• Trickdiebstahl

    Trickdiebstahl in Zeiten von Corona

    So schützen Sie ältere Fami­lien­mit­glie­der, Ver­wand­te und Be­kannte

Die Corona-Krise bie­tet Trick­be­trü­gern neue, per­fi­de Mög­lich­kei­ten ihre Opfer aus­zu­trick­sen. Schnell haben sie ihre Maschen an die ak­tuel­le Si­tua­tion an­ge­passt und nut­zen die Ängs­te vor allem äl­te­rer Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger aus. Aller­dings fühlt sich fast jeder Dritte nicht aus­rei­chend über Trick­dieb­stahl in­for­miert. Das ergab eine Um­fra­ge des Mei­nungs­for­schungs­ins­ti­tuts YouGov Deutsch­land im Auf­trag der Öffent­lichen Olden­burg unter rund 2.000 Be­frag­ten. Die Öffent­liche Olden­burg er­klärt die Maschen der Be­trü­ger und gibt Tipps, wie Sie Fa­mi­lien­an­ge­hö­ri­ge schüt­zen kön­nen.

23. Juli 2020

Trick­dieb­stahl ist eine Form des Dieb­stahls, bei dem das Ent­wen­den eines Ge­gen­stan­des oder einer Wert­sache ver­schlei­ert er­folgt. Die Tä­ter ge­ben sich als eine an­de­re Per­son aus oder len­ken das Op­fer ab, um den Dieb­stahl un­ge­hin­dert durch­füh­ren zu kön­nen, weiß der Scha­den­ver­hü­tungs­ex­per­te bei der Öffent­lichen. Wie leicht es ist, Op­fer von Trick­die­ben zu wer­den, ist vie­len be­kannt. Trotz­dem sind nicht we­ni­ge Men­schen in den ent­schei­den­den Si­tua­tio­nen un­vor­sich­tig oder un­auf­merk­sam, weil Ihnen nicht be­wusst ist, dass sie sich ge­ra­de in einer Be­trugs­si­tua­tion be­fin­den.

Zuhause sind meist äl­te­re Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger be­trof­fen

Trick­dieb­stäh­le kön­nen unter­schie­den wer­den zwi­schen sol­chen, die im öffent­lichen Raum statt­fin­den und sol­chen, die bei den Op­fern zu­hau­se er­fol­gen. Bei Letz­te­ren täu­schen die Tä­ter meist eine fal­sche Iden­ti­tät vor, um un­ge­hin­der­ten Zu­gang zu Haus oder Woh­nung und damit zu den Wert­ge­gen­stän­den des Op­fers zu er­lan­gen. Ge­ra­de äl­te­re Per­so­nen sind häu­fig be­trof­fen, weil die­se die Täu­schung in vie­len Fäl­len nicht als sol­che er­ken­nen und zu­dem oft all­eine woh­nen. Inte­res­sant ist des­halb, dass laut der YouGov-Umfrage sich eher die jun­gen Leu­te Sor­gen machen: So fürch­tet fast jeder Fünf­te (18%) im Al­ter zwi­schen 18 und 34 Jah­ren, ein­mal Op­fer von Trick­be­trü­gern zu werden.
Die Betrü­ger machen sich die Co­ro­na-Pan­de­mie zu Nut­zen und ent­wickeln neue Maschen, warnt die Öffent­liche. Das öffent­liche Le­ben war durch die Aus­gangs­be­schrän­kun­gen lan­ge Zeit stark zu­rück­ge­fah­ren und ist es der­zeit in vie­len ge­sell­schaft­lichen Be­rei­chen noch immer. Somit spielt sich ein Groß­teil des Ta­ges in den ei­ge­nen vier Wän­den ab. Die Tä­ter nut­zen die Ein­sam­keit, Sor­gen und Ängs­te allein­ste­hen­der, äl­te­rer Men­schen aus, die durch de­ren Iso­liert­heit und Un­ge­wiss­heit ent­ste­hen kön­nen.

