Oldenburger Plakatherbst
Eine Ausstellungstrilogie rund um das Plakat
Unter dem Titel „Oldenburger Plakatherbst“ zeigt das Landesmuseum drei Ausstellungen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch um dasselbe Thema kreisen: die Plakatkunst.
25. November 2021
Bis heute zählt das Plakat zu den wichtigsten visuellen Kommunikationsmitteln, das selbst im Zeitalter der Digitalisierung noch eine zentrale Rolle spielt. Plakate begegnen uns nicht nur im Alltag als Informationsträger, indem sie für Produkte, Veranstaltungen oder Wahlprogramme werben. In ihrer grafischen Gestaltung spiegeln sie auch immer den aktuellen Zeitgeist wider.
100 beste Plakate 20 – Deutschland, Österreich, Schweiz
Der alljährlich ausgetragene Wettbewerb „100 beste Plakate“ gilt als Pulsmesser des zeitgenössischen Plakatdesigns. Erstmals werden die Gewinnerplakate aus dem Jahr 2020 in Norddeutschland präsentiert. Die grafischen Schwerpunkte Fotografie, Typografie oder Zeichnung geben einen facettenreichen Überblick über aktuelle Trends und innovative Ansätze und zeigen den kreativen Reichtum des Kommunikationsdesigns im deutschsprachigen Raum. Da wird zum Beispiel das Wort „Jazz“ von Malena Kronschnabel in bunte Formen übersetzt, die wie aufgeblasene Objekte eines Jeff Koons erscheinen. Das aktuelle Plakat des Landesmuseum besticht mit dem farblich auffallenden Spiel blauer Lettern auf roten Grund. Manche Plakate lassen sich mit der für iOS und Android kostenlosen Artivive-App sogar zum Leben erwecken.
Brandspuren – Filmplakate aus dem Salzstock
Diese Ausstellung zeigt internationale Filmplakate des frühen 20. Jahrhunderts, die 1986 aus einem Salzbergwerk in Grasleben bei Helmstedt geborgen wurden. Eingelagert wurden sie dort vom Reichsfilmarchiv der Nationalsozialisten, als die Luftangriffe auf Deutschland im Zweiten Weltkrieg ab 1943 zunahmen. Dass die Nationalsozialisten ihre Kulturgüter in Bergwerken und Stollen einlagerten, wissen wir bereits von Gemälden und anderen Kunstgegenständen. Nach dem Sieg der Alliierten drangen amerikanische Sondereinheiten in das Bergwerk ein und transportierten vorrangig das Filmmaterial ab. Die weiteren eingelagerten Dokumente wurden bei einem Brand beschädigt. Den Plakaten wurde ihr Schicksal damit buchstäblich eingebrannt. Sie wurden in den letzten Jahren von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Grafikarchivs der Deutschen Kinemathek aufwendig restauriert und sind im Rahmen des „Oldenburger Plakatherbstes“ erstmals in Niedersachsen zu sehen. Die Entstehungszeit der Plakate reicht von 1916 bis in die 1930er Jahre hinein.
Am Sonntag, den 28. November um 11 Uhr findet in Anwesenheit des Regisseurs Heinrich Adolf im Casablanca-Kino die Weltpremiere des Dokumentarfilms „Das Reichsfilmarchiv – Geschichte einer Institution“ statt. Der Kartenvorverkauf läuft ab 1. November.
Am Sonntag, den 28. November um 11 Uhr findet in Anwesenheit des Regisseurs Heinrich Adolf im Casablanca-Kino die Weltpremiere des Dokumentarfilms „Das Reichsfilmarchiv – Geschichte einer Institution“ statt. Der Kartenvorverkauf läuft ab 1. November.
Zwischen Kunst und Werbung – Weihnachtsplakate der 1950er und 1960er Jahre
Die Kabinettausstellung im Prinzenpalais widmet sich Weihnachtsplakaten der 1950er und 1960er Jahre aus den Beständen des Landesmuseums. Während des Wirtschaftsbooms der Nachkriegszeit erlebte die Plakatkunst in Deutschland einen neuen Höhepunkt. Museen und Galerien bedienten zur Weihnachtszeit das zunehmende Interesse an zeitgenössischer Kunst, aber auch den Wunsch nach einem stimmungsvollen Weihnachtsfest. In der Gestaltung stellen diese Plakate das Bindeglied zwischen den Filmplakaten um 1920 und den zeitgenössischen Ideen der „100 besten Plakate“ dar. „Damit spannen wir einen zeitlichen Bogen vom Beginn des letzten Jahrhunderts bis in die Gegenwart“, so Dr. Anna Heinze, stellvertretende Direktorin des Landesmuseums.
Einmal mehr ist der „Oldenburger Plakatherbst“ eine Zusammenarbeit mit der Medienagentur „Mediavanti“, die bereits seit vielen Jahren die World Press Ausstellung in das Oldenburger Schloss holt. „Wir freuen uns sehr über die erneute Kooperation mit dem Landesmuseum“, sagt Mediavanti-Geschäftsführer Claus Spitzer-Ewersmann, der zur Ausstellung ein umfassendes Veranstaltungsprogramm mitgebracht hat.
Einmal mehr ist der „Oldenburger Plakatherbst“ eine Zusammenarbeit mit der Medienagentur „Mediavanti“, die bereits seit vielen Jahren die World Press Ausstellung in das Oldenburger Schloss holt. „Wir freuen uns sehr über die erneute Kooperation mit dem Landesmuseum“, sagt Mediavanti-Geschäftsführer Claus Spitzer-Ewersmann, der zur Ausstellung ein umfassendes Veranstaltungsprogramm mitgebracht hat.