• Iris

    Die etwas anderen Frühlings­blüher

    Iris für den Saison­start

Kro­kus, Nar­zis­sen, Hya­zin­then – das sind klas­sische Früh­lings­blü­her, die jeder kennt. Aber wuss­ten Sie, dass es von den Schwert­lilien – eben­falls früh­blühen­de Varian­ten gibt?

12. März 2021

Iris ist die Göt­tin des Regen­bo­gens und nach ihr be­nannt wur­de eine Pflan­ze, deren Blü­ten in schillern­den Far­ben dem Wetter­phä­no­men in nichts nach­stehen. Vor al­lem jene Ar­ten und Sor­ten, die schon im zeiti­gen Früh­jahr aus­trei­ben, wäh­rend der rest­liche Gar­ten noch recht farb­los ist.

Die Ersten: Netz-Iris und Danford-Schwertlilie

Be­kannt und be­liebt ist die auch Schwert­lilie ge­nann­te Iris zwar als Som­mer­blu­me. Doch etwa die Netz-Iris (Iris reticulata) er­blüht schon En­de Februar bis An­fang März. „Eini­ge Wochen spä­ter folgt Danford's Iris, also Iris danfordiae“, sagt die Iris-Spezia­listin Regina Uhl.
Beide Arten stam­men aus ho­hen Gebirgs­lagen in der Tür­kei, dem Kau­kasus sowie dem Iran und Irak. „Sie wachsen dort in der Gesell­schaft von ganz vie­len kleinen Frühlings­blü­hern“, ergänzt Miek Stap, Agrar-Ingenieurin. Sie sind da­her auch hier­zu­lande eine Ergän­zung der ersten Blü­her im Früh­ling.
Während Danford's Iris mit gold­gel­ben Blü­ten die Son­ne wider­spie­gelt bil­det die klassische Netz-Iris eine große Band­brei­te an Far­ben aus – von Blau wie die Sor­ten „Harmony“ und „Alida“ über Violett wie „Pauline“, aber es fin­den sich auch gel­be und weiße Sor­ten.
Die neuen Züch­tun­gen spie­len so­gar mit den Far­ben. Stap nennt als Bei­spiel die Sor­te „Sea Breeze“, die weiße Blü­ten mit blauen Strei­fen hat. „,Kameleon‘ hat gel­be Blü­ten mit blau­grauen Punk­ten und Mase­run­gen.“ Eine beson­dere Sor­te ist auch „Katharine Hodgkin“ – seit über 70 Jah­ren im Han­del und mit hell­gel­ben Blü­ten mit blauen Adern.

Vor­ge­zo­gene Iris gibt es im Han­del

Gesetzt wer­den diese Iris schon im Herbst. Aber gute Nach­rich­ten: Wer das Pflan­zen im Herbst ver­passt hat, fin­det im Früh­ling im Han­del vor­ge­trie­bene Exem­plare in Töpfen. Hier­zu rät Stap: „Man sollte die Blü­te un­be­dingt vor Frost schützen.“ Vor al­lem, wenn es wäh­rend der Näch­te zum Win­ter­ende noch kalt wird, em­pfiehlt sie einen Stand­ort direkt am Haus. Oder man deckt die Pflan­zen nachts mit Vlies ab.

Die kleinen Schwestern der Sommer-Iris: Zwerg-Iris

Es gibt noch eine Grup­pe früh­blü­hen­der Schwert­lilien, die Iris barbata-nana oder auch als Zwerg-Iris be­kannt. Sie ha­ben kei­ne Zwie­beln, son­dern bil­den Rhizome, ein System unter­ir­di­scher Spross­achsen. Und sie wir­ken wie eine Miniatur­form der ho­hen sommer­blü­hen­den Schwert­lilien. Ihr Vor­teil ist ihre völ­lige Anspruchs­losig­keit und die Winter­här­te, er­klärt Uhl. Und die Iris barbata-nana ver­tra­gen Trocken­heit gut.
Unter den Iris sind auch ihre Blü­ten auf­fäl­lig, denn der Bart an den Hänge­blät­tern steht oft farb­lich in star­kem Kon­trast zu die­sen. „Die wüchsige Sor­te ,Cat's Eye‘ hat bei­spiels­wei­se einen blauen Bart auf maul­beer­far­be­nen Blüten­blät­tern und bei der weißen Sorte ,Snow Season‘ ist der Bart lavendel­farben“, sagt Uhl.
Auch diese Iris wer­den schon im Vor­jahr ge­setzt. „Wer die­sen Zeit­punkt ver­passt hat, kauft im Früh­ling die Pflan­zen in Töpfen, die dann ent­sprechend ge­pflanzt wer­den“, sagt Uhl. „Grund­sätz­lich soll­te der Stand­ort son­nig sein und der Boden durch­lässig.“

Für Vergess­liche: Iris-Hollandica-Hybriden

Nun las­sen sich zwar von al­len ge­nann­ten Iris vor­ge­zo­gene Exem­plare im Früh­jahr kau­fen, es gibt aber auch eine Grup­pe, de­ren Zwie­beln erst dann in den Bo­den ge­setzt werden: Die Iris-Hollandica-Hybriden. „Diese Zwiebel­pflan­zen sind nur in mil­den Wintern hart und des­halb pflanzt man sie im zeiti­gen Früh­ling“, sagt Stap.
Foto: Marion Nickig/dpa-mag

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

Mail an "Wir sind Nähe"

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