• Falsche Europol-SMS

    Falsche Europol-SMS

    Installieren Sie diese App nicht

Eine Kurz­nach­richt von Euro­pol? Klingt gar nicht gut. Offen gesagt klingt das sogar ziem­lich beäng­sti­gend. Was dahin­ter­steckt und wie Sie richtig auf so eine SMS rea­gie­ren.

18. April 2024

Im Namen des euro­päischen Polizei­amtes Europol landen der­zeit massen­haft ge­fälschte Kurz­nach­richten auf Smart­phones. Darin be­haup­ten Betrüger, dass man in den Fokus von Er­mitt­lungen geraten sei und eine ver­linkte Seite öffnen soll, um eine Haus­durch­suchung ab­zu­wenden. Die An­schul­di­gungen sind frei er­funden, am besten tippt man nicht auf den Link und löscht die SMS gleich, rät das Ver­brau­cher­schutz­por­tal „Watchlist Internet“.
Denn auf der eben­falls gefälschten Euro­pol-Seite, die sich nach einem Tippen auf den Link öffnet, erhöhen die Krimi­nel­len den Druck noch einmal, damit Nutzerin­nen und Nutzer unüberlegt handeln: Man sei wegen ille­ga­ler Akti­vi­täten ange­zeigt worden und solle eine „Europol-Report-App“ instal­lieren, ver­meint­lich um Ein­spruch ein­legen zu können.

Keine Europol-App, sondern eine gefährliche Wanze

Tat­säch­lich handelt es sich bei der App aber um Android-Schad­soft­ware. Wer den An­wei­sungen folgt, die An­wen­dung instal­liert und alle ge­for­der­ten Berech­tigungen erteilt, öffnet den krimi­nel­len Angreifern voll­ständig sein Gerät mit allen Daten darauf.
Falls dies geschehen sein sollte, de­instal­liert man die App am besten sofort wieder. Ist dies nicht möglich, startet man das Gerät im ab­ge­sicherten Modus neu. Wie das geht, ist von Her­steller zu Her­steller unter­schied­lich und in den Anlei­tungen zum jewei­ligen Gerät dokumen­tiert. Im ab­gesicherten Modus sollte die Schad­soft­ware unter „Ein­stellungen/Apps“ de­instal­liert werden können.

Pass­wörter ändern und ab zur echten Polizei

An­schließend empfiehlt es sich, alle Pass­wörter zu ändern, die die Schad­soft­ware möglicher­weise aus­lesen konnte, und Anzeige bei der örtlichen Polizei zu erstatten. „Watchlist Internet“ hat auf seinen Seiten auch noch weitere Tipps zusam­men­gefasst, wie man mit seinem Smart­phone nach einer Infektion mit Schad­soft­ware ver­fährt.
Die Betrugs­masche wird auch als Autho­rity Scam bezeichnet, weil Kriminelle den Namen von Behörden miss­brauchen, um Menschen unter Druck zu setzen und zu betrügen. Grund­sätzlich gilt: Behörden stellen keinen Kontakt per SMS her und auch ein Erst­kontakt per E-Mail ist nicht üblich. Geht es etwa um Anhörungen, laden Polizei­be­hörden dazu posta­lisch oder persön­lich vor.
Foto: Marcus Brandt/dpa/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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