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Alarmstufe Reh
Öffentliche Oldenburg informiert zu Unfällen mit Wildtieren
Im Herbst und Winter kommt es jedes Jahr in Deutschland zu bis zu 300.000 Unfällen mit Wildtieren wie etwa Rehen oder Wildschweinen. Auf Waldstraßen sollte man daher immer bremsbereit sein. Kommt es doch zu einem Unfall, gibt es einiges zu beachten.
17. Oktober 2022
In der Morgen- und Abenddämmerung begegnen sie sich in diesen Wochen hunderttausendfach: Berufspendler im Auto und Wildtiere auf Nahrungssuche. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft kommt es dabei jedes Jahr in Deutschland zu bis zu 300.000 Wildunfällen mit bis zu 3000 Verletzten und leider auch Toten. „Für Autofahrer gilt grundsätzlich, die Augen offen halten und bremsbereit bleiben“, betont Christopher Borgerding, Abteilungsleiter Kraftfahrt-Schaden bei der Öffentlichen Oldenburg. Denn die Tiere können die Geschwindigkeit von Autos nicht einschätzen und laufen auch bei einem heranfahrenden Auto über die Straße.
Auf jeden Fall Ruhe bewahren
Generell gelte: Auf Wald- und Feldstraßen das Tempo in der Dämmerung auf 50 bis 60 Kilometer pro Stunde senken; bei Sichtung von Tieren auf der Fahrbahn Licht abblenden, abbremsen und hupen. „So gibt es noch die Chance, das Auto rechtzeitig zum Stehen zu bringen“, erklärt Borgerding. Kommt es doch zu einem Zusammenstoß, sollte Ruhe bewahrt werden. Schnell müsse die Unfallstelle abgesichert und dann die Polizei gerufen werden, so der Versicherungsexperte. „Angefahrene Tiere sollte man liegen lassen und nicht anfassen. Aber auch wenn es bei einem Ausweichmanöver zu einem Unfall kommt und das Tier in den Wald flieht, sollten Autofahrer die Polizei und die zuständige Forstdienststelle benachrichtigen“, so Borgerding.
Wichtig ist eine Teilkaskoversicherung
Versicherungstechnisch sieht es wie folgt aus: Bei einem Zusammenstoß mit Haarwild wie Reh oder Wildschwein kommt die Teilkaskoversicherung für Schäden am eigenen Wagen auf. Hilfreich sind Fotos und das Unfallprotokoll der Polizei. „Ein Ausweichmanöver mit einer eventuellen Kollision mit Baum oder Leitplanke deckt die Teilkasko in der Regel nicht ab“, betont Borgerding. Allerdings könnte der Schaden als Rettungskosten geltend gemacht werden, wenn nachgewiesen werden kann, warum ausgewichen wurde. Dies dürfte, so der Versicherungsexperte, in der Regel aber schwierig werden, weil ein unverletztes Tier stets die Flucht ergreifen wird. Hier hilft dann nur eine Vollkaskoversicherung zur Deckung des Schadens.