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Die Pferdeklinik
Tierklinik Lüsche mit weltweit modernstem CT-Gerät für Pferde
Seit April werden in Lüsche Pferde viel stressfreier im CT untersucht. Dafür gibt es den Innovationspreis 2019 des Verbundes Oldenburger Münsterland.
2. Dezember 2019
In Lüsche liebt man Pferde. Hier dreht sich alles um diese Vierbeiner – jedenfalls in der Tierklinik Lüsche. „It's all about the horse“, heißt dann auch das englische Motto der Klinik, denn die Pferde, die hier behandelt werden, kommen längst nicht nur aus Deutschland. Die Klinik hat auch international einen hervorragenden Ruf. „Wir versuchen, immer auf dem neuesten Stand der Technik zu sein“, sagt Tierarzt Dr. Tim Steinberg, einer der sechs Geschäftsführer der Klinik. Spätestens seit einem halben Jahr liegen sie technisch ganz vorne: Seit April steht hier das modernste Computertomographiegerät (CT) der Welt für Pferde. Ende November konnte der 47-jährige Geschäftsführer für die Tierklinik Lüsche hierfür den diesjährigen Innovationspreis des Verbundes Oldenburger Münsterlandes entgegennehmen.
Tierklinik Lüsche – der Name ist eigentlich nicht mehr korrekt. 2001 als Klinik für viele Tierarten gegründet, spezialisierte man sich immer stärker auf die Pferde und ab 2013 ausschließlich. Spätestens da begann ein rasantes Wachstum. Heute arbeiten in der Pferdeklinik in dem kleinen Ortsteil von Bakum im Landkreis Vechta rund 100 Mitarbeiter, davon gut 30 Tierärzte, die mehr als 6.000 Pferde im Jahr behandeln und über 800 Operationen vornehmen. Das Spektrum reicht von Gelenkoperationen über Kastrationen bis hin zu den für Pferde besonders bedrohlichen Kolikoperationen. Neben einer 24-Stunden-Notfallbereitschaft werden insgesamt elf Fachbereiche abgedeckt: von A wie Augenheilkunde bis Z wie Zahnbehandlung. Sechs Geschäftsführer kümmern sich um die verschiedenen Bereiche der Klinik: Neben Steinberg sind das Dr. Marc Koene, Dr. Jan-Hein Swagemakers, Julius Wegert, Dr. Niklas J. Drumm und Dr. Franziska Kremer.
Tierklinik Lüsche – der Name ist eigentlich nicht mehr korrekt. 2001 als Klinik für viele Tierarten gegründet, spezialisierte man sich immer stärker auf die Pferde und ab 2013 ausschließlich. Spätestens da begann ein rasantes Wachstum. Heute arbeiten in der Pferdeklinik in dem kleinen Ortsteil von Bakum im Landkreis Vechta rund 100 Mitarbeiter, davon gut 30 Tierärzte, die mehr als 6.000 Pferde im Jahr behandeln und über 800 Operationen vornehmen. Das Spektrum reicht von Gelenkoperationen über Kastrationen bis hin zu den für Pferde besonders bedrohlichen Kolikoperationen. Neben einer 24-Stunden-Notfallbereitschaft werden insgesamt elf Fachbereiche abgedeckt: von A wie Augenheilkunde bis Z wie Zahnbehandlung. Sechs Geschäftsführer kümmern sich um die verschiedenen Bereiche der Klinik: Neben Steinberg sind das Dr. Marc Koene, Dr. Jan-Hein Swagemakers, Julius Wegert, Dr. Niklas J. Drumm und Dr. Franziska Kremer.
Keine Vollnarkose mehr für das CT
Was nun ist das Besondere, das Innovative an dem Pferde-CT in Lüsche? „Bisher mussten die Pferde in Vollnarkose auf speziell angefertigte Tische gelegt werden, um die Beine in der Röhre des CT zu untersuchen. Im Fall von Kopferkrankungen mussten die Pferde gar auf einer Hebebühne in einer Grube versenkt werden, um in dem fest installierten Gerät aufwendig und risikoreich untersucht zu werden“, erklärt Steinberg die bisherige Untersuchungsmethode. „Unser neues CT-System ermöglicht es, die Pferde ohne Vollnarkose im Stehen zu untersuchen. Für die Untersuchungen des Kopfes, der Hufe und Beine ist jetzt lediglich eine einfache Betäubung notwendig. Für viele Pferdebesitzer und ihre Tiere bedeutet das eine enorme Erleichterung. Wir können die Risiken einer Vollnarkose so umgehen und die Untersuchung auch ambulant durchführen“, erläutert der Tierarzt.
Die Besonderheit des CT-Systems in der Pferdeklinik ist die aufwändige Hebebühne mit höhenverstellbarem Schienensystem, auf der der Computertomograph installiert ist. Sie ermöglicht, dass das Pferd während der Untersuchung auf dem ebenen Boden stehen bleiben kann. Beim Scannen fährt das Gerät über die Patienten und das Pferd muss nicht in die Röhre geschoben werden. „Somit können kürzere Untersuchungszeiten realisiert werden, und das Pferd muss nur wenige Sekunden stillhalten. Das ist für die Tiere mit dem ausgeprägten Fluchtinstinkt viel weniger stressig“, so Steinberg.
