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Tragen, Atmen, Waschen
So klappt der Alltag mit Maske
Maske auf! Mund und Nase zu bedecken ist vielerorts Pflicht. Doch im Umgang mit dem Schutz gibt es weiterhin eine Menge Unsicherheit. Experten geben Tipps und Hinweise.
10. Juni 2020
In Zeiten von Corona gehört die Maske zum Alltag. Wer Mund und Nase nicht bedeckt hat, darf häufig weder Bus fahren noch im Supermarkt einkaufen gehen. Das soll andere Menschen vor einer möglichen Ansteckung mit Sars-CoV-2 schützen.
Doch der praktische Umgang mit dem Stück Stoff ist knifflig: Wo lagert man die Alltagsmaske, wenn man sie etwa auf dem Fußweg in ein Geschäft nicht die ganze Zeit aufsetzen möchte? Und wie reinigt man sie? Ein Infektiologe und ein Hygieniker geben Antworten auf wichtige Fragen.
Wie transportiert man die Maske?
Im Idealfall läuft es so ab: Man hat seine Hände gründlich gewaschen und zieht anschließend die Maske über. Dabei achtet man darauf, die Innenseite nicht anzufassen. Doch das setzt ja voraus, dass man sie daheim aufsetzt und etwa auf dem Weg zum Supermarkt die gesamte Zeit im Gesicht trägt. Das kann anstrengen und die Maske bereits ziemlich stark durchfeuchten – was nicht so gut ist.
Wer sie erst vor Ort aufsetzen möchte, sollte die Bedeckung im Plastikbeutel statt in der Hosentasche tragen - oder zumindest in einer Tasche, in die man nicht üblicherweise hineinfasst, rät Peter Walger. Der Vorstandssprecher von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene betont: „Die Innenseite muss geschützt sein.“
Kann die Maske auch um den Hals baumeln?
Wenn sie die Maske gerade nicht brauchen, ziehen viele Menschen sie unter das Kinn. Dort baumelt sie dann lose um den Hals. Prof. Janne Vehreschild sieht darin kein Problem. „Aus der reinen Virusinfektionssicht macht es wenig Unterschied, ob ich die Maske in einem Plastikbeutel trage oder sie um den Hals hängt“, erläutert der Wissenschaftler vom Deutschen Zentrum für Infektionsforschung, der eine Arbeitsgruppe von Kölner und Frankfurter Forschern leitet, die Risikofaktoren zu der von dem Coronavirus ausgelösten Krankheit Covid-19 untersucht.
Was hilft, wenn einem das Atmen unter dem Stoff schwerfällt?
Das sollte nicht sein. Doch viele spüren nach einer Zeit des Tragens eine Art Beklemmung und haben das Gefühl, dass ihnen das Atmen schwerfällt. Eigentlich seien die klassischen Baumwollmasken so durchlässig, dass es darunter nicht zu einem Sauerstoffmangel kommen sollte, sagt Vehreschild.
Eine mögliche Erklärung hat der Infektiologe dennoch: „Ich glaube eher, dass das Atmen sehr bewusst ist und aktiv erlebt wird und man sich dann vielleicht eine Art Atemlosigkeit einbildet.“
Sein Rat: Generell beim Atmen durch die Maske Ruhe bewahren und nicht besonders stark ein- oder ausatmen. Also lieber eher ruhig und flach atmen und nicht so sehr darauf konzentrieren.
Und wie wird die Maske wieder sauber?
„Bei mindestens 60 Grad in der Waschmaschine waschen oder alternativ: sie für rund zehn Minuten in einem Topf Wasser kochen - das sind die sichersten Methoden“, erklärt Hygieniker Peter Walger. Für die Variante Kochtopf muss der Maskenstoff kochfest sein, was Baumwolle in der Regel ist. Seien aber noch andere Materialien verarbeitet, etwa Gummi, eine Zwischenlage oder bestimmte Metalle, sollte man sich schlau machen, ob man die kochen kann, so der Experte. Generell gilt: „60 Grad und darüber ist virustötend.“
Übrigens: „Medizinische Masken wie den Mund-Nasen-Schutz oder die FFP-Masken kann und darf man nicht waschen. Es sind Einmalartikel ausschließlich für den medizinischen Gebrauch“, sagt Walger.
Foto: Mascha Brichta/dpa-tmn