• Verschwörungstheorie

    Starrköpfe in der Familie

    Wie umgehen mit Ver­schwö­rungs­theo­rien?

In der Corona-Kri­se kur­sie­ren et­liche Ver­schwö­rungs­theo­rien. Und mit­un­ter kann es pas­sie­ren, dass so­gar An­ge­hö­ri­ge oder Freun­de kru­de Theo­rien in ge­mein­sa­men WhatsApp-Grup­pen ver­brei­ten. Was ist der rich­ti­ge Um­gang mit so einer Si­tua­tion?

11. Juni 2020

Bei aller Em­pö­rung em­pfiehlt sich zu­nächst ein freund­licher Ton: „So­bald der Ton rup­pig wird, ist ei­gent­lich alles ver­lo­ren“, sagt Sebastian Herrmann, der ein Buch zum The­ma ge­schrie­ben hat. Teilt eine nahe­ste­hen­de Per­son ein frag­wür­di­ges Video in einer WhatsApp-Grup­pe, soll­te man die­ses nicht in der Grup­pe kom­men­tie­ren, son­dern das di­rek­te Ge­spräch suchen.

Manchmal bes­ser her­aus­hal­ten

In der Grup­pe sei allen­falls der Hin­weis er­laubt, dass Bei­trä­ge zu solch kom­ple­xen Zu­sam­men­hän­gen bitte nicht in einer WhatsApp-Gruppe zu ver­brei­ten seien. Wenn eine di­rek­te Nach­richt nicht mög­lich ist, soll­te man sich ein­fach aus der De­bat­te her­aus­hal­ten.
Sinnvoll ist es auch, eine Ge­mein­sam­keit mit dem Ge­gen­über zu fin­den und sich auf die­se Wei­se dem The­ma an­zu­nä­hern. Bei­spiels­wei­se kön­ne man das Ge­spräch mit der Be­mer­kung er­öff­nen, dass man sich auch über das The­ma Ge­dan­ken mache und ger­ne darüber spre­chen will. Im nächs­ten Schritt kön­ne man sa­gen, an wel­chem Punkt man nicht der glei­chen Mei­nung ist und dies dann er­klä­ren.

Höflicher und ehr­licher Ein­stieg

Hilfreich sei etwa ein Lob zu Be­ginn des Ge­sprächs. „Es darf natür­lich nicht ge­lo­gen sein“, sagt Herrmann. Man kön­ne zum Bei­spiel be­to­nen, wel­che Ar­gu­men­te man gut fand, be­vor man er­klärt, mit wel­chen Punk­ten man nicht ein­ver­stan­den ist.
Grund­sätz­lich sei das per­sön­liche Ge­spräch immer dem ge­schrie­be­nen Wort vor­zu­zie­hen: „Eine Stim­me stellt emo­tio­na­le Nähe her, man be­kommt die Zwi­schen­töne mit“, so Herrmann. Gerade bei Dis­kus­sio­nen per E-Mail sei das Streit­po­ten­zial des­halb be­son­ders hoch.
„Je mehr Ver­trauen zwi­schen zwei Men­schen herrscht, desto mehr kann man eine Hal­tung zu etwas än­dern“, sagt Herrmann. Es seien nicht Fak­ten, die un­se­re Mei­nun­gen än­dern, son­dern Freund­schaf­ten.

Bei wahn­wit­zi­gen Ideen bes­ser schwei­gen

Doch nicht jeder ist zu­gäng­lich für solche gut ge­mein­ten An­nä­he­run­gen: „Mit den Be­ton­köp­fen braucht man nicht zu dis­ku­tie­ren“, sagt Herrmann auch mit Blick auf Ideo­lo­gen, die ihre An­sich­ten einem gro­ßen Pu­bli­kum im In­ter­net dar­bie­ten. Das Schwei­gen über eine wahn­wit­zi­ge Idee sei das Bes­te, was man machen könne. Denn davor fürch­te­ten die­se Leute sich am meisten.
 
Foto: Andrea Warnecke/dpa-mag

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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