• So senken Sie die Brandgefahr zu Hause

    Sieben Tipps (nicht nur) für Ältere

    So senken Sie die Brandgefahr zu Hause

Die Kerze zu nah an den Blu­men, das Spie­gel­ei ver­ges­sen in der Pfan­ne: Zu einem Brand kommt es oft schnel­ler als man denkt. Diese Sicher­heits­vor­keh­run­gen kön­nen Sie für sich und Ihr Zu­hause treffen.

13. Dezember 2022

Stellen Sie sich vor, in Ihrer Woh­nung brennt es – und Sie be­mer­ken es zu­letzt. Die­se Si­tua­tion malt sich nie­mand gern aus. Doch gerade Äl­te­re haben ein grö­ße­res Risiko, bei einem Woh­nungs­brand zu ster­ben als jün­ge­re Men­schen. Das hat ver­schie­de­ne Grün­de. Rie­chen und Hö­ren etwa klap­pen im Alter oft nicht mehr so gut wie in jun­gen Jah­ren. Damit dauert es län­ger, bis man Brand­ge­ruch, Qualm oder das Knis­tern von Feuer in der Woh­nung be­merkt. Dazu kommt: „Viele Äl­te­re sind in ihrer Be­weg­lich­keit ein­ge­schränkt“, sagt Frieder Kircher vom Deut­schen Feuer­wehr­ver­band. Wer in der Woh­nung nur mit Rolla­tor unter­wegs ist, bei dem dauert es län­ger, sich in Sicher­heit zu bringen.
Und auch Ver­gess­lich­keit er­höht das Risiko für Woh­nungs­brän­de. „Immer wieder pas­siert es, dass Ältere nicht mehr an ihr Essen auf dem Herd den­ken“, sagt Claudia Groetschel vom Forum Brand­rauch­prä­ven­tion in Berlin. Das Spie­gel­ei brut­zelt bei gro­ßer Hitze in der Pfan­ne, das Tele­fon im Flur klin­gelt – und schon kann es brenz­lig wer­den. Hat man Glück, wird nur das Spie­gel­ei schwarz – hat man hin­ge­gen Pech, steht die Küche in Flammen.
Mit einigen Ver­hal­tens­tipps und der rich­ti­gen Woh­nungs­aus­stat­tung sind auch Äl­te­re im Fall des Fal­les siche­rer unterwegs:

Tipp 1: Herdwächter anbringen

Stichwort: Essen ver­ges­sen auf dem Herd. Mehr Sicher­heit schafft ein so­ge­nann­ter Herd­wäch­ter, der über der Dunst­ab­zugs­haube an­ge­bracht wird. Dabei han­delt es sich um eine Sen­sor­ein­heit, die das Koch­feld über­wacht. Sie rea­giert mit einem Alarm, wenn ein Topf in Ver­ges­sen­heit ge­ra­ten oder über­hitzt ist oder der Herd ver­sehent­lich ein­ge­schal­tet wurde.
Wird der Alarm nicht inner­halb von we­ni­gen Se­kun­den de­ak­ti­viert, unter­bricht der Herd­wäch­ter die Strom­zu­fuhr – der Herd geht aus. Die Sicher­heit hat aller­dings ihren Preis: Für einen Herd­wäch­ter muss man mit­unter 300 bis 400 Euro auf den Tisch legen. An­brin­gen soll­ten ihn aus­schließ­lich Fachleute.

Tipp 2: Alte Geräte aus­tauschen

Tauschen Sie äl­te­re Elek­tro­ge­rä­te aus. Vor allem dann, wenn Bügel­eisen, Was­ser­kocher oder Kaffee­ma­schi­ne schon seit Jahr­zehn­ten Teil Ihrer Ein­rich­tung sind. „Oft­mals sind aber die­se Mo­del­le nicht mit einer auto­ma­ti­schen Ab­schalt­funk­tion aus­ge­stat­tet“, sagt Groetschel. Bei mo­der­nen Ge­rä­ten ist das an­ders. Gerät etwa ein ein­ge­schal­te­tes Bügel­eisen in Ver­ges­sen­heit, pas­siert we­ni­ger schnell etwas.

