far­ben, spek­ta­ku­lä­re Ein­stel­lun­gen – mit bil­li­gen Ge­rä­ten kom­men Hobby­fil­mer nicht weit. Doch es braucht auch kei­ne pro­fes­sio­nel­le Film­ka­me­ra, um hoch­wer­ti­ge Vi­deos zu dre­hen. Die Lö­sung: Für Kurz­fil­me, hoch­wer­ti­ge Natur­auf­nah­men oder semi­pro­fes­sio­nel­le Hoch­zeits-, Kon­zert- oder Musik­vi­deos em­pfiehlt sich eine gute Sys­tem­kamera.

Und wie sieht es mit der guten alten Hand­kamera aus?

„Camcorder im Ama­teur­be­reich lie­fern wegen der klei­nen Sen­so­ren nicht so wer­ti­ge Auf­nah­men“, er­klärt Mathias Allary, Lei­ter der Online-Film­schule Movie-College in München. Für ein gutes Gerät müss­te man schon vier­stel­li­ge Be­trä­ge in die Hand nehmen.
Auch André Kramer, Re­dak­teur beim Fach­ma­ga­zin „c't“, rät von Video­ka­me­ras eher ab: „Klas­si­sche Cam­cor­der gibt es schon noch, mitt­ler­weile sind aber alle Funk­tio­nen mehr oder weni­ger durch Foto­ka­me­ras ab­ge­deckt.“
Stattdessen grei­fen Hobby­fil­mer bes­ser zu einer Sys­tem­ka­me­ra. „Wer eine viel­sei­ti­ge, kom­pak­te Ka­me­ra sucht, die vi­suell hoch­wer­ti­ge Auf­nah­men macht, kann mit einer Mir­ror­less nichts falsch machen“, sagt Mathias Allary. Mirror­less (spie­gel­los) steht hier für die spie­gel­lose Sys­tem­ka­me­ra mit Wech­sel­ob­jek­tiven.
Das Smart­phone reicht da­ge­gen meist nicht aus – aus meh­re­ren Grün­den. „Bei Vi­deos hat man es mit einer län­ge­ren Pe­rio­de zu tun, in der man das Gerät ruhig halten muss“, sagt André Kramer. Ohne Zu­be­hör wie Stativ fällt das bei einem Handy schwer. Auch ist die Lin­se nicht op­ti­mal, we­gen der Weit­win­kel-Optik: Li­nien von Ge­sich­tern oder Ge­bäu­den wer­den schnell ver­zerrt dar­ge­stellt.

Was die Sys­tem­ka­me­ra kön­nen sollte

Wer sich eine Sys­tem­ka­me­ra zu­legt, soll­te auf ein paar Din­ge ach­ten: „Die Ka­me­ra soll­te min­des­tens HD, bes­ser aber 4K haben“, rät Allary, der auch als Re­gis­seur und Ka­me­ra­mann ar­bei­tet. Die rei­ne Pixel­zahl sage nur be­dingt etwas über die Qualität aus.
Bei der Auf­lö­sung braucht man es nicht zu über­trei­ben. „4K und eine Bild­rate von 60 Bil­dern pro Se­kun­de ist fast schon Over­kill“, sagt André Kramer von der „c't2. Zur Ein­ord­nung: Für klas­si­sche Kino­fil­me wer­de mit 24 Bil­dern pro Se­kun­de ge­ar­bei­tet.
Entscheidend ist die Sen­sor­grö­ße. „Full Frame und APS-C er­ge­ben dank ge­rin­ge­rer Schär­fen­tiefe wer­ti­ge­re Auf­nah­men“, sagt Allary. Auch Bild­sta­bi­li­sa­to­ren seien wich­tig. „Hier kann die Kom­bi­na­tion aus sta­bi­li­sier­tem Ka­me­ra­sen­sor und op­ti­schem Sta­bi­li­sa­tor im Ob­jek­tiv Wun­der wir­ken.“ Nicht zu unter­schät­zen ist auch die Zeit­span­ne, in der ge­filmt wird. Für ein gan­zes Kon­zert braucht es eine Ka­me­ra, die sich nicht nach 20 Mi­nu­ten wegen Über­hit­zung selbst abschaltet.

Auch das Objektiv muss stimmen

Ebenso wich­tig wie der Kamera-Body selbst ist das pas­sen­de Ob­jek­tiv. „Dabei muss es gar kei­ne be­son­ders hohe Licht­stär­ke sein. 2,8 geht als Öff­nungs­blen­de völ­lig in Ord­nung“, sagt Allary.
Entscheidend sind Ab­bil­dungs­qua­li­tät und Brenn­weite. André Kramer gibt Bei­spie­le: „Für Nah­auf­nah­men eig­nen sich 85, für Hoch­zei­ten 35 Mil­li­me­ter.“ Ein gutes Zoom­ob­jek­tiv deckt die­sen Be­reich ab.
Dazu kommt noch das Zu­be­hör. Steck- oder Funk­mi­kro­fone kos­ten 200 bis 300 Euro, ein gutes Sta­tiv be­kommt man erst für deut­lich über 100 Euro. LED-Ring­lich­ter oder Falt­re­flek­to­ren hel­fen bei der rich­ti­gen Be­lich­tung. „Für den Ton soll­te man sich win­zi­ge Auf­kle­be-Wind­schut­ze be­sor­gen und auf die Mikro­fon­öff­nun­gen der Ka­me­ra kle­ben. Das ver­hin­dert Stör­ge­räu­sche bei Außen­auf­nah­men“, er­klärt Allary.
Für einen guten Film zählt aber nicht nur das rich­ti­ge Zu­be­hör. „Letzt­lich sind die Ka­me­ras vor allem Werk­zeu­ge“, sagt der Ex­per­te. „Es kommt darauf an, wie wir sie verwenden.“
Foto: Florian Schuh/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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