• Glueck_1680

    Wege zum Glück

    So gehen wir zufriedener durchs Leben

Auch wenn es uns manch­mal so vor­kommt: Glück­lich­sein ist kei­ne rei­ne Glücks­sa­che. Zwei Ex­per­ten er­klä­ren, wel­che Schrit­te wir selbst un­ter­neh­men kön­nen. Die meis­ten sind – zum Glück – ganz ein­fach.

14. Oktober 2024

Es ist ei­ne Fra­ge, auf die vie­le eher zö­ger­lich rea­gie­ren: „Sag mal, bist Du ei­gent­lich glück­lich in Dei­nem Le­ben?“ Oft kommt als Ant­wort hier­auf ein ge­dehn­tes „Na ja …“, wie der Ber­li­ner Psy­cho­the­ra­peut Wolf­gang Krü­ger sagt. Man­che Men­schen sind ein­fach nicht zu­frie­den, an­de­re sind es zum Teil. Und wei­te­re ge­hen nicht re­gel­mä­ßig in sich und lo­ten ih­re Be­find­lich­keit aus, so­dass sie gar nicht spon­tan sa­gen kön­nen, ob sie glück­lich sind oder nicht.  
Aber was be­deu­tet das über­haupt: glück­lich sein? Und ist das nicht für je­de und je­den et­was an­de­res? Die Pa­ra­me­ter zu­min­dest sind bei al­len Men­schen gleich. Dorothee B. Salchow von der Deut­schen Ge­sell­schaft für Po­si­ti­ve Psy­cho­lo­gie ver­weist auf das so­ge­nann­te PERMA-Mo­dell des ameri­ka­ni­schen Psy­cho­lo­gen Martin Seligman. „Die fünf Buch­sta­ben PERMA ste­hen für die fünf Be­rei­che in un­se­rem Le­ben, die da­rü­ber ent­schei­den, ob wir glück­lich und zu­frie­den sind“, so Salchow. 

Die fünf Glücks­fak­to­ren nach dem PERMA-Mo­dell

Der ers­te Buch­sta­be im Mo­dell, das P, steht für po­si­ti­ve Emo­tio­nen wie et­wa Dank­bar­keit, Hoff­nung, Zu­ver­sicht und Ehr­furcht. „Mit E wie En­ga­ge­ment ist ge­meint, dass man ei­ne Tä­tig­keit hat, die ei­nen aus­füllt und in der man voll auf­ge­hen kann“, erklärt Salchow. Der Buch­sta­be R be­deu­tet Re­la­tion­ships, al­so Be­zie­hun­gen; da­mit ist nicht nur die Part­ner­schaft, son­dern auch das Mit­ein­an­der mit an­de­ren Men­schen über ei­nen Part­ner oder ei­ne Part­ne­rin hin­aus ge­meint.
M ist stell­ver­tre­tend für Meaning, al­so der Sinn oder die Sinn­haf­tig­keit: „Wenn je­mand ei­ne Sinn­haf­tig­keit des ei­ge­nen Han­delns spürt, kann dies ent­schei­dend zu ei­nem Glücks­emp­fin­den bei­tra­gen“, sagt Salchow. Das A im PERMA-Mo­dell meint Accomplishment (auf Deutsch: Leis­tung) oder auch Achievement (Er­run­gen­schaf­ten): Hier­bei geht es da­rum, sich selbst Zie­le zu set­zen und sich, wenn man sie er­reicht hat, zu be­loh­nen. 

Sich auf­ma­chen zu sich selbst

Wie kriegt man es hin, all das zu emp­fin­den und zu er­le­ben? Wer den Weg zu Glück oder mehr Glück fin­den will, soll­te sich zu sich selbst auf­ma­chen. „Das kann mit mehr Acht­sam­keit im All­tag sich selbst ge­gen­über ge­lin­gen“, sagt Psy­cho­the­ra­peut Wolfgang Krüger. Ein­fach Din­ge be­wuss­ter wahr­ne­hmen, sie auf sich wir­ken las­sen und da­raus die rich­ti­gen Schlüs­se zie­hen. 
„Beim Re­flek­tie­ren über das ei­ge­ne Le­ben kann auch das PERMA-Mo­dell Orien­tie­rung ge­ben“, so Dorothee Salchow. Al­so et­wa: Bin ich dank­bar für das, was ich ha­be? Oder für al­le, die ei­ner Tä­tig­keit nach­ge­hen, die sie nicht aus­füllt: Was kann ich ma­chen, um die Din­ge zum Po­si­ti­ven zu wen­den – Ab­tei­lungs­wech­sel, Ar­beit­ge­ber­wech­sel oder ei­ne kom­plett an­de­re Tä­tig­keit an­stre­ben? 
Und: Wie kann ich mei­ne Be­zie­hun­gen ver­bes­sern, wie mir rea­lis­ti­sche ei­ge­ne Zie­le set­zen? Wer bei die­ser Selbst­re­flexion nicht wei­ter­kommt, kann sich et­wa an ei­nen Coach wen­den und sich da­bei 
me­tho­disch und pro­fessio­nell un­ter­stüt­zen las­sen. Grund­sätz­lich aber gibt es ei­ni­ges, was wir für uns und unser Glück tun kön­nen. 

