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Hilfe bei Demenz
Verein unterstützt Erkrankte und Angehörige
Die DemenzHilfe Oldenburg hat sich zum Ziel gesetzt, das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz und denjenigen, die Menschen mit Demenz begleiten, wie etwa Angehörige, zu verbessern. Seit 2008 bietet der Verein Hilfe an. 135 Alltagsbegleiterinnen und -begleiter sind für den Verein tätig. Sie wollen Dementen ermöglichen, weiter am sozialen Leben teilzuhaben.
29. November 2021
Es fängt ganz klein an: Wo habe ich den Haustürschlüssel hingelegt? Was wollte ich gerade machen? Habe ich heute schon meine Tabletten genommen? Altersvergesslichkeit oder beginnende Demenz? Das fragen sich dann viele. Typisches Merkmal von Demenz ist, dass sich ein Muster aus verschiedenen Symptomen zeigt. Es kommt zu Beeinträchtigungen, die das Erinnern, das Denken, die Sprache und die Orientierung betreffen. Auch Veränderungen des Sozialverhaltens und der Persönlichkeit können Symptome einer Demenz sein. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation sind derzeit weltweit etwa 55 Millionen Menschen an Demenz erkrankt; allein in Deutschland sind es laut Bundesgesundheitsministerium 1,6 Millionen.
Unabhängig und neutral
Ihnen und ihren Angehörigen zu helfen, hat sich in Oldenburg der Verein DemenzHilfe Oldenburg zur Aufgabe gemacht. „Unsere Angebote richten sich an von Demenz betroffene und deren Angehörige sowie Ratsuchende, die sich zum Thema Demenz informieren wollen oder Unterstützung benötigen“, erklärt Marlene Dirks, erste Vorsitzende der DemenzHilfe Oldenburg. „Wir kooperieren dabei mit anderen Beratungsstellen, ambulanten Pflegediensten, Haus- und Fachärzten, ambulanten und stationären Einrichtungen sowie Vereinen und Gemeinden.“ Sehr wichtig ist Dirks, dass der Verein „komplett unabhängig und wettbewerbsneutral“ arbeite. „Wir geben keine Empfehlungen, etwa für einen ambulanten Pflegedienst.“
Gegründet wurde der Verein 2008 von sieben Interessierten. „Einige sind noch heute dabei“, weiß Dirks, selbst Gründungsmitglied. Im Verein arbeiten zwei Festangestellte, neun 450-Euro-Kräfte sowie derzeit rund 135 Betreuerinnen und Betreuer, die für ihre Arbeit eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro pro Stunde erhalten. Nur etwa 20 Prozent des Betreuungspersonals ist männlich, bedauert die Vorsitzende. Denn nicht selten wünschten männliche Demenzpatienten auch einen männlichen Betreuer.
Gegründet wurde der Verein 2008 von sieben Interessierten. „Einige sind noch heute dabei“, weiß Dirks, selbst Gründungsmitglied. Im Verein arbeiten zwei Festangestellte, neun 450-Euro-Kräfte sowie derzeit rund 135 Betreuerinnen und Betreuer, die für ihre Arbeit eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro pro Stunde erhalten. Nur etwa 20 Prozent des Betreuungspersonals ist männlich, bedauert die Vorsitzende. Denn nicht selten wünschten männliche Demenzpatienten auch einen männlichen Betreuer.
Schirmherrin Elfi Hoppe
2018 hat der Verein sein zehnjähriges Jubiläum gefeiert und dafür einen Schirmherrn bzw. eine Schirmherrin gesucht. Über eine Verbindung gelangte man zur beliebten Oldenburger Kammerschauspielerin Elfi Hoppe. „Sie hat spontan zugesagt“, berichtet Dirks. „Ich möchte dazu beitragen, dass diese wichtige Arbeit noch mehr Aufmerksamkeit bekommt“, sagt Hoppe. Das Thema Demenz gehe alle an, „und wer weiß, ob es uns nicht bald selbst treffen kann.“ Es sei ihr „eine große Freude und eine besondere Herzensangelegenheit, „die DemenzHilfe Oldenburg bei diesem wichtigen Vorhaben zu unterstützen“.