Drei popu­lä­re Maschen in Zei­ten der Krise

Diese Vor­ge­hens­wei­sen ste­hen bei Trick­be­trü­gern der­zeit be­son­ders hoch im Kurs:
1. Der Corona-Enkel­trick
Die Be­trü­ger rufen das meist äl­te­re Opfer mit einer aus­län­di­schen Ruf­num­mer an und ge­ben vor, ein na­her Ver­wand­ter – meist ein Enkel – zu sein. Die­ser er­zählt, dass er durch die Corona-Pan­de­mie im Aus­land sehr krank ge­wor­den sei und ver­sucht, das Op­fer dazu zu brin­gen, ihm eine gro­ße Sum­me Geld zu über­wei­sen, damit er sich be­han­deln las­sen kann. Alter­na­tiv soll das Geld an einen Bo­ten über­ge­ben wer­den.
2. Anruf oder Be­such vom Ge­sund­heits­amt
Bei die­ser Masche ru­fen ver­meint­liche Mit­ar­bei­ter des ört­lichen Ge­sund­heits­amts bei ihrem Opf­er an und gau­keln ihm vor, dass das Co­ro­na-Vi­rus in der Nach­bar­schaft aus­ge­bro­chen ist. Aus Sicher­heits­grün­den soll ein Corona-Schnell­test zum Preis von „nur“ meh­re­ren Tau­send Euro ge­macht wer­den. Das Geld soll so­fort über­wie­sen werden. Eine Ab­wand­lung des Tricks ist, dass die Be­trü­ger an der Tür des Op­fers klin­geln, die­ses in ein Ge­spräch ver­wickeln und so ver­suchen, sich Zu­tritt zur Woh­nung zu ver­schaf­fen.
3. Anruf von der Lan­des­bank
Die Be­trü­ger geben sich als Mit­ar­bei­ter der Lan­des­bank aus und be­haup­ten, den TAN-Ge­ne­ra­tor ihres Op­fers über­prü­fen zu müs­sen. Dies sei auf­grund der Corona-Pan­de­mie nur per Tele­fon und nicht per­sön­lich in einer Bank­fi­lia­le mög­lich. Das Op­fer soll nun die EC-Karte in den Ge­ne­ra­tor stecken und dann einen Start­co­de ein­ge­ben, den die Be­trü­ger nennen. Auf die­se Weise er­hal­ten diese Zu­gang zum On­line-Ban­king des Opfers.
Wenn Sie Zwei­fel haben, ob und in wel­chem Um­fang Ver­siche­rungs­schutz ge­gen einen Trick­dieb­stahl zu­hau­se be­steht, hilft Ihnen Ihr Ver­siche­rungs­be­ra­ter von der Öffent­lichen Olden­burg.

Die Befra­gung

Die ver­wen­de­ten Da­ten be­ru­hen auf einer On­line-Um­fra­ge der YouGov Deutsch­land GmbH, an der 2.032 Per­so­nen zwi­schen dem 26. Juni 2020 und dem 29. Juni 2020 teil­nah­men. Die Er­geb­nis­se wur­den ge­wich­tet und sind re­prä­sen­ta­tiv für die deut­sche Be­völ­ke­rung ab 18 Jah­ren.

Infothek

Tipps, wie Sie sich und Fa­mi­lien­an­ge­hö­ri­ge schüt­zen kön­nen:

Entlarven Sie zwei­fel­haf­te An­ru­fer, in­dem Sie Fragen stellen, die nur ech­te Ver­wand­te be­ant­wor­ten kön­nen (Er­eig­nis­se, Er­leb­nis­se, Ge­heim­nis­se)

Ihre Bankdaten soll­ten Sie nie­mals übers Telefon wei­ter­ge­ben! Ihre Bank wür­de Sie zu einem sol­chen Schritt nie­mals auf­for­dern.

Fragen Sie Ihren Haus­arzt oder das Ge­sund­heits­amt, ob ein Test an­ge­ord­net wurde. Co­ro­na-Tests sind in der Regel viel güns­ti­ger und wer­den nicht ohne An­kün­di­gung und auch nicht ohne Wei­te­res an der Haus­tür durch­ge­führt.

Lassen Sie keine frem­den Men­schen in Ihre Woh­nung.

Wenn Ihnen die Si­tua­tion ver­däch­tig er­scheint, soll­ten Sie sich so­fort an die Polizei (110) wenden.

Bleiben Sie mit sei­nen Ver­wand­ten und Be­kann­ten – ins­be­son­de­re äl­te­ren Per­so­nen – in Kon­takt, um Iso­lie­rung und Ein­sam­keit ent­ge­gen zu wir­ken. Emo­tio­na­le Tiefs bie­ten die größ­te An­griffs­flä­che für die Be­trü­ger.

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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