5 Ex­per­ten-Tipps für mehr Zu­frie­den­heit und Glücks­emp­fin­den im All­tag: 

Tipp 1: Das Le­ben ver­lang­sa­men

Der be­ruf­li­che Ter­min­ka­len­der bis zum Rand voll, die Frei­zeit mehr oder we­ni­ger kom­plett ver­plant – vie­le le­ben im über­tra­ge­nen Sin­ne per­ma­nent auf der Über­hol­spur. „Das laugt auf Dau­er aus und ver­ne­belt die Sicht auf die wirk­lich wich­ti­gen Din­ge“, sagt Psy­cho­thera­peut Wolfgang Krüger. Sein Rat: Das Le­ben ver­lang­sa­men, um über­haupt in der La­ge zu sein, schö­ne Mo­men­te zu er­ken­nen und zu ge­nie­ßen. 

Tipp 2: Et­was Gu­tes für an­de­re tun

Sich in ei­nem Ver­ein eh­ren­amt­lich en­ga­gie­ren, der al­ten Nach­ba­rin ei­nen selbst­ge­ba­cke­nen Ku­chen vor­bei­brin­gen oder ei­nem Ob­dach­lo­sen auf der Stra­ße ein Lä­cheln schen­ken: „Wer an­de­ren et­was Gu­tes tut, er­fährt oft viel Dank­bar­keit, in Bli­cken wie in Wor­ten“, sagt Dorothee Salchow. Auch das kann ei­nem selbst Glücks­mo­ment­e be­rei­ten oder ver­stär­ken. 

Tipp 3: Ei­ner Lieb­lings­be­schäf­ti­gung nach­ge­hen

„Re­gel­mä­ßig Sport­trei­ben oder et­wa Sin­gen kann Glücks­hor­mo­ne in ei­nem Men­schen frei­set­zen“, sagt Wolfgang Krüger. Glei­ches gilt für Spie­len oder Le­sen. Vor­aus­ge­setzt, die je­wei­li­ge Be­schäf­ti­gung macht ei­nem per se Spaß. „Man muss un­ter Um­stän­den ein­fach mal aus­pro­bie­ren, wel­che Be­schäf­ti­gung ei­nem am meis­ten Freu­de be­rei­tet und sie dann auch re­gel­mä­ßig aus­üben.“

Tipp 4: Glück auch aus klei­nen Mo­men­ten her­aus­zie­hen

Mit­un­ter sind es klei­ne Mo­men­te, aus de­nen sich viel Glück her­aus­zie­hen lässt, wie Krüger sagt. Das kann bei­spiels­wei­se ei­ne Tas­se Kaf­fee sein, die man in net­ter Ge­sell­schaft auf ei­ner lau­schi­gen Ter­ras­se trinkt. Auch ein spon­ta­nes La­chen macht glück­lich. Glei­ches gilt, wenn man sich zurück­lehnt und sich an et­was Schö­nes er­innert. Wer ein Glücks­ta­ge­buch führt, kann sich bei Be­darf schö­ne Mo­men­te im­mer wie­der vor Au­gen füh­ren. 

Tipp 5: Glück „tan­ken“

Auch ge­zielt Glück „tan­ken“ ist durch­aus mög­lich, sagt Dorothee Salchow. Da­für rei­che oft schon ei­ne kur­ze Aus­zeit in der Na­tur. Zum Bei­spiel bei ei­nem Wald­spa­zier­gang be­wusst die wür­zi­ge Luft ein­at­men, die be­ru­hi­gen­den Na­tur­tö­ne auf sich wir­ken las­sen oder mal ei­nen Baum um­ar­men – und die Er­in­ne­run­gen an die­se schö­nen Mo­men­te mit in den All­tag neh­men.
Foto: Christin Klose/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz

Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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