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  • Was ein Beinbruch für Hund und Katze bedeutet

    Was ein Beinbruch für Hund und Katze bedeutet

Das Bein schmerzt und alles, was Spaß macht, ist ver­bo­ten: Wenn das Haus­tier ver­letzt ist, lie­gen die Ner­ven oft blank. Wie Be­sit­zer Hund und Katze ruhig hal­ten und bei der Hei­lung unter­stüt­zen können.

29. September 2023

Labrador-Mix Willy hatte Glück im Un­glück. Beim To­ben mit einem an­de­ren Hund hatte er sich unter­halb des Knies am rech­ten Hin­ter­bein eine so­ge­nann­te Grün­holz­frak­tur zu­ge­zo­gen. Davon spricht man, wenn sich bei noch nicht aus­ge­wach­se­nen Jung­tie­ren durch Über­deh­nung der Kno­chen biegt, aber nicht bricht. Im Kno­chen­in­ne­ren gibt es dann einen Haarriss. Die Kno­chen­haut drum­he­rum bleibt aber in­takt. Im Fall von Willy be­stä­tig­te ein hoch­auf­lö­sen­des Rönt­gen­bild den Ver­dacht des Tier­arztes.
Drei Wochen lang muss­te der La­bra­dor-Mix einen so­ge­nann­ten Stütz­ver­band tra­gen, der wöchent­lich neu an­ge­legt wurde. Statt Toben war für Willy vier Wochen Lei­nen­zwang an­ge­sagt, um das Bein zu scho­nen. Dann wurde die Be­las­tung peu a peu ge­stei­gert. Ein ab­schlie­ßen­des Rönt­gen­bild zeig­te die Ver­hei­lung des Kno­chens.

Gang zum Tier­arzt un­er­läss­lich

Ob Autounfall, Fens­ter­sturz oder ein an­de­res schwe­res Trau­ma durch ein Un­glück – es gibt vie­le Si­tua­tio­nen, in de­nen sich Hund und Katze Ver­let­zun­gen zu­zie­hen kön­nen. Nicht immer ist auf den ers­ten Blick ein­deu­tig, ob sich das Tier nur äußer­lich leicht ver­letzt hat oder sich viel­leicht in­ne­re Blu­tun­gen oder sogar eine Frak­tur zu­ge­zo­gen hat. Des­halb ist ein Tier­arzt­be­such un­er­läss­lich. „Läuft Hund oder Katze nach einem Trau­ma zum Bei­spiel nur noch auf drei Bei­nen oder be­las­tet ein Bein deut­lich we­ni­ger, kann das ver­schie­de­ne Ur­sachen haben – von der Mus­kel­zer­rung, über einen Kreuz­band­an­riss, Kreuz­band­riss am Knie bis zur Frak­tur“, sagt Tier­ärz­tin Yasmin Diepenbruck aus dem rhein­land-pfäl­zi­schen Bernkastel-Andel. Der tier­ärzt­liche Tast­be­fund und ge­ge­be­nen­falls ein Rönt­gen­bild brin­gen dann Auf­schluss.

Bein gebrochen – und jetzt?

Wenn es wirk­lich blöd ge­lau­fen ist, heißt es jetzt: Bein ge­bro­chen. Je nach Stel­le und Art der Ver­let­zung ent­schei­det der Tier­arzt dann, ob und wenn ja wie ope­riert wer­den muss. Un­ab­hän­gig davon müs­sen sich Be­sit­zer von Hun­den und Kat­zen auf eine Schon­zeit von teils meh­re­ren Wochen ein­stel­len. Nur nach und nach kann die Be­las­tung wie­der ge­stei­gert wer­den. Das ist beim Hund ver­hält­nis­mä­ßig ein­fach und be­deu­tet Lei­nen­zwang. Bei Kat­zen ist die Sache schwie­ri­ger. Da man sie nur schwer ruhig­stel­len kann, em­pfeh­len Me­di­zi­ner und Phy­sio­the­ra­peu­ten, Kat­zen etwa zehn Tage nach der OP in einer Box zu halten. Bis zu sechs Wochen ist für Miezi im An­schluss Stu­ben­ar­rest in einem Raum ohne Sprung­mög­lich­kei­ten angesagt.