„Unser Ziel ist, das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz und denjenigen, die Menschen mit Demenz begleiten, wie etwa Angehörige, zu verbessern“, erklärt Dirks, die selbst Sozial-Pflegeberaterin und Validationstrainerin ist (Validation beschreibt Methoden zum besseren Verständnis und Umgang mit verwirrten, alten Menschen). „Wir wollen diesen Menschen die Möglichkeit schaffen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und am sozialen Leben teilzuhaben“, so die 64-Jährige. Mitte Dezember erscheint ein Film der DemenzHilfe Oldenburg mit Elfie Hoppe, in dem sie von ihrer Tante „Marthelchen“ erzählt.
Alle 135 Betreuerinnen und Betreuer haben sich im Rahmen von Schulungen zur „Betreuungskraft für Menschen mit Demenz“, so der Begriff im Sozialgesetzbuch, qualifiziert. Ihre Aufgabe ist die Alltagsbegleitung. Dirks nennt einige Beispiele: Motivation, Begleitung und Betreuung etwa beim Malen und Basteln, bei Spaziergängen oder auch beim Anfertigen von Erinnerungsalben. Sie lesen vor und stehen für Gespräche zur Verfügung. Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Alltagsbegleiter seien Empathie, gut zuhören und sich auf andere einstellen zu können und ein Stück Lebenserfahrung. „Erfahrungen mit Demenz sind nicht erforderlich“, macht Dirks Interessierten Mut. Der Verein veranstaltet zweimal jährlich Kurse zum Alltagsbegleiter, die 30 Stunden umfassen und an vier Sonnabenden stattfinden.
„Unser Ziel ist, das Wohlbefinden von Menschen mit Demenz und denjenigen, die Menschen mit Demenz begleiten, wie etwa Angehörige, zu verbessern“, erklärt Dirks, die selbst Sozial-Pflegeberaterin und Validationstrainerin ist (Validation beschreibt Methoden zum besseren Verständnis und Umgang mit verwirrten, alten Menschen). „Wir wollen diesen Menschen die Möglichkeit schaffen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen und am sozialen Leben teilzuhaben“, so die 64-Jährige. Mitte Dezember erscheint ein Film der DemenzHilfe Oldenburg mit Elfie Hoppe, in dem sie von ihrer Tante „Marthelchen“ erzählt.
Alle 135 Betreuerinnen und Betreuer haben sich im Rahmen von Schulungen zur „Betreuungskraft für Menschen mit Demenz“, so der Begriff im Sozialgesetzbuch, qualifiziert. Ihre Aufgabe ist die Alltagsbegleitung. Dirks nennt einige Beispiele: Motivation, Begleitung und Betreuung etwa beim Malen und Basteln, bei Spaziergängen oder auch beim Anfertigen von Erinnerungsalben. Sie lesen vor und stehen für Gespräche zur Verfügung. Voraussetzungen für eine Tätigkeit als Alltagsbegleiter seien Empathie, gut zuhören und sich auf andere einstellen zu können und ein Stück Lebenserfahrung. „Erfahrungen mit Demenz sind nicht erforderlich“, macht Dirks Interessierten Mut. Der Verein veranstaltet zweimal jährlich Kurse zum Alltagsbegleiter, die 30 Stunden umfassen und an vier Sonnabenden stattfinden.
Museumsnachmittage und Malen begeistert
Der Verein bietet Interessierten weitere Angebote. Etwa kostenfreie Museumsnachmittage. „Die werden sowohl von den Menschen mit Demenz als auch den Angehörigen leidenschaftlich und voller Begeisterung angenommen“, erzählt Dirks. „Die von Demenz betroffenen Personen wurden von der Führung sichtlich angeregt und zeigten sich nach dem Museumsbesuch deutlich wacher und aufmerksamer.“
Zusammen mit den Oldenburger Künstlerinnen und Kunsttherapeutinnen Meike Dismer und Petra Neumeyer hat die Demenzhilfe ein erlebnisorientiertes Kunstprojekt speziell für demente Menschen veranstaltet. „Der experimentelle Charakter des Malens, bei dem bevorzugt abstrakte Bilder entstanden sind, sollte die Spontanität, Kreativität und Phantasie der Teilnehmenden anregen. Das Ziel des Kunstprojekts war es, die Aktivität zu fördern, Gefühle und Erinnerungen zu aktivieren und verborgene Potentiale und Ressourcen wieder zu entdecken“, erläutert Dirks. Einige der so entstandenen Bilder zieren jetzt die Räumlichkeiten der DemenzHilfe Oldenburg in der Donnerschweer Straße 127. „Und außerdem bieten wir eigentlich auch regelmäßig Bewegungskurse an“, ergänzt die erste Vorsitzende. Dies sei allerdings derzeit unter Corona-Bedingungen nicht möglich.
