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Gute Luft im Raum
Tipps zum richtigen Lüften im Winter
Fenster auf auch an bitterkalten Tagen mit Minusgraden? Das muss leider sein, um Schimmel im Haus zu verhindern. Aber man sollte es nicht übertreiben – und das Dauerkippen ist sowieso keine gute Idee.
Mit der guten Luft im Haus im Winter ist es so eine Sache. Wer heizt, empfindet die Luft oft als zu trocken. Und wer zu wenig lüftet, hat nicht nur Kondenswasser an den Fenstern, sondern macht im Frühjahr unter Umständen auch unschöne Entdeckungen: Hinter Möbeln und am Fenstersims kann dann Schimmel gewachsen sein. Das alles hängt mit dem Lüften zusammen. Wie funktioniert das im Winter am besten, ohne dabei ständig zu frieren? Eine Abwägung.
Das Stoß- und Querlüften
Regelmäßig Stoß- und Querlüften: Das ist der wichtigste Ratschlag von Experten fürs Lüften. Denn durch weit geöffnete Fenster, die möglichst gegenüber liegen sollten, bildet sich ein Luftsog, der schnell viel verbrauchte Innen- gegen frische Außenluft austauscht. Wichtig ist dieses Lüften vor allem, um Feuchtigkeit aus den Wohnräumen herauszubekommen, die Schimmelbildung fördern kann.
Die Brancheninitiative Wärme+ rät, im Herbst und Winter alle zwei Stunden mindestens fünf Minuten lang stoßzulüften. Dies genüge, um die gesamte Raumluft auszutauschen. Laut dem Informationsprogramm Zukunft Altbau reicht es in üblichen Wohnräumen auch meist aus, nur morgens, mittags und abends stoßzulüften. Die Luft in Küche und Bad aber sollte häufiger getauscht werden, gerade wenn man duscht, badet oder kocht – also Tätigkeiten mit viel Wasserdampf verrichtet.
Das Dauerkippen
Dauerlüften durch gekippte Fenster ist im Winter keine gute Idee. Zum einen ist dieses Lüften ineffizient, denn darüber wird nur wenig Luft ausgetauscht, da sich kein starker Luftsog entwickelt. Zum anderen dürften damit die Heizkosten steigen, erläutert Zukunft Altbau. Man lüftet ja über einen längeren Zeitraum Wärme hinaus. Währenddessen kühlen obendrein die Wände um die Fenster aus, was den Räumen zusätzlich Wärme entzieht – die man dann erneut erzeugen muss.
Außerdem droht bei dieser Lüftungsart eher Schimmelbildung an den Randbereichen der Fenster, warnt das Umweltbundesamt (UBA). Denn die warme Luft des Raums trifft beim Hinauslüften auf die am schnellsten ausgekühlten Wandbereiche und kondensiert daran – und diese Feuchtigkeit ist ein optimaler Nährboden für Schimmelsporen.
Lüften bei Regen, Nebel und Frost
Auch bei feuchter Witterung sollte man lüften. Zwar herrscht bei Regen und Nebel draußen eine hohe Luftfeuchtigkeit, aber der Austausch der Innenraum- gegen Außenluft bringt trotzdem etwas.
Denn warme Luft kann viel mehr Wasserdampf mit sich tragen als kühle Luft. Man verringert also durch das Reinlüften von kühler Außenluft ebenfalls die Luftfeuchtigkeit im Raum, erläutert Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas.
Der gleiche Ratschlag gilt für wirklich bitterkalte Wintertage: Auch bei Frost sollten die Fenster mehrfach täglich kurz aufgerissen werden. Wer die Intervalle so lange wie möglich strecken will, sollte aber spätestens dann, wenn sich die Wände nass anfühlen oder es innen an den Fensterscheiben herunter regnet, lüften, rät das UBA.
Man kann dem aber zuvorkommen und es somit auch an bitterkalten Tagen mit dem Weglüften der Wärme nicht übertreiben, indem man die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Auge behält. Solche Geräte können günstig im Baumarkt gekauft werden. Optimalerweise liegt die Luftfeuchtigkeit in Räumen bei 40 bis 60 Prozent.
Foto: Franziska Gabbert/dpa-mag