Niedersachsen sind besorgt
Vermögensbarometer 2022 der Sparkassen
Viele Niedersachsen rechnen mit einer Verschlechterung ihrer finanziellen Situation. Viele Menschen schränken sich schon ein und sparen beim Einkauf und beim Heizen. Niedersachsens Sparkassen-Präsident Thomas Mang erwartet „keinen einfachen Winter“.
27. Oktober 2022
Die derzeitigen Krisen – wie Ukraine-Krieg und steigende Preise – schlagen den Menschen in Niedersachsen nicht nur aufs Gemüt, sondern belasten sie auch ganz unmittelbar finanziell und bereiten ihnen Sorgen. Nur noch etwa jeder Dritte bezeichnet seine finanzielle Situation als gut oder sehr gut. Vor einem Jahr war es trotz ausgeprägterer Corona-Pandemie noch fast jeder zweite, der sich in einer sehr guten finanziellen Situation sah. Das ist das Ergebnis der Umfrage zum Vermögensbarometer 2022 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.
Einschränkungen in allen Lebensbereichen
Als Reaktion schränken sich die Niedersachsen derzeit in vielen Lebensbereichen ein. Jeder fünfte verzichtet im Alltagsleben bereits im größeren Umfang auf etwas, jeder Zweite im kleineren Umfang. So kauft laut der Umfrage jeder zweite Befragte weniger ein. 64 Prozent greifen beim Einkauf auf günstigere Produkte zurück. Jeder Zweite fährt auch weniger Auto. Und 59 Prozent sind sparsamer beim Heizen der eigenen vier Wände. Die Niedersachsen schränken sich dabei auch stärker ein als im bundesdeutschen Durchschnitt. „Die Einsparungen der Niedersachsen im Alltag sind vor allem beim Konsumverhalten spürbar“, resümiert Thomas Mang, Präsident des Sparkassenverbandes Niedersachsen (SVN), und dies spürten dann vor allem Handel und Handwerk um die Ecke.
Keine Entspannung in Sicht
Mit einer Entspannung in nächster Zeit rechnet Mang trotz aller staatlichen Entlastungsmaßnahmen nicht. Die Unsicherheiten seien groß. „Dies wird kein einfacher Winter werden“, so der Sparkassen-Präsident. So schalten 81 Prozent der Niedersachsen ihre Heizung später ein. Bei 81 Prozent bleibt das Licht häufiger aus. 75 Prozent schränken sich beim Baden und Duschen ein.
Wie groß die Unsicherheit ist, zeigt das Vermögensbarometer ebenfalls. Nur noch 27 Prozent der Befragten glaubt, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwei Jahren verbessern wird; 2021 waren es noch 41 Prozent. Die Zahl der Pessimisten ist von 13 Prozent sprunghaft auf 36 Prozent gestiegen.
Wie groß die Unsicherheit ist, zeigt das Vermögensbarometer ebenfalls. Nur noch 27 Prozent der Befragten glaubt, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwei Jahren verbessern wird; 2021 waren es noch 41 Prozent. Die Zahl der Pessimisten ist von 13 Prozent sprunghaft auf 36 Prozent gestiegen.
Steigende Kosten bereiten die größten Sorgen
Besonders beunruhigen die Menschen in Niedersachsen demnach der Rohstoffmangel und die steigenden Energiekosten. Das gaben 78 Prozent der Befragten an. 75 Prozent sorgen sich um die durch die Inflation verursachten gestiegenen Kosten in vielen Lebensbereichen. An dritter Stelle mit 68 Prozent stehen die Sorgen über die zukünftigen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs. Angesichts dieser Entwicklung etwas in den Hintergrund getreten sind Sorgen wegen der Klimakrise (60 Prozent), der Folgen einer möglichen Deglobalisierung (45 Prozent) und der Corona-Pandemie (35 Prozent), so weitere Ergebnisse des Vermögensbarometers 2022 der Sparkassen.