All dies, wie auch die regelmäßigen Schulungen und Fortbildungen der Alltagsbetreuerinnen und -betreuer, kostet Geld. Die Aufwandsentschädigung der Betreuungskräfte von zehn Euro pro Stunde kommt von den Pflegekassen im Rahmen des Entlastungsbetrags von 125 Euro im Monat, der jedem Pflegebedürftigen in häuslicher Pflege zusteht. „Unsere sonstige Arbeit wird gefördert vom Bundesgesundheitsministerium, dem Niedersächsischen Landesamt für Familie, Jugend, Soziales und von der Stadt Oldenburg“, berichtet Dirks. Auch Spenden nimmt der gemeinnützige Verein gern entgegen (Spendenkonto: IBAN: DE83 2806 1822 3200 1584 00). „Eines unserer Ziele ist es, Oldenburg zu einer demenzfreundlichen Stadt zu machen.“
Zusammen mit den Oldenburger Künstlerinnen und Kunsttherapeutinnen Meike Dismer und Petra Neumeyer hat die Demenzhilfe ein erlebnisorientiertes Kunstprojekt speziell für demente Menschen veranstaltet. „Der experimentelle Charakter des Malens, bei dem bevorzugt abstrakte Bilder entstanden sind, sollte die Spontanität, Kreativität und Phantasie der Teilnehmenden anregen. Das Ziel des Kunstprojekts war es, die Aktivität zu fördern, Gefühle und Erinnerungen zu aktivieren und verborgene Potentiale und Ressourcen wieder zu entdecken“, erläutert Dirks. Einige der so entstandenen Bilder zieren jetzt die Räumlichkeiten der DemenzHilfe Oldenburg in der Donnerschweer Straße 127. „Und außerdem bieten wir eigentlich auch regelmäßig Bewegungskurse an“, ergänzt die erste Vorsitzende. Dies sei allerdings derzeit unter Corona-Bedingungen nicht möglich.
All dies, wie auch die regelmäßigen Schulungen und Fortbildungen der Alltagsbetreuerinnen und -betreuer, kostet Geld. Die Aufwandsentschädigung der Betreuungskräfte von zehn Euro pro Stunde kommt von den Pflegekassen im Rahmen des Entlastungsbetrags von 125 Euro im Monat, der jedem Pflegebedürftigen in häuslicher Pflege zusteht. „Unsere sonstige Arbeit wird gefördert vom Bundesgesundheitsministerium, dem Niedersächsischen Landesamt für Familie, Jugend, Soziales und von der Stadt Oldenburg“, berichtet Dirks. Auch Spenden nimmt der gemeinnützige Verein gern entgegen (Spendenkonto: IBAN: DE83 2806 1822 3200 1584 00). „Eines unserer Ziele ist es, Oldenburg zu einer demenzfreundlichen Stadt zu machen.“
Unterstützung für das Ammerland
Und auch darüber hinaus. Seit September führt die DemenzHilfe Oldenburg Schulungen für Alltagsbegleiterinnen und -begleiter für den Demenzstützpunkt Ammerland durch – damit sich auch dort die Lebenssituation von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen dauerhaft verbessert.
Oberes Bild: Der Vorstand der DemenzHilfe Oldenburg (von links): Tanja Ellerbrock, Marlene Dirks (erste Vorsitzende), Friedlinde Köhler (zweite Vorsitzende) und Imke de Reuter. Foto: DemenzHilfe Oldenburg
Oberes Bild: Der Vorstand der DemenzHilfe Oldenburg (von links): Tanja Ellerbrock, Marlene Dirks (erste Vorsitzende), Friedlinde Köhler (zweite Vorsitzende) und Imke de Reuter. Foto: DemenzHilfe Oldenburg