Liebe Leserinnen und Leser,

an die­ser Stel­le möch­te ich mich zu­nächst ein­mal vor­stel­len. Ich bin Carolin Hinrichs, Leicht­ath­le­tin und Mit­tel­strecken­läu­fe­rin mit dem Schwer­punkt 3000 Meter Hin­der­nis. Mit die­ser Ko­lum­ne möchte ich die Lese­rin­nen und Leser von „Wir sind Nähe“, dem Maga­zins der Öffent­lichen Olden­burg, gern an mei­ner Lauf-Kar­rie­re und ein wenig an mei­nem Leben ab­seits des Sports teil­haben lassen.

Im März, als ich gerade in einem Trai­nings­lager in Süd­afri­ka war, wurde ich ja schon in die­sem Magazin vor­ge­stellt. Lei­der stell­ten sich im Trai­nings­la­ger Fuß­schmer­zen ein, die mich noch einige Wochen be­glei­tet haben und mich auch zu Hause zeit­weise am täg­lichen Lauf­trai­ning ge­hin­dert haben. Das hieß dann: Öfter mal Ein­hei­ten auf dem Rad oder im Schwimm­bad ab­sol­vieren.

Mitte April habe ich dann mit spe­zi­fi­schem Hür­den­trai­ning be­gon­nen und die Ein­hei­ten in­ten­si­viert bei hö­he­rem Tempo. Zum Sai­son­ein­stieg habe ich über die 3000 Meter Hin­der­nis mit einer Zeit von 10 Minu­ten, 18 Se­kun­den, die Norm für die Euro­pa­meis­ter­schaf­ten in Rom (9 Minu­ten, 37 Se­kun­den), mit der ich ins­ge­heim ge­lieb­äu­gelt hatte, lei­der deut­lich ver­passt. Trotz­dem bin ich mit die­sem ers­ten Sai­son­lauf ins­ge­samt zu­fried­en: Ich habe alle Hin­der­nis­se gut ge­trof­fen und bin nicht ge­stürzt, was im Hin­der­nis­lauf keine Selbst­ver­ständ­lich­keit ist. Am An­fang bin ich mutig los­ge­lau­fen, muss­te dann aber dem hohen Tempo am Ende Tri­but zol­len. Ein Wett­kampf ist eben doch eine andere Heraus­for­de­rung als das Training.

Derzeit ist das deut­sche Ni­veau über die 3000 Meter Hin­der­nis bei den Damen sehr hoch. Für die drei Start­plät­ze der EM in Rom hat noch nicht ein­mal die Qua­li­fi­ka­tions­zeit ge­reicht; ich hätte noch einmal acht Se­kun­den schnel­ler sein müssen.

Jetzt fokus­sie­re ich mich auf die Deut­schen Meis­ter­schaf­ten am letz­ten Juni-Wochen­ende in Braun­schweig und eine Woche spä­ter die Deut­schen U23-Meis­ter­schaf­ten in Mönchen­glad­bach. Bei die­sen Wett­be­wer­ben möch­te ich gern eine neue per­sön­liche Best­zeit lau­fen, das heißt unter neun Minu­ten und 54 Se­kun­den. In Braun­schweig möchte ich in der na­tio­na­len Kon­kur­renz damit weit vorne lan­den – auch als gute Aus­gangs­lage für das nächs­te Jahr. Mein Ziel für die U23-Meis­ter­schaf­ten in Mönchen­gladbach lau­tet dann aber schon: Ich will um den Titel mit­kämpfen!

Und nun wünsche ich allen einen schö­nen Sommer und eine gute Zeit,

Ihre und Eure Carolin Hinrichs