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Nanne Meyer: ÜberAll
Neue Ausstellung im Horst-Janssen-Museum
Die Berliner Künstlerin Nanne Meyer hat das All zum zentralen Thema ihrer Arbeit gemacht. Über zwei Ausstellungsebenen hinweg präsentiert sie mit viele hundert Zeichnungen einen ganzen Kosmos ihres Schaffens.
31. Januar 2022
Breites Spektrum von Ausdrucksmitteln
![Nanne Meyer - Other Worlds](/export/sites/oevo/_resources/bilder/magazin/wir-fuer-sie/kultur-und-sport/2022/januar/Nanne_Meyer__Other_Worlds_01__2021__Foto_Patrizia_Bach_640.jpg)
„In ihren Arbeiten steckt jedoch mehr als bloß der bewundernde Blick ins Weltall“, erläutert Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos. Auch die Liebe zur Schrift spielt eine sichtbare Rolle, zum Beispiel in den Zeichnungen „Versteckte Texte“. Vom Weiten betrachtet scheint man in ferne Galaxien im schwarzen Nachthimmel zu blicken. In der Nahsicht entpuppen sich die Sterne als winzige Buchstaben, die mit weißem Stift gezeichnet auf schwarzem Grund verstreut sind. Tatsächlich sind hier die Buchstaben aus vorsokratischen Schriften über das Weltbild versammelt.
Vom Lexikon inspiriert
Künstlerische Verwandtschaft mit dem Hausherrn
Die Wahlberlinerin wurde 1953 in Hamburg geboren. Dort studierte sie an der Hochschule für bildende Künste. Gegenüber der Vielfalt ihres Werkes erkennt man gleich in mehrerer Hinsicht eine Verwandtschaft zum Hausherren Horst Janssen (1929–1995). Gemein ist beiden die zeichnerische Experimentierfreude, das Faible für gebrauchte und zweckentfremdeten Papieren, die Begeisterung für das Büchermachen und die Liebe zur Sprache als weiteres künstlerisches Ausdrucksmittel.
Eröffnung
Zur Eröffnung fand ein Podiumsgespräch statt. Moderiert von Jutta Moster-Hoos, tauschten sich die Künstlerin Nanne Meyer und die aus Oldenburg stammende Astrophysikerin und Wissenschaftsjournalistin der FAZ, Dr. Sibylle Anderl, über Forschung und Kosmos aus. Zu sehen bei youtube: https://www.youtube.com/watch?v=MFKE-L1F1Ao
Neues Besucherangebot
Angeregt von Nanne Meyers forschendem Blick hat das Vermittlungsteam des Museums zu dieser Ausstellung ein neues Format entwickelt. Menschen zwischen 8 und 99 Jahren wurden dazu aufgerufen, sich als Kunstdeuterinnen und Kunstdeuter zu bewerben. Fachliche Voraussetzungen gab es keine. Unter Fragestellungen wie „Was ist Kunst? Wie entsteht sie? Was hat das mit mir zu tun?“ tauchten sie in zwei Workshops tief in das Werk von Nanne Meyer ein. Am Samstag, 5. Februar und 26. März, um 14 und 16 Uhr, haben interessierte Besucher die Gelegenheit, sich von den Kunstdeuterinnen und Kunstdeutern durch die Ausstellung führen zu lassen.