Tipp 3: Telefon und Haus­not­ruf immer griff­be­reit halten

Brennt es im Haus, zählt jede Se­kun­de, wenn es darum geht, Hilfe zu rufen oder sich in Sicher­heit zu brin­gen. Da bleibt keine Zeit, um lange nach dem Tele­fon zu suchen. Es bie­tet sich außer­dem an, den Woh­nungs­schlüs­sel immer an der glei­chen Stel­le auf­zu­be­wah­ren. Denn kaum etwas ist tra­gi­scher als eine ab­ge­schlos­se­ne Tür, die einen daran hin­dert, einem Feuer zu entkommen.

Tipp 4: Auf freie Flucht­wege achten

Möbel und andere Dinge soll­ten keine Hin­der­nisse sein, wenn man sich in Sicher­heit brin­gen muss. „Diese Flucht­wege sind im Ideal­fall auch frei von mög­lichen Stol­per­fal­len wie etwa um­her­lie­gen­den Ka­beln“, sagt Brand­schutz­ex­per­tin Claudia Groetschel.

Tipp 5: Auf Wachs­ker­zen ver­zich­ten

Wichtig, gerade in der dunk­len Jah­res­zeit: Bren­nen­de Wachs­ker­zen sind ein Risiko. „Ker­zen an­ge­las­sen, Raum ver­las­sen, Feuer aus­ge­bro­chen – das pas­siert lei­der immer wie­der“, sagt Frieder Kircher. Oft kommt es auch vor, dass ver­sehent­lich eine bren­nen­de Kerze zu nah an eine Vase mit einem Blu­men­strauß ge­rückt wird. Kircher rät daher vor allem Allein­le­ben­den dazu, von Wachs- auf Elek­tro­ker­zen um­zu­steigen.

Tipp 6: Keinesfalls im Lie­gen rauchen

Ob nun im Bett, auf der Couch oder auf dem Ses­sel: Wer im Lie­gen raucht, läuft Gefahr, ein­zu­schla­fen – mit wo­mög­lich schlim­men Fol­gen durch die bren­nen­de Zi­ga­ret­te oder Zi­gar­re. Das gilt übri­gens nicht nur für Ältere. Am sichers­ten ist es natür­lich, an der fri­schen Luft zu rau­chen. Wer es doch in der Woh­nung tut, sollte acht­sam sein und die Glut immer im Aschen­becher aus­drücken. Dass Zi­ga­ret­ten­kip­pen und Streich­höl­zer erst ent­sorgt wer­den, wenn sie kom­plett kalt ge­wor­den sind, ver­steht sich von selbst.

Tipp 7: Vernetzte Rauch­mel­der ins­tal­lie­ren lassen

Ein Rauch­mel­der in jedem Zim­mer ist ein Muss. Aber bei Äl­te­ren be­steht das Risiko, dass sie nicht mit­be­kom­men, wenn der an­schlägt – zum Bei­spiel, wenn das Hör­ge­rät gerade nicht ein­ge­schal­tet ist. Sollen sie zu­ver­läs­sig ge­warnt wer­den, muss das Pie­pen des Rauch­mel­ders in ein an­de­res Sig­nal über­setzt wer­den. „Für Hör­ge­schä­dig­te gibt es spe­ziel­le Mo­del­le, die im Brand­fall star­ke Licht­blit­ze aus­sen­den“, sagt Claudia Groetschel. Eine an­de­re Va­rian­te ist ein Rüt­tel­kis­sen, das etwa unterm Kopf­kis­sen plat­ziert wird und im Ernst­fall stark vibriert.
Bei diesen Lö­sun­gen wird der Rauch­mel­der laut der Ini­tia­ti­ve „Rauch­mel­der ret­ten Leben“ über Funk mit einem so­ge­nann­ten Hör­ge­schä­dig­ten-Modul ver­netzt, das den Alarm um­wan­delt – egal, in wel­chem Raum der Woh­nung sich Rauch ent­wickelt hat. „Mög­lich ist auch, dass Rauch­mel­der in einer Se­nio­ren­woh­nung ver­netzt mit der Woh­nung von An­ge­hö­ri­gen sind – falls diese im glei­chen Haus leben“, so Groetschel. Wei­te­re Infos zu sol­chen Lö­sun­gen gibt die Ini­tia­tive „Rauch­mel­der ret­ten Leben“.
Foto: Sina Schuldt/dpa/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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