• Watvogelschwarm

    11. Zugvogeltage

    Vom 12. bis zum 20. Oktober 2019 im Na­tio­nal­park Nie­der­säch­si­sches Wat­ten­meer

Riesige Wol­ken von Alpen­strand­läu­fern voll­füh­ren über dem Watt ein­drucks­volle Flug­ma­nö­ver. Hier und da zie­hen in lan­gen Rei­hen die Non­nen­gän­se am Him­mel ent­lang. Die Laute von Brach­vö­geln und Rot­schen­keln er­fül­len die Luft. Austern­fischer, Pfuhl­schnep­fen oder Brach­vö­gel ver­sam­meln sich bei Hoch­was­ser in den Salz­wie­sen. Dicht ge­drängt war­ten sie da­rauf, dass die Ebbe ihre Nah­rungs­flä­chen wie­der frei­gibt. Für sie alle ist das Wat­ten­meer eine un­ver­zicht­bare „Tank­stelle“, um unter­wegs ihre Ener­gie­re­ser­ven auf­zu­füllen.

2. Oktober 2019

Rotschenkel
Bild: Rotschenkel, Foto: Reno Lottmann
Rund zwei Mil­lio­nen Vögel machen an der nie­der­säch­si­schen Nord­see­küste jähr­lich Rast: ein­mal auf dem Herbst­zug in die süd­lichen Über­win­te­rungs­ge­bie­te und ein­mal im Früh­jahr auf dem Weg in die Brut­ge­bie­te der Arktis. „Das Watt bie­tet den Vö­geln sehr viel Nah­rung, die sie brau­chen, um jetzt den Zug in die Win­ter­quar­tie­re nach Afrika oder im nächs­ten Früh­jahr zurück in die Arktis über­haupt schaf­fen zu kön­nen. Des­halb hängt die Exis­tenz der Zug­vö­gel davon ab, dass das Wat­ten­meer in­takt ist“, er­klärt Peter Südbeck, Lei­ter der Na­tio­nal­park­ver­wal­tung Nie­der­säch­si­sches Wat­ten­meer.
Vogel­beo­bach­tung an Land
Bild: Vogel­beo­bach­tung an Land, Foto: Alexander Kosch
Um eine Ahnung von der Be­deu­tung des Wat­ten­meers für den welt­wei­ten Vogel­zug zu be­kom­men, fin­den vom Dol­lart bis an die Elbe, von Bor­kum bis Wan­ge­roo­ge, rund 300 Ver­an­stal­tun­gen statt. Es gibt An­ge­bo­te für Er­wach­se­ne, an­de­re sind auf Kin­der zu­ge­schnit­ten, wie­der an­de­re laden ge­ne­ra­tions­über­grei­fend zum Mit­machen ein. Vor­wis­sen ist nicht not­wen­dig. Ein Fern­rohr ist em­pfeh­lens­wert.
Vogel­beo­bach­tung auf der MS Jens
Bild: Vogel­beo­bach­tung auf der MS Jens Albrecht, Foto: Christian Schmidt
Zum Programm ge­hö­ren zahl­reiche Ex­kur­sio­nen zu Fuß, per Rad, mit dem Schiff oder Bus. An ein­zel­nen Beo­bach­tungs­sta­tio­nen kann man sich von Fach­leu­ten er­klä­ren las­sen, welche Ar­ten sich in Sicht­weite gerade tum­meln, wo die Vögel her­kom­men oder wohin genau sie wei­ter­flie­gen. Zu den be­währ­ten Plät­zen, um Vogel­trupps zu beo­bach­ten, ge­hört zum Bei­spiel der Hafen von Dangast. Die Fach­leute vom Wat­ten­meer­be­sucher­zen­trum haben stark ver­grö­ßern­de Fern­roh­re, so­ge­nann­te „Spek­tive“, dabei. „Weit drau­ßen auf dem Meer kann man damit Trauer­enten ent­decken“, so Südbeck, „man sieht dann, wie sie gegen Wind und Wel­len kämp­fen müs­sen und über zehn Meter tief tau­chen, um Muscheln auf­zu­nehmen.“
Blässgänse
Bild: Blässgänse, Foto: Reno Lottmann
Neben den vie­len Ent­deckungs­mög­lich­kei­ten wer­den wäh­rend der Zug­vogel­tage auch Vor­trä­ge, Zeichen­kurse, Le­sun­gen und Kon­zer­te an­ge­bo­ten. Den Ab­schluss bil­det am 20. Ok­to­ber das Zug­vogel­fest in Horumer­siel. Ein Trai­ler und wei­te­re Infos fin­det man auf der Web­site https://www.zugvogeltage.de

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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Infothek

Seit 2009 bieten die Zug­vogel­tage jedes Jahr im Her­bst die Ge­le­gen­heit, die Be­deu­tung des Wat­ten­mee­res für den Vogel­zug zu er­le­ben und sich von seiner Fas­zi­na­tion an­stecken zu las­sen. Ver­an­stal­ter der all­jähr­lichen Zug­vogel­tage ist die Na­tio­nal­park­ver­wal­tung Nie­der­säch­si­sches Wat­ten­meer, Virchowstr. 1, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 04421-911-0, E-Mail: poststelle@nlpv-wattenmeer.niedersachsen.de

Ausführliche Pro­gramm­hefte  – je eines für jede der Ost­frie­si­schen Inseln und drei für die Re­gio­nen Jade­busen, Ost­fries­land und Cux­haven – sind kos­ten­los in den Na­tio­nal­park-In­for­ma­tions­ein­rich­tun­gen und vie­len Tourist-Infos er­hält­lich. Nähe­res über das ge­sam­te Pro­gramm ist eben­so auf der Website zu finden:

https://www.zugvogeltage.de/veranstaltungen

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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