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Motorwechsel
Feuerwehren im Olden­bur­ger Land wäh­len neuen Vor­sit­zenden
Udo Schwarz löst Dieter Schnittjer als Vorsitzender des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes ab. Die Verbandsversammlung musste wegen der Corona-Pandemie im Online- und Videoformat stattfinden.
10. Mai 2021
Der Oldenburgische Feuerwehrverband (OFV) hat einen neuen Vorsitzenden. Die Vertreterversammlung, die wegen der Corona-Pandemie als Online- und Videoveranstaltung stattfand, wählte mit großer Mehrheit den bisherigen stellvertretenden Vorsitzenden und Regierungsbrandmeister Udo Schwarz aus Damme (Kreis Vechta) zu ihrem neuen Vorsitzenden. Der bisherige Verbandsvorsitzende, Dieter Schnittjer, hatte aus persönlichen Gründen nicht wieder kandidiert. Der neue stellvertretende Vorsitzende, Klaus Fischer, Stadtbrandmeister in Delmenhorst, sprach von einem „Motorwechsel“ beim Feuerwehrverband.
Hohe Ehrung für scheidenden OFV-Vorsitzenden
Schwarz zeigte sich „überwältigt vom Wahlergebnis“. Es zeige die Geschlossenheit und Stärke des OFV. Schwarz kündigte einen transparenten Führungsstil an, denn das bringe Akzeptanz „Wir werden den Erwartungen gerecht werden“, gab er sich sicher. Schnittjer nannte Schwarz „außerordentlich kompetent“ und „einen sehr engagierten Oldenburger“, mit dem er die letzten eineinhalb Jahre sehr gut zusammengearbeitet habe. Der neue Vorsitzende dankte seinem Vorgänger für dessen Arbeit und hatte auch noch eine Ehrung für Dieter Schnittjer bereit: Mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold ist Schnittjer nun Träger der höchsten Ehrung des deutschen Feuerwehrverbandes.
Der scheidende Verbandsvorsitzende blickte auf der OFV-Vertreterversammlung auf ein stark von der Corona-Pandemie geprägtes Feuerwehrjahr 2020 zurück. So gab es zwölf Prozent weniger Brandeinsätze als im Vorjahr und 16 Prozent weniger Hilfseinsätze, „leider aber ein gleich hohes Niveau der Fehlalarme“, so Schnittjer. Insgesamt listet der Jahresbericht knapp 11.000 Einsätze für die 191 freiwilligen Feuerwehren, drei Berufs- und elf Werksfeuerwehren im Oldenburger Land auf. Gut 10.100 aktive Feuerwehrleute sorgen für Sicherheit in der Region. „Tradition, Kameradschaft, Netzwerk und Dienstleistung“, das mache die Feuerwehren aus, so Schnittjer.
Der scheidende Verbandsvorsitzende blickte auf der OFV-Vertreterversammlung auf ein stark von der Corona-Pandemie geprägtes Feuerwehrjahr 2020 zurück. So gab es zwölf Prozent weniger Brandeinsätze als im Vorjahr und 16 Prozent weniger Hilfseinsätze, „leider aber ein gleich hohes Niveau der Fehlalarme“, so Schnittjer. Insgesamt listet der Jahresbericht knapp 11.000 Einsätze für die 191 freiwilligen Feuerwehren, drei Berufs- und elf Werksfeuerwehren im Oldenburger Land auf. Gut 10.100 aktive Feuerwehrleute sorgen für Sicherheit in der Region. „Tradition, Kameradschaft, Netzwerk und Dienstleistung“, das mache die Feuerwehren aus, so Schnittjer.
Öffentliche Oldenburg bleibt starke Stütze für Feuerwehren
Auch auf das Geschäft der Öffentlichen Oldenburg als Regionalversicherer hat sich die Corona-Pandemie ausgewirkt, wie Öffentliche-Vorstandsvorsitzender Jürgen Müllender in einem Grußwort darstellte: und zwar bei der Schadenentwicklung. Eine geringere Mobilität habe zu weniger Kfz-Schäden geführt und zu weniger Einbruchdiebstählen, „weil die Menschen mehr zu Hause waren“. Müllender unterstrich, dass der Öffentlichen als führender Brandschadenversicherer die Brandschutzvorsorge und -aufklärung „sehr am Herzen“ liege. Man werde das Feuerwehrwesen im Oldenburger Land weiter umfassend fördern. „Darauf können Sie zählen“, versprach Müllender.
Corona-Impfung sorgt für Unverständnis und Unzufriedenheit
Die „große Unruhe und Unzufriedenheit bei Corona-Impfungen für die Feuerwehrkameraden“ brachte der stellvertretende OFV-Vorsitzende Heiko Basshusen zum Ausdruck. Es herrsche Unverständnis darüber, dass die Feuerwehrleute nur in die letzte Priorisierungsgruppe eingeordnet wurden. „Wir brauchen ein kurzfristiges, kollektives Impfangebot, sonst ist die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren gefährdet“, warnte Basshusen. So konnte ohne Impfungen seit Beginn der Pandemie auch bereits keine Ausbildung durch Übungen mehr stattfinden.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümmler (CDU) antwortete, er verstehe den Unmut über die noch nicht erfolgten Impfungen. Da inzwischen genug Impfstoff da sei, müsse „dies jetzt schnell vorangehen“. Eine Prognose, wann die Feuerwehren wieder in Präsenz üben dürften, wollte er nicht abgeben. Auch Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) äußerte in einer Videobotschaft sein „Verständnis für den Impf-Ärger“ und sagte Abhilfe zu. Außerdem kündigte er den Ausbau eines digitalen Lernsystems für die Ausbildung an und sagte Maßnahmen zur „Stärkung der Feuerwehren durch das Land“ zu.
Am Ende war man sich einig, dass das Format der Online-Vertreterversammlung funktioniert hat. Der neue OFV-Vorsitzende Udo Schwarz sprach sogar davon, dass ihn das Format „begeistert“ habe. Aber er freue sich auch darauf, „alle live wiederzusehen – hoffentlich bei der nächsten Vertreterversammlung 2022 in Delmenhorst“.
Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümmler (CDU) antwortete, er verstehe den Unmut über die noch nicht erfolgten Impfungen. Da inzwischen genug Impfstoff da sei, müsse „dies jetzt schnell vorangehen“. Eine Prognose, wann die Feuerwehren wieder in Präsenz üben dürften, wollte er nicht abgeben. Auch Landesinnenminister Boris Pistorius (SPD) äußerte in einer Videobotschaft sein „Verständnis für den Impf-Ärger“ und sagte Abhilfe zu. Außerdem kündigte er den Ausbau eines digitalen Lernsystems für die Ausbildung an und sagte Maßnahmen zur „Stärkung der Feuerwehren durch das Land“ zu.
Am Ende war man sich einig, dass das Format der Online-Vertreterversammlung funktioniert hat. Der neue OFV-Vorsitzende Udo Schwarz sprach sogar davon, dass ihn das Format „begeistert“ habe. Aber er freue sich auch darauf, „alle live wiederzusehen – hoffentlich bei der nächsten Vertreterversammlung 2022 in Delmenhorst“.
Oberes Bild: Staffelstabübergabe: Dieter Schnittjer (rechts) hat die Führung des Oldenburgischen Feuerwehrverbandes an Udo Schwarz übergeben. Foto: Screenshot/Klaus-Peter Jordan