• Umzug-Energievertraege_1680

    Wechsel oder Mitnahme

    Bei Umzug früh an Energieverträge denken

Re­no­vie­ren, aus­mis­ten, Kis­ten pa­cken: Wer um­zieht, hat in der Re­gel al­le Hän­de voll zu tun. Da kön­nen wich­ti­ge Din­ge schon mal auf der Stre­cke blei­ben. Die Ener­gie­ver­trä­ge soll­ten es aber nicht sein.

04. November 2022

Ein Um­zug steht an: Doch was pas­siert nun mit den Kon­trak­ten für Gas oder Strom? Grund­sätz­lich kann man sei­nen Ver­trag be­hal­ten und mit­neh­men oder den Ver­sor­ger wech­seln. Da­bei ist wich­tig: So­wohl für die Ver­trags­mit­nah­me als auch den Ver­sor­ger­wech­sel gel­ten be­stimm­te Fris­ten und For­ma­lia.
„Wer um­zieht, soll­te sich recht­zei­tig Ge­dan­ken dar­über ma­chen, was mit den lau­fen­den Ener­gie­ver­trä­gen pas­siert“, sagt Julia Schrö­der, Ener­gie­rechts­ex­per­tin der Ver­brau­cher­zen­tra­le Nie­der­sach­sen. Wer­den die Fris­ten ver­passt, dro­hen un­nö­ti­ge Aus­ga­ben: Dann lau­fen ge­ge­be­nen­falls zwei Ver­trä­ge pa­ral­lel.

Fristen unbedingt einhalten

Ob der Alt­ver­trag über­haupt mit­ge­nom­men wer­den kann, steht in den All­ge­mei­nen Ge­schäfts­be­din­gun­gen. Dort fin­den sich auch In­for­ma­tio­nen da­zu, wie lan­ge im Vor­aus die Mit­nah­me an­ge­kün­digt wer­den muss. Die lohnt sich ak­tu­ell be­son­ders, wenn man ei­nen Son­der­ver­trag mit ei­ner fes­ten Lauf­zeit und Preis­bin­dung hat.
Wer den­noch kün­di­gen möch­te, muss be­ach­ten: „Ein Ver­trag in der Grund­ver­sor­gung muss mit ei­ner Frist von zwei Wo­chen ge­kün­digt wer­den, ein Son­der­ver­trag so­gar sechs Wo­chen vor Aus­zug“ – und zwar schrift­lich, so Schrö­der. Selbst dann kön­nen Aus­nah­men aber da­zu füh­ren, dass die Son­der­kün­di­gung nicht wirk­sam ist: Bei­spiels­wei­se, wenn der Lie­fe­rant in­ner­halb von zwei Wo­chen nach Ein­gang der Kün­di­gung an­bie­tet, den Ver­trag am neuen Wohn­ort zu den bis­he­ri­gen Kon­di­tio­nen fort­zu­set­zen.

Wann ist ein Ver­sor­ger­wech­sel mög­lich?

Wenn der Ver­trag ge­kün­digt wird oder ei­ne Be­lie­fe­rung am neuen Wohn­ort nicht mög­lich ist, muss ein neu­er Ver­trag her. Und das am bes­ten so­fort, rät Schrö­der. Denn in der ak­tu­el­len Si­tua­tion ist ein Wech­sel schwie­rig, güns­ti­ge An­bie­ter sind schwer zu fin­den. Kun­den soll­­ten da­her in Ru­he ver­glei­chen und An­bie­ter an­fra­gen, ob Neu­kun­den über­haupt noch an­ge­nom­men wer­den.
Wer kurz­fris­tig kei­nen neu­en Ver­sor­ger fin­det, wird in die Grund­ver­sor­gung des lo­ka­len Ener­gie­lie­fe­ran­ten auf­ge­nom­men. Der Ver­trag kommt zum Teil au­to­ma­tisch über die ers­te Strom­ent­nah­me zu­stan­de. Kun­den müss­ten den neu­en Grund­ver­sor­ger aber un­be­dingt schrift­lich über die Ener­gie­ent­nah­me in­for­mie­ren, sagt Schrö­der. Das sei ih­re Pflicht.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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