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    (F)Rohes Schlemmen?

    Rohkost-Ernährung im Check

Ein Som­mer­sa­lat oder ein Smoo­thie ste­hen bei vie­len auf dem Spei­se­plan. Was aber, wenn die Er­näh­rung zum Groß­teil aus ro­hen Mahl­zei­ten be­steht? Was Roh­kost be­deu­tet – für Ge­sund­heit und Ge­nuss.

15. August 2022

Fri­sche, un­ver­ar­bei­te­te Le­bens­mit­tel – dar­aus setzt sich eine Roh­kost-Er­näh­rung zu­sam­men. So de­fi­niert es zu­min­dest Petra Bracht, Fach­ärz­tin für All­ge­mein- und Er­näh­rungs­me­di­zin in Bad Hom­burg. Die ein­zi­ge Re­gel: Um die Fri­sche der Le­bens­mit­tel zu wah­ren, wer­den sie nicht über 42 Grad er­wärmt. Der Herd bleibt also kalt, statt­des­sen sind Kü­chen­ma­schi­ne, Mi­xer und viel­leicht auch ein Dörr­ge­rät die wich­tigs­ten Ge­rä­te.

Vie­le Va­ri­an­ten – und gro­ßer Ein­falls­reich­tum

Al­les Ge­mü­se, oder was? Das gilt bei Roh­kost nicht un­be­dingt. Zwar gibt es ve­ga­ne oder ve­ge­ta­ri­sche Va­ri­an­ten. Roh­kost-Er­näh­rung kann aber auch hei­ßen, ro­hen Fisch, ro­hes Fleisch und ro­he Eier zu sich zu neh­men, manch­mal auch Roh­milch und Roh­milch­kä­se. Wie Roh­kost letzt­end­lich um­ge­setzt wird, kann sehr un­ter­schied­lich aus­se­hen, sagt Bracht, die Au­to­rin meh­re­rer Er­näh­rungs­rat­ge­ber ist. Von Spag­het­ti aus Zucchini und Möh­ren bis hin zu No-Bake-Brow­nies aus Dat­teln und Nüs­sen – die Roh­kost-Kü­che lädt da­zu ein, krea­tiv zu wer­den.

Roh­kost als Le­bens­stil

So ist es auch bei Me­la­nie und Sönke Brummerloh. Sie es­sen mehr als die Hälf­te ih­rer Le­bens­mit­tel roh­köst­lich. „Ob­wohl es bei uns im­mer um ge­sun­des Es­sen geht, hat tat­säch­lich der Ge­schmack die höch­ste Prio­ri­tät“, schrei­ben die bei­den auf ih­rem Vollwert-Blog. An­fangs hat­te der Um­stieg auf ei­ne über­wie­gend pflanz­li­che und roh­köst­li­che Er­näh­rung je­doch ge­sund­heit­li­che Grün­de. Wäh­rend Melanie Brummerloh un­ter Ge­lenk­schmer­zen litt, hatte Sönke Brummerloh seit sei­ner Kind­heit mit Neu­ro­der­mi­tis, Heu­schnup­fen und Al­ler­gien zu kämp­fen.

Mit mehr Roh­kost gegen Wohl­stands­krank­hei­ten

Das Paar be­schloss, die Er­näh­rung um­zu­stel­len, und be­merk­te schnell eine Bes­se­rung der Be­schwer­den. „Voll­wer­ti­ge Roh­kost kann sehr schnell hel­fen“, be­stä­tigt Er­näh­rungs­me­di­zi­ne­rin Bracht. So­bald man die Er­näh­rung um­stel­le, ver­än­de­re sich auch das Mi­kro­biom, also die Darm­flo­ra. Das wirke sich wie­de­rum un­mit­tel­bar auf das Im­mun­sys­tem aus.
Roh­kost-Er­näh­rung kann zu­dem hel­fen, un­ge­sun­de Blut­fett­wer­te wied­er zu nor­ma­li­sie­ren. Bei vie­len typi­schen Zi­vi­li­sa­tions­krank­hei­ten wie Blut­hoch­druck, Dia­be­tes, Al­ler­gien, Schmerz- oder Herz-Kreis­lauf-Er­kran­kun­gen hat die Me­di­zi­ne­rin in ihrer Pra­xis schnel­le Bes­se­rung nach ei­ner Er­näh­rungs­um­stel­lung be­ob­ach­tet.

Die Er­näh­rung muss „leb­bar“ sein

Ei­ne rei­ne Roh­kost be­für­wo­rtet die Er­näh­rungs­me­di­zi­ne­rin al­ler­dings nicht. Wenn man sich nur von Obst, Ge­mü­se und Kräu­tern er­nährt, kön­ne das zu ei­nem Ei­weiß­man­gel füh­ren.
Ist die Er­näh­rung zu ein­sei­tig, kommt es zu­dem mög­li­cher­wei­se zu ei­nem star­ken Ge­wichts­ver­lust. Und: Es kann pas­sie­ren, dass die Mens­trua­tion aus­bleibt. Au­ßer­dem, so fin­det Bracht, müs­se das Gan­ze noch „leb­bar“ sein: „50 bis 70 Pro­zent Roh­kost sind op­ti­mal.“ Wer mehr Roh­kost-Mahl­zei­ten in sei­nen All­tag ein­bau­en will, fängt am bes­ten mit klei­nen Schrit­ten an. Ein Sa­lat als Bei­la­ge, ein Früh­stück aus frisch ge­mah­le­nem Ge­trei­de und Obst, ein selbst­ge­mach­ter Ener­gy­ball aus Dat­teln als Snack.

Gründ­lich kauen und Nähr­stoff­ver­sor­gung im Blick ha­ben

Schritt für Schritt – da­zu rät auch Er­näh­rungs­me­di­zi­ne­rin Bracht, die sich selbst seit rund 30 Jah­ren von min­des­tens 50 Pro­zent Roh­kost er­nährt. „Am bes­ten gibt man sich ein Vier­tel­jahr Zeit, um sich da­ran zu ge­wöh­nen“, sagt sie. Übri­gens: Ge­ra­de bei Roh­kost ist gründ­li­ches Kauen wich­tig. So leis­tet man gute Vor­ar­beit für die Ver­dau­ung. Um Nähr­stoff­män­geln ent­ge­gen­zu­wir­ken, emp­fiehlt Bracht, re­gel­mä­ßig Vitamin B12 so­wie ein Mul­ti­vi­ta­min­pro­dukt zu sich zu neh­men.

Mit Of­fen­heit und ei­nem gu­ten Mi­xer

Ne­ben der Mo­ti­va­tion und dem Hin­ter­grund­wis­sen, zählt im All­tag vor al­lem auch ei­ne gu­te Aus­stat­tung. Zur Grund­aus­stat­tung zäh­len laut den Brummerlohs ein gu­tes Mes­ser, ein Schnei­de­brett und ein sta­bi­ler Mi­xer. Und an­sons­ten: Of­fen­heit für die roh­köst­li­che Viel­falt. Ein Ge­müse, das die bei­den be­son­ders be­geis­tert, ist Blu­men­kohl. Denn der lässt sich nicht nur in Sa­la­te oder Smoo­thies mi­schen, son­dern eig­net sich auch her­vor­ra­gend für ve­ga­nes Blu­men­kohl-Su­shi.
 
Foto: Christin Klose/dpa-tmn
 
 

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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