Was haben Horst Janssen und Luciano Pavarotti gemeinsam?
Sie treffen sich im Kochbuch von Antonio Cotugno
8. Februar 2021
In Zeiten wie diesen wird das Kochen am eigenen Herd doch immer wichtiger - und damit auch die Kochbücher immer interessanter. Neu herausgegeben ist jetzt ein Kochbuch, das man ebenso als Familienalbum und Gästebuch schmökern kann. Geschrieben wurde es von Antonio Cotugno, der in Hamburg seit 1980 das Restaurant L'Europeo führt.
1949 als Ältester von sechs Geschwistern in Neapel geboren, hat er seine Erlebnisse und Erinnerungen jetzt zu Papier gebracht – angefangen bei seiner Kindheit und Jugend über seinen erst steinigen und dann erfolgreichen Werdegang in Hamburg bis in die Gegenwart. Herausgekommen ist ein unterhaltsames Buch, das mit zahlreichen Anekdoten gespickt ist.
Unter seinen Gästen begegnet man zahlreichen Prominenten: Man liest über Begegnungen mit Peter Ustinov, James Last, Otto Waalkes, Lionel Richie, Luciano Pavarotti oder Placido Domingo. Der spanische Tenor setzte sich eines Abends ans Klavier und sang „Catari“, einen Klassiker der neapolitanischen Musik. Seine Stimme und der Klang des Klaviers, so erinnert sich Cotugno, brachten sogar die Gläser an der Bar zum Klirren.
Gleich mehrere Geschichten hat der Restaurantchef über Horst Janssen zu berichten, der die italienische Küche bekanntermaßen sehr schätzte. Doch brachten Janssens Besuche, wie die meisten Hamburger Gastronomen wissen, sowohl Freud als auch Leid.
Mal hinterließ er entzückende Zeichnungen auf den Servietten und für die Kellner ein opulentes Trinkgeld, mal musste man ihn wegen lauthalser Pöbelei vor die Tür setzen. So auch im L‘Europeo. Nicht genug, dass Janssen eines Abends mit Rinderfilets ein „Spontankunstwerk“ schuf. Ein andermal führte eine Diskussion mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister Hans-Ulrich Klose zu lebensbedrohlichen Handgreiflichkeiten.
Gleich mehrere Geschichten hat der Restaurantchef über Horst Janssen zu berichten, der die italienische Küche bekanntermaßen sehr schätzte. Doch brachten Janssens Besuche, wie die meisten Hamburger Gastronomen wissen, sowohl Freud als auch Leid.
Mal hinterließ er entzückende Zeichnungen auf den Servietten und für die Kellner ein opulentes Trinkgeld, mal musste man ihn wegen lauthalser Pöbelei vor die Tür setzen. So auch im L‘Europeo. Nicht genug, dass Janssen eines Abends mit Rinderfilets ein „Spontankunstwerk“ schuf. Ein andermal führte eine Diskussion mit dem damaligen Hamburger Bürgermeister Hans-Ulrich Klose zu lebensbedrohlichen Handgreiflichkeiten.
Mit der offiziellen Auflage, sich künftig zu benehmen, kam Janssen nur noch ein einziges Mal ins Lokal und das wohl nur, um sich zu verabschieden: „Hier werde ich nie wieder herkommen. Es gibt zu viele Restriktionen.“ Neben den Gästen lernen die Leserinnen und Leser auch die Familie Cotugno und den Freundeskreis kennen.
Damit ist dem Koch ein sehr persönliches Buch gelungen, aus dem zugleich echte Leidenschaft für gute Gastronomie spricht. Auf die Frage, warum das L’Europeo keinen Stern hat, antwortet Cotugno gern ein wenig kokett „Weil wir keine Astronauten sind."
Doch es wäre kein Kochbuch, wenn nicht auch Rezepte darin enthalten wären. Es ist eine Auswahl aus Vor-, und Hauptspeisen und Desserts, die alle auch im L‘Europeo gekocht werden. Viele der Rezepte haben sehr kurze Einkaufslisten. Nur vier oder fünf Zutaten erscheinen erfreulich minimalistisch. Ganz dem Untertitel des Buches entsprechend, der schließlich „einfache Italienische Küche“ ankündigt.
Damit ist dem Koch ein sehr persönliches Buch gelungen, aus dem zugleich echte Leidenschaft für gute Gastronomie spricht. Auf die Frage, warum das L’Europeo keinen Stern hat, antwortet Cotugno gern ein wenig kokett „Weil wir keine Astronauten sind."
Doch es wäre kein Kochbuch, wenn nicht auch Rezepte darin enthalten wären. Es ist eine Auswahl aus Vor-, und Hauptspeisen und Desserts, die alle auch im L‘Europeo gekocht werden. Viele der Rezepte haben sehr kurze Einkaufslisten. Nur vier oder fünf Zutaten erscheinen erfreulich minimalistisch. Ganz dem Untertitel des Buches entsprechend, der schließlich „einfache Italienische Küche“ ankündigt.
Die Fotos stammen von Antonio Cotugnos jüngerem Bruder Ferdinando, der seine Vorliebe für Schwarz-Weiss-Fotografie schon als Jugendlicher entdeckt und in das Buch eingebracht hat. Seine puristischen Aufnahmen von dampfenden Kochtöpfen und staubendem Nudelteig korrespondieren wunderbar mit den alten Schwarz-Weiß-Bildern aus dem Familienalbum. Farbig sind einzig die Gerichte abgebildet. Optisch ist das Buch bereits ein Genuss, nun muss nur noch das Essen auf den Herd.