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Risiko Starkregen
Überfluteter Keller ist oft nicht versichert
Während die Natur Regen dringend braucht, vermiest der Niederschlag so manchem die Laune. Massiver Regen kann sogar Schaden anrichten: Bäche treten über die Ufer, Keller laufen voll. Hausbesitzer haben dann mit der Rettung von Hab und Gut zu tun. Finanziellen Ersatz gibt es nur mit der richtigen Versicherung.
22. Oktober 2020
In Deutschland regnet es seit fast 20 Jahren immer häufiger immer stärker. Oftmals sind es eng begrenzte Gebiete, auf die Wassermassen für wenige Minuten kräftig niederprasseln. „Gerade kurze, heftige Niederschläge treten in ganz Deutschland mit ähnlich hoher Wahrscheinlichkeit auf“, sagt Katharina Lengfeld vom Deutschen Wetterdienst (DWD).
Regen wird von vielen unterschätzt
Obwohl fast überall mit Starkregen und Überschwemmungen zu rechnen ist, unterschätzen Hausbesitzer nach Ansicht des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) das Risiko. Lediglich sechs Prozent seien sich dessen bewusst, konstatiert die Branchenvertretung auf Basis einer Umfrage. Dabei fallen enorme Schäden an – 2018 in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro.
Meistens trifft es den Keller. Doch „für Schäden durch Hochwasser, plötzliche Unwetter und Starkregen kommt weder die normale Hausrat- noch die Wohngebäudeversicherung auf“, erläutert Julia Alicia Böhne vom Bund der Versicherten. Damit fällt der Schutz weg für das, was gemeinhin im Keller untergebracht ist. Die zerstörten Gegenstände müssen Hausbesitzer meist aus eigener Tasche ersetzen. Das kann ins Geld gehen, zumal oftmals nicht nur Inventar in Mitleidenschaft gezogen ist, sondern auch das Haus selbst.
Risiko lässt sich versichern
Wer das nicht selbst bezahlen will, sollte über eine Elementarschadenversicherung nachdenken. „Diese gibt es als Zusatz zur Wohngebäude- beziehungsweise Hausratversicherung“, sagt Böhne. Die Police deckt sowohl Naturgefahren wie Starkregen, Überschwemmung, Schneelawinen und Erdbeben ab, als auch Rückstau. Der entsteht, wenn Wasser durch die Kanalisation ins Gebäude eindringt.
Bauliche Maßnahmen können helfen
Der Berater des Verbands Privater Bauherren (VPB) Marc Ellinger empfiehlt, bereits beim Hausbau auf Schutz vor Wassermassen zu achten. Das Gebäude sollte so profiliert sein, dass Wasser vom Haus wegläuft, Kellerfenster nicht Richtung Keller entwässern. Eine Rückstausicherung hält Ellinger für ein Muss. Sie verhindert, dass Wasser aus der Kanalisation ins Haus zurückfließt. Entweder die Lichtschächte oder die Kellerfenster sollten bei Druckwasser oder aufstauendem Sickerwasser druckwasserdicht ausgebildet sein.
Wartung dokumentieren
Kommt dennoch Wasser rein, greift die Elementarschadenversicherung. Voraussetzung sei zum Beispiel, dass der Eigenheimbesitzer die Rückstausicherung regelmäßig betätige und warten lasse. „Das vergessen sie alle“, warnt Ellinger aus Erfahrung. Die Wartung ist zu dokumentieren, deshalb am besten die Rechnung aufheben.
Foto: Franz-Peter Tschauner/dpa/dpa-tmn