Die Besonderheit des CT-Systems in der Pferdeklinik ist die aufwändige Hebebühne mit höhenverstellbarem Schienensystem, auf der der Computertomograph installiert ist. Sie ermöglicht, dass das Pferd während der Untersuchung auf dem ebenen Boden stehen bleiben kann. Beim Scannen fährt das Gerät über die Patienten und das Pferd muss nicht in die Röhre geschoben werden. „Somit können kürzere Untersuchungszeiten realisiert werden, und das Pferd muss nur wenige Sekunden stillhalten. Das ist für die Tiere mit dem ausgeprägten Fluchtinstinkt viel weniger stressig“, so Steinberg.
Das neue Gerät in Lüsche ist eines der modernsten der Welt; mehr als eine Million Euro hat man investiert, inklusive eines eigenen neuen Raumes für den CT. 15 bis 20 Pferde kommen derzeit pro Monat in den Genuss dieser für sie viel stressfreieren Untersuchung. „Wir waren für den Entwickler und den Hersteller das Versuchskaninchen, aber es hat sich gelohnt.“ Und vielleicht wird man eines Tages sagen: In Lüsche wurde ein Meilenstein der Tierdiagnostik installiert.
Thema Pferd ist hochemotional
Steinberg ist seit 2006 in Lüsche mit dabei, seit 2009 als Geschäftsführer. Seine Schwerpunkte sind Orthopädie, Chirurgie und Pferdezahnheilkunde. Aufgewachsen ist der 47-Jährige im Rheinland, Tiermedizin studiert hat er in Budapest und Berlin und dort auch den Fachtierarzt Pferd gemacht. Seine Frau Meral, auch Tierärztin, war ebenfalls längere Zeit in der Tierklinik Lüsche tätig, hat sich aber inzwischen mit einer Kleintier-Klinik im Ort selbstständig gemacht. Wie hoch die Qualität der Tierärzte aus Lüsche im deutschen Pferdesport eingeschätzt wird, zeigt sich auch daran, dass Steinberg und seine Kollegen Koene und Kremer Mannschaftstierärzte der deutschen Nationalteams im Springen, Fahren und der Dressur sind.
„Das eigene Pferd ist für die Besitzer immer eine hochemotionale Angelegenheit“, weiß Steinberg – „egal ob es sich um ein Pferd für 15 Euro oder ein Millionen teures Tier handelt“. Der Tierarzt hat in seiner Berufslaufbahn schon „wahre Dramen bei den Besitzern“ erlebt, wenn sie mit einem kranken Pferd in die Tierklinik kommen. Da sei es schon eine Beruhigung, wenn man den Besitzern sagen könne, dass zumindest die CT-Untersuchung ohne eine sehr belastende Vollnarkose durchgeführt werden kann. „Aber auch uns erleichtert das neue Gerät den Blick in das Körperinnere dieser großen Tiere sehr“, freut sich der Pferdetierarzt. Und in der Klinik ist man sich sicher, dass durch das neue Untersuchungsverfahren neue anatomische Regionen des Pferdes untersucht und damit neue Therapiemaßnahmen entwickelt werden können. „Unser Anspruch ist es, für alle gesundheitlichen Probleme des Pferdes eine medizinische Lösung anbieten zu können“, legt Steinberg die Latte bewusst hoch. Eben: „It’s all about the horse“.
Bild: Das Areal der Tierklinik Lüsche. Foto: Tierklinik Lüsche
„Das eigene Pferd ist für die Besitzer immer eine hochemotionale Angelegenheit“, weiß Steinberg – „egal ob es sich um ein Pferd für 15 Euro oder ein Millionen teures Tier handelt“. Der Tierarzt hat in seiner Berufslaufbahn schon „wahre Dramen bei den Besitzern“ erlebt, wenn sie mit einem kranken Pferd in die Tierklinik kommen. Da sei es schon eine Beruhigung, wenn man den Besitzern sagen könne, dass zumindest die CT-Untersuchung ohne eine sehr belastende Vollnarkose durchgeführt werden kann. „Aber auch uns erleichtert das neue Gerät den Blick in das Körperinnere dieser großen Tiere sehr“, freut sich der Pferdetierarzt. Und in der Klinik ist man sich sicher, dass durch das neue Untersuchungsverfahren neue anatomische Regionen des Pferdes untersucht und damit neue Therapiemaßnahmen entwickelt werden können. „Unser Anspruch ist es, für alle gesundheitlichen Probleme des Pferdes eine medizinische Lösung anbieten zu können“, legt Steinberg die Latte bewusst hoch. Eben: „It’s all about the horse“.
Bild: Das Areal der Tierklinik Lüsche. Foto: Tierklinik Lüsche