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Bikes für die kleine Börse
Günstige Motorräder für Einsteiger
Dank Wiedereinsteigern und Anfängern boomt die Motorrad-Branche allgemein und die Führerschein-Klasse A2 insbesondere. Günstige Maschinen versprechen bis etwa 6.500 Euro ein bisschen Freiheit.
1. Juni 2021
Freiheit auf zwei Rädern – das finden viele am Motorradfahren toll. Auch in der Einsteigerklasse mit 48 PS für den A2-Führerschein gibt es attraktive Maschinen. Je nach Anbieter und Modell kosten die zwischen 5.000 und 6.000 Euro, überfordern den Anfänger nicht, sind aber doch allemal Motorrad genug.
„In diesem breitgestreuten Segment kann jeder fündig werden“, sagt Michael Lenzen vom Bundesverband der Motorradfahrer (BVDM). Ob vollverkleideter Sportler oder reisetauglicher Tourer, ob charmantes Retro-Bike oder geländetaugliche Enduro. Hier sei wirklich für jeden Geschmack etwas dabei.
Motorräder aus Fernost
Was auch daran liegt, dass immer mehr chinesische Anbieter auf den Markt drängen. Wie zum Beispiel Voge mit den Modellen 500 R und 500 DS. „Hinter Voge steht der chinesische Loncin-Konzern, einer der größten Motorenhersteller, der auch für BMW produziert“, erläutert Lenzen. Während die R ein typisches unverkleidetes Naked Bike (Zweizylinder, 46,92 PS, 5.400 Euro) mit modernen Elementen und Komponenten ist, habe man die DS (in der Adventure-Version für 5.700 Euro) an die großen Reiseenduro-Vorbilder japanischer und deutscher Machart angelehnt.
Grundsätzlich lässt der Markenname keine Rückschlüsse auf den Standort zu. Hajo Ullrich, Motorradtrainer vom Auto Club Europa (ACE), bringt die österreichische Marke Brixton ins Spiel. Deren Bikes werden in der Alpenrepublik entworfen, aber in China produziert.
Eine Maschine, die auf den angesagten Retro-Look setzt, ist die X-Ride 650 (40 PS; 6.000 Euro) von Mash. Der französische Hersteller geht einen ähnlichen Weg wie Brixton: Geplant wird in der Heimat, produziert aber in China. „Die X-Ride 650 steht fast genauso da, wie ich vor mehr als 40 Jahren die Yamaha XT 500 kennen und lieben gelernt habe“, sagt Ullrich. Die Enduro sei geradezu die Wiedergeburt des Yamaha-Klassikers und setze auf bewährt antiquierte Technik.
Auch etablierte Hersteller bieten Maschinen für Einsteiger
Auch etablierte Hersteller haben einiges im Köcher. „Die Honda CB 500 etwa ist ein klassische Brot- und Butter-Motorrad für alle Zwecke, und das nicht nur für Einsteiger“, sagt Lenzen. Diese Maschine (48 PS, ab 6.075 Euro) gibt es als Naked Bike, als Enduro oder auch in einer sportlichen Variante mit Verkleidung.
„Sportlichen Charakter weist auch die Kawasaki Z 400 auf, die vom Hersteller als Supernaked beworben wird, 45 PS leistet und für knapp 5.600 Euro zu bekommen ist“, so der Experte. Wie die genannten Hondas setzt auch die Kawasaki auf einen Zweizylinder-Motor. Aber auch wer es reduziert mag, deshalb aber nicht weniger sportlich unterwegs sein will, wird fündig in diesem Preis-Segment. Etwa bei KTM. Die 390 Duke sei ein leichter, betont sportlicher Einzylinder mit 44 PS, mit dem man wegen des geringen Gewichts auf der Landstraße so manch größere Maschine das Fürchten lehren könne, sagt Lenzen. Preis für die Duke: etwa 5.450 Euro.
Von England nach Indien
Apropos auf das Nötigste reduziert: Das gilt auch für Royal Enfield. Die ehemals englische Motorradmarke ist heute in indischer Hand. Über Jahrzehnte baute man nur Einzylinder-Bikes bis höchstens 500 ccm. Vor drei Jahren aber überraschte Royal Enfield mit der Interceptor 650 und der Continental GT 650. Das sind zwei technisch identische Modelle (48 PS), konstruiert nach alter englischer Parallel Twin-Lehre – also als Reihenzweizylinder. Mit den 650er-Modellen erfülle die Marke heute die Erwartungen an europäische Qualitätsstandards, so Ullrich. Preis: ab 6.500 Euro.
Foto: VOGE/dpa-tmn