Aktiv werden - aber richtig

Wie beim Men­schen kön­nen auch bei Hun­den und Kat­zen phy­sio­the­ra­peu­ti­sche An­wen­dun­gen den Hei­lungs­pro­zess nach Kno­chen­brü­chen, Kreuz­band­ris­sen, bei Ar­thro­sen, Pa­tel­la­lu­xa­tio­nen oder Hüft­ge­lenks- oder El­len­bo­gen­dys­pla­sien po­si­tiv be­ein­flus­sen. Denn: „Nach Ver­let­zun­gen ent­wickeln Tie­re häu­fig eine Schon­hal­tung, die dann meis­tens auch ein ver­än­der­tes Gang­bild zur Fol­ge hat“, sagt die Phy­sio­the­ra­peu­tin Snježana Hannich aus Köln. Ihre Praxis-Kol­le­gin Rebecca Höller er­gänzt: „Durch ge­ziel­te Be­we­gungs­the­ra­pien mit an­ge­passt­en Deh­nungs­übun­gen wer­den Mus­keln und Fas­zien wie­der ge­stärkt und die ge­sun­de Mo­bi­li­tät wie­der her­ge­stellt.“ Aller­dings spie­le bei Be­hand­lun­gen die Ko­ope­ra­tion des Tie­res eine Rolle. Hunde mach­ten da in der Regel be­reit­wil­li­ger mit als die ei­gen­wil­li­gen Katzen.
In enger Zu­sam­men­ar­beit mit den be­han­deln­den Ärz­ten ihrer tie­ri­schen Pa­tien­ten er­stel­len die bei­den Phy­sio­the­ra­peu­tin­nen nach einer ein­stün­di­gen Anam­nese einen Trai­nings­plan, der auf das Tier und das je­wei­li­ge Krank­heits­bild ab­ge­stimmt ist. Auch Gang­bild­ana­ly­sen, Be­fun­de und Rönt­gen­bil­der sowie kli­ni­sche Pa­ra­me­ter wie Herz- und Puls­schlag wer­den be­rück­sich­tigt. „Heute weiß man, dass nach Ope­ra­tio­nen der Be­we­gungs­ap­pa­rat so schnell wie mög­lich, aber kon­trol­liert, in Gang ge­setzt wer­den soll­te“, sagt Snježana Hannich. Dabei kön­nen ver­schie­de­ne The­ra­pien an­ge­wen­det werden.

Wasser treten für die Muskeln

Bei der so­ge­nann­ten mo­du­lier­ten mit­tel­fre­quen­ten Elek­tro­the­ra­pie zum Bei­spiel wer­den The­ra­peu­tin Höller zu­fol­ge tief lie­gen­de Ner­ven, Ge­we­be­tei­le sowie Mus­kel­ket­ten in leich­te Schwin­gun­gen ver­setzt. So würden Schmerz­sig­na­le über­deckt und an be­han­del­ter Stelle der Stoff­wech­sel an­ge­regt, so­dass das Ge­we­be bes­ser heilt. Ein po­si­ti­ver Mus­kel­auf­bau sowie eine ge­ziel­te Gang­schu­lung lie­ßen sich auch durch die so­ge­nann­te Hy­dro­the­ra­pie er­zie­len. Durch den Auf­trieb des 28 Grad war­men Was­sers werden Ge­len­ke ent­las­tet. Auch der Was­ser­druck an sich habe Höller zu­fol­ge eine po­si­ti­ve Wir­kung auf den Blut­kreis­lauf und den Lymph­fluss.
So ner­ven­auf­rei­bend es ist, wich­tig ist vor allem eins: dran blei­ben und die An­wei­sun­gen des Tier­arz­tes und der The­ra­peu­ten be­ach­ten. «Auch zu Hause zwi­schen den phy­sio­the­ra­peu­ti­schen An­wen­dun­gen soll­ten fest­ge­leg­te Übun­gen fort­ge­setzt wer­den», rät Rebecca Höller. Denn ohne die Mit­ar­beit der Be­sit­zer kann sich der Hei­lungs­pro­zess ver­län­gern oder schlimmsten­falls sogar stag­nie­ren. Doch was sind schon ein paar Wochen, wenn Hund und Katze hin­ter­her wie­der un­be­schwert to­ben können.
Oberes Foto: Ina Fassbender/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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