• Arztgespraech_1680

    Moment, was heißt das genau?

    Gut vorbereitet ins Arztgespräch

Gu­te Vor­be­rei­tung hilft auch, wenn es um den Arzt­be­such geht. Schließ­lich ist die Zeit im Sprech­zim­mer knapp und die Un­si­cher­heit manch­mal groß. Tipps für da­vor und wäh­rend­des­sen.

22. September 2022

Sie sit­zen im War­te­zim­mer, end­lich wird Ihr Na­me auf­ge­ru­fen. Sie ge­hen ins Sprech­zim­mer, mit vie­len Ge­dan­ken im Kopf. Doch: Bei all der Auf­re­gung ver­ges­sen Sie, dem Arzt oder der Ärz­tin eine Fra­ge zu stel­len, die Ih­nen ei­gent­lich wich­tig war. Si­tua­tio­nen wie die­se müs­sen nicht sein – wenn man sich gut vor­be­rei­tet. Die­se Tipps kön­nen hel­fen:

Vor dem Arzt­be­such

Wor­te für die Symp­to­me fin­den: Bei Schmer­zen ist es hilf­reich, sie so prä­zi­se wie mög­lich zu be­schrei­ben. Sind sie boh­rend, poch­end, stech­end? „Wenn man die Symp­tome erst beim Arzt ver­sucht zu for­mu­lie­ren, ge­lingt das mög­li­cher­wei­se aus ver­schie­de­nen Grün­den nicht so gut“, sagt An­ke Puzicha von der Ver­brau­cher­zen­tra­le Ham­burg. Et­wa, weil vor Ort in der Arzt­pra­xis we­nig Zeit bleibt. Manch­mal sind die Schmer­zen dann auch plötz­lich ver­schwun­den – und die Wor­te gleich mit. „Wich­tig ist auch, mit­zu­tei­len, wie lan­ge die Be­schwer­den schon an­dau­ern und ob sie im Lau­fe der Zeit stär­ker ge­wor­den sind“, er­klärt Ralf Suhr, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Stif­tung Ge­sund­heits­wis­sen.
Re­le­van­te In­fos zu­sam­men­tra­gen:
Hilf­reich ist es, wenn sich Pa­ti­en­ten vor­ab über­le­gen, was der Arzt oder die Ärztin zur Kran­ken­ge­schich­te wis­sen soll­te. „Das wä­ren zum Bei­spiel Krank­heits­häu­fun­gen in der Fa­mi­lie, Al­ler­gien oder chro­ni­sche Er­kran­kun­gen“, sagt Suhr. Ein Über­blick über die Arz­nei­mit­tel, die man ak­tu­ell ein­nimmt, kann eben­falls wich­tig sein. „Da­zu ge­hö­ren auch selbst ge­kauf­te Me­di­ka­men­te und Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel“, so Suhr. Wer all die­se In­for­ma­tio­nen pa­rat hat, er­leich­tert es dem Arzt oder der Ärz­tin, sich ein Bild von den Be­schwer­den zu ma­chen.
Auf Selbst­diag­no­sen aus dem In­ter­net ver­zich­ten:
Vie­le Pa­ti­en­ten su­chen vor­ab Ge­sund­heits­in­for­ma­tio­nen im In­ter­net. Hier ist al­ler­dings Vor­sicht ge­bo­ten. Häu­fig trifft so ei­ne In­ter­net-Selbst­diag­no­se gar nicht zu, oft ist sie viel zu dras­tisch. Wis­sen soll­te man auch: „Vie­le In­for­ma­tio­nen im Netz sind in­te­res­sen­ge­lei­tet oder man­che so­gar falsch“, sagt Suhr. Das kön­ne Un­si­cher­hei­ten schü­ren. Wenn man sich vor­ab in­for­mie­ren will, soll­te man das ge­zielt auf ver­trau­ens­wür­di­gen Sei­ten tun. Da­zu ge­hö­ren et­wa die Web­sites der Stiftung Gesundheitswissen oder gesund.bund.de – eine Initiative des Bundesgesundheitsministeriums.
Oder der IGeL-Monitor, der über Sinn und Nut­zen von ärzt­li­chen Leis­tun­gen auf­klärt, für die die Kran­ken­kas­se nicht auf­kommt. Hinter dem IGeL-Monitor steht der Me­di­zi­ni­sche Dienst Bund.

Wäh­rend des Arzt­be­suchs

Kei­ne Scheu vor Nach­fra­gen ha­ben:
Beim Ge­spräch selbst kommt es manch­mal vor, dass Pa­ti­en­ten nicht al­les ver­ste­hen. Hier gilt: Un­be­dingt nach­fra­gen und da­rum bit­ten, dass der Arzt oder die Ärz­tin das Ge­sag­te noch ein­mal in ein­fa­chen Wor­ten for­mu­liert. Das ist bes­ser, als die In­for­ma­tio­nen ein­fach hin­zu­neh­men – und erst zu Hau­se zu mer­ken, dass man nicht ge­nau weiß, was das nun be­deu­tet. „Da kann es auch hilf­reich sein, je­man­den zum Arzt­ge­spräch mit­zu­neh­men, der zum rich­ti­gen Zeit­punkt die rich­ti­gen Fra­gen zu stel­len ver­mag“, sagt Anke Puzicha.
Oft be­steht zu­dem ein Un­ter­schied zwi­schen dem, was ge­sagt, ge­meint und tat­säch­lich ver­stan­den wird. Ralf Suhr nennt ein Bei­spiel: Der Arzt er­klärt ei­nem Pa­ti­en­ten, er ha­be eine aku­te Rhi­ni­tis. Da der Er­krank­te den me­di­zi­ni­schen Fach­aus­druck nicht kennt, löst das Wort erst ein­mal gro­ße Sor­gen aus. Der Arzt meint ei­nen Schnup­fen, aber der Patient bringt das für ihn frem­de Wort mit et­was Be­droh­li­chem in Ver­bin­dung. „Um­so wich­ti­ger ist es, dass man gleich Rück­fra­gen stellt, so­bald man et­was nicht ver­stan­den hat“, sagt Suhr.

Er­kennt­nis­se zu­sam­men­fas­sen

Laut Stif­tung Ge­sund­heits­wis­sen gibt es eine Metho­de, mit der sich prü­fen lässt, ob man al­les ver­stan­den hat: „Bei der Kom­mu­ni­ka­tions­tech­nik Teach-Back fasst man am En­de die we­sent­li­chen Punk­te in ei­ge­nen Wor­ten noch ein­mal zu­sam­men“, er­klärt Suhr.

So ver­stün­den Pa­tien­ten nicht nur bes­ser, was der Arzt oder die Ärztin meint, son­dern könn­ten sich auch bes­ser ans Ge­spräch er­in­nern. Zu­dem las­sen sich so even­tu­el­le Miss­ver­ständ­nis­se direkt klä­ren.
Eben­falls von Vor­teil: Die In­for­ma­tio­nen des Arz­tes oder der Ärz­tin un­mit­tel­bar nach dem Ge­spräch auf­schrei­ben. So stel­len Sie si­cher, dass Sie die wich­tigs­ten In­fos auch be­hal­ten.
 
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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