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Sommerliches Wetter
Das sollten Sie beim Anbaden beachten
Endlich ist es soweit: Die Temperaturen steigen. Statt in die heiße Badewanne geht es endlich wieder in den See oder gar ins Meer. Doch was gilt es beim ersten Sprung ins kühle Nass zu beachten?
3. Juni 2021
Endlich scheint der Trend gegen Frühsommer zu gehen. Zeit, die Tristesse der vergangenen Wochen hinter sich zu lassen und ausgiebige (Sonnen-) Bäder am See oder am Meer zu genießen. Ein paar Tipps für den Badeausflug.
Wo darf ich baden?
In Deutschland ist das Baden an etwa 2.000 ausgewiesenen Badestellen und Naturbädern ausdrücklich erlaubt. Verboten ist es deshalb woanders aber nicht automatisch – oft zählt der Gemeindebrauch.
Manchmal finden sich Verbotsschilder direkt am Gewässer. Über diese sollte man sich nicht hinwegsetzen, denn das kann teuer werden: „Es drohen bis zu 5.000 Euro Bußgeld“, warnt Lilian Neuer, Gewässerexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wer sich sicher sein will, kann vorher am Zielort anrufen und sich informieren, so die Expertin. Denn Gemeinden oder Kommunen sprechen ihrerseits auch Badeverbote aus.
Wo erfahre ich etwas über die Wasserqualität?
Auch hierfür kann sich der Anruf vor Ort lohnen. Denn Badeverbote werden von Kommunen und Gemeinden oft auch aufgrund schlechter Wasserqualität ausgesprochen. Besonders in stehenden Gewässern und wenn es heiß ist. In diesen Fällen kann es an Orten, wo das Baden sonst erlaubt ist, zu temporären Verboten kommen.
Über die Wasserqualität in den deutschen Badegewässern gibt außerdem eine interaktive Karte des Umweltbundesamtes Aufschluss. Diese verlinkt auf das jeweilige Bundesland und das wiederum auf die offiziellen Badestellen.
Woran erkenne ich selbst, ob die Wasserqualität gut ist?
Stinkendes Wasser ist ein Warnzeichen. Ein fauliger Geruch weist auf einen niedrigen Sauerstoffgehalt hin, bei dem sich Bakterien besonders wohlfühlen. Blaualgen, die unter anderem Hautreizungen auslösen können, erkennt man daran, dass sie blau-grün schimmern und Schlieren bilden, so Neuer. Ein paar grüne Algen entlang des Ufers sind hingegen kein Problem.
Generell gilt, dass klares Wasser ein Zeichen für eine hohe Qualität ist. Ein Tipp vom BUND: Wer knietief im Wasser steht, sollte seine Füße am Grund noch gut sehen können.
Das Wasser ist jetzt noch ziemlich kalt – ist das ein Problem?
Auch wenn es draußen wärmer wird, dürfte die Wassertemperatur je nach Gewässer noch eine Weile ziemlich niedrig sein. Das ist nicht ungefährlich, denn durch die Kälte ziehen sich die Adern zusammen – das kann zu Krämpfen führen. Auch wenn das wehtut, gilt es, die Ruhe zu bewahren und zu versuchen, den Krampf zu lösen, mahnt Achim Wiese von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG).
Ist es draußen heiß und das Wasser kalt, sollte man nicht aufgeheizt ins Wasser springen. Diese Warnung ist alt, kann aber nicht oft genug wiederholt werden. „Das ist wie ein Schockmoment und kann schlimmstenfalls zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen, unabhängig vom Alter. Da haben auch Jüngere mit zu kämpfen!, so Wiese.
Und: Sonnenschutz nicht vergessen
Zum sommerlichen Vergnügen gehört auch der richtige Sonnenschutz. Wer geneigt ist, alte Cremes aus dem Vorjahr hervorzukramen, sollte wissen, dass die vermutlich nicht mehr den geeigneten Schutz bietet. Sauerstoff führe zur Oxidation und das wiederum dazu, dass Inhaltsstoffe sich verändern, erklärt Hautarzt Professor Eckhard Breitbart.
„Stoffe, die dabei entstehen können, könnten durchaus krebserregend sein“, so der Experte der Deutschen Krebshilfe und Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). Wenngleich der „richtige Nachweis“ dazu noch nicht erbracht worden sei.
Für den Kauf der neuen Tube rät Breitbart zu parfum- und duftstofffreien Produkten, die vor UVA- und UVB-Strahlen schützen. Beim Auftragen sollte mit der Creme nicht gegeizt werden, denn den versprochenen Lichtschutzfaktor bieten Produkte nur dann, wenn sie dick genug aufgetragen werden. „Eine Faustregel ist: Für Heranwachsende braucht es allein im Gesicht einen gehäuften Teelöffel – für Erwachsene noch etwas mehr“, sagt der Mediziner.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn