

"Notre Dame"
27. März 2025Jochen Mühlenbrink
Im Rahmen eines Empfangs stellte der Vorsitzende der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, Jürgen Müllender, das Triptychon „Notre Dame“ des international agierenden Künstlers Jochen Mühlenbrink vor. Die kommissarische Direktorin des Landesmuseums Oldenburg, Dr. Anna Heinze, führte in dieses faszinierende Werk (Öl auf Leinwand) des ehemaligen Förderpreisträgers der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg erläuternd ein.

Jochen Mühlenbrink (DE, geb. 1980) wartet in seinen Bildern mit einer sensiblen Licht-Dramaturgie auf. Dabei können sie in ihrer Kombination aus Klarheit und Rätselhaftigkeit schier elektrisieren. Und sie können beunruhigen, wenn es etwa um das apokalyptische Farbenspiel einer brennenden Kathedrale geht. „Mit dem hier im Foyer als Dauerleihgabe gezeigten Triptychon „Notre Dame“ von Jochen Mühlen-brink schlägt die Öffentliche Versicherung Oldenburg eine wunderbar kunstvolle Brücke zu ihrer Gründungs-DNA. Denn ihre Firmengeschichte fand ihren Ursprung in der Versicherung gegen Feuergefahren,“ so Jürgen Müllender.
v.l. Dr. Anna Heinze, Jochen Mühlenbrink, Jürgen Müllender und Gabriele Mesch; Foto: von Annette Eilers
So wurde die Oldenburgische Landesbrandkasse, heute Teil der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg, am 5. November 1764 als reiner Feuerversicherer gegründet. An diesem Tage erließ König Friederich V. von Dänemark die Verordnung zur Errichtung einer „General-Brandversicherungs-Societé“ in den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst. Es ist die Geburtsstunde der heutigen Oldenburgischen Landesbrandkasse. In den mittlerweile 261 Jahren ihres Bestehens hat sich die Oldenburgische Landesbrandkasse immer ihrer jeweiligen Region – von den Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst über das Herzogtum Oldenburg und das Großherzogtum Oldenburg bis zum Land Oldenburg verpflichtet gefühlt. Schließlich war bis zum Ende des deutschen Feuerversicherungsmonopols 1994 nahezu jedes Gebäude im Geschäftsgebiet bei der Oldenburgischen Landesbrandkasse versichert. Auch heute noch bietet die Oldenburgische Landesbrandkasse neben ihrer Schwester Öffentliche Lebensversicherungsanstalt Oldenburg unter dem Dach der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg im wahrsten Sinne des Wortes einen „brandaktuellen“ und umfänglichen Versicherungsschutz.
Laut Jürgen Müllender erfolgte eine längere Wegbegleitung des Künstlers und immer wieder ein lockerer Austausch darüber, welches seiner Werke sich als Dauerleihgabe für das Firmengebäude eignen könnte. Und da gelangte man schnell zu „Notre Dame“. Dieses Werk hielt bereits Einzug in die Ausstellung anlässlich der Vergabe des Förderpreises „Malerei“ an Jochen Mühlenbrink im Jahr 2010. Einem Preis, mit dem die Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg jährlich in alternierenden Kunstsparten jungen und aufstrebenden Künstlern mit regionalem Bezug ein Sprungbrett bietet. „Wie weit dann der „Sprung“ gelingen mag, behalten wir begleitend gerne im Blick“, so Jürgen Müllender weiter.

Der Künstler, dessen Arbeiten mittlerweile in zahlreichen Ausstellungen und Sammlungen rund um den Globus vertreten sind, schuf dieses herausragende Werk anlässlich seines Abschlusses an der Kunstakademie Düsseldorf 2007. Was zeitnah folgte war die Präsentation „Notre Dame“ im Rahmen der Neueröffnung des Kunst im Tunnels (KIT). Einem Raum, der sich unmittelbar unter der Düsseldorfer Rheinuferpromenade zwischen den Tunnelröhren für den Autoverkehr und in Angrenzung zur Kunsthalle Düsseldorf befindet und als spektakulärer Treffpunkt für zeitgenössische Kunst auf sich aufmerksam macht.
Bild: Künstler-Portraitphoto; Foto: Nick Wolff, Düsseldorf
Mühlenbrink komponiert damals wie heute seine Motive aus der Phantasie / Imagination heraus und nutzt nie reale Begebenheiten oder Fotografien. So auch bei „Notre Dame“. Seiner Beschreibung nach, wollte er ein Werk erschaffen, welches seine Gefühlswelt für das Beenden seiner Akademiezeit widerspiegelt: Zum einen sollte ein gewaltiges Feuer im Innenraum einer Kathedrale nicht nur bedrohlich und das Ende symbolisieren. Aber auf der anderen Seite eben auch dies! Dies als Symbol für den Niederriss des bis dahin Gelernten. Zum anderen steht das Werk aber auch für den folgenden Neubeginn – quasi als „Feuertaufe“, als archaische Gewalt von etwas Neuem, das bis zu dem Zeitpunkt rational noch nicht greifbar war und sich nur malerisch und emotional visualisieren ließ. „2024 habe ich meine „Feuer-Serie“ wieder aufgegriffen. Es war im Zuge der abgeschlossenen Renovierungsarbeiten von Notre Dame für mich der richtige Zeitpunkt, an dem auch der Wunsch entstanden ist, mein frühes Werk aus 2007 bei der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg zeigen zu dürfen. Für diese Gelegenheit bedanke ich mich sehr herzlich,“ so Jochen Mühlenbrink.
„Die allegorische Dimension einer gegenständlichen Darstellung wird von Jochen Mühlenbrink künstlerisch derart pointiert auf die Leinwand gebracht, dass wir als Betrachterinnen und Betrachter gar nicht anders können, als uns in den Sog dieses Gemäldes zu begeben, um am Ende mit unseren eigenen Emotionen konfrontiert zu werden,“ erläuterte Dr. Anna Heinze.
Entstanden zwölf Jahre vor dem verheerenden Brand in der Kathedrale Notre-Dame in Paris, erscheint das Werk heute wie ein überzeitlicher Ausdruck eines gewaltigen Ereignisses, eines Einschnittes, Umbruchs und Neuanfanges.
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