Der Stein des Anstoßes

Ausstellung mit Bürger­beteiligung

„Der Stein des Anstoßes“ - so lau­tet der Titel einer der ers­ten Pop-up-Aus­stel­lun­gen, die das Stadt­mu­seum Olden­burg im Rah­men der Schließ­zeit­kam­pag­ne „Mu­seum fin­det Stadt“ vie­ler­orts statt­fin­den lässt. Wäh­rend der Bau­phase ver­la­gert das Mu­seum sei­ne The­men an an­de­re Spiel­orte. In die­sem Fall nach Donner­schwee.

10. Juni 2021

Gedenkstein Wilhelm I
Bild: Ansicht Gedenkstein Kaiser Wilhelm I., Foto: Stadtmuseum
Beim „Stein des Anstoßes“ han­delt es sich um einen im Jahr 2015 ge­fun­de­nen Ge­denk­steins für Kaiser Wilhelm I. auf dem Ge­län­de einer ehe­ma­li­gen Ka­ser­ne, die in­zwi­schen zu einem Wohn­quar­tier um­funk­tio­niert wurde. Eben­falls 2015 wurde ein Platz nach Anne Frank be­nannt. Als der Kaiser-Wilhelm-Ge­denk­stein dort wie­der auf­ge­stellt wurde, lös­te das eine Kon­tro­ver­se darüber aus, ob ein Ge­denk­stein für den Mo­nar­chen und die Wür­di­gung eines Op­fers des na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Holo­causts an sel­ber Stelle über­haupt mög­lich sind. „Die Wie­der­auf­stel­lung des Steins auf dem Anne-Frank-Platz hat zu einer span­nen­den erin­ne­rungs­kul­tu­rel­len Dis­kus­sion ge­führt“, er­klärt Claudius Mertins, wis­sen­schaft­licher Vo­lon­tär am Stadt­mu­seum. Mit Bild- und Text­ma­te­rial wird eine his­to­ri­sche Ein­ord­nung rund um den um­strit­te­nen Ge­denk­stein geliefert.
Grußkarte Donnerschwee Kaserne
Bild: Grußkarte Donnerschwee Kaserne, 1909, Foto: Stadt Oldenburg
Oldenburger Krie­ger­ver­eine stell­ten den Stein 1898 auf dem Don­ner­schweer Exer­zier­platz auf, um damit an den Trup­pen­be­such von Kai­ser Wilhelm I im Jahr 1869 zu erin­nern. Nach dem Zwei­ten Welt­krieg wur­de der Stein auf dem Ge­län­de ver­gra­ben. Beim Bau eines Kin­der­spiel­plat­zes fand man den Ge­denk­stein wie­der. Un­ab­hän­gig vom Stand­ort be­trach­tet, ist er ein his­to­ri­sches Zeug­nis der Ge­schich­te und Ent­wick­lung der Kaserne.

Neben dem infor­ma­ti­ven Aus­stel­lungs­teil wer­den Be­suche­rin­nen und Be­sucher in ver­schie­de­nen For­ma­ten dazu ani­miert, sich an der Dis­kus­sion zu be­tei­li­gen und ihre Mei­nung zum Um­gang und zum Ver­bleib des Ge­denk­steins zu äu­ßern. „Die Be­tei­li­gung von Bür­ge­rin­nen und Bür­gern ist ein wich­ti­ger As­pekt der Neu­aus­rich­tung des Stadt­mu­seums“, er­klärt Dr. Steffen Wiegmann, Lei­ter des Stadt­mu­seums. „Wir er­hof­fen uns durch die par­ti­zi­pa­ti­ve Aus­stel­lung ein Mei­nungs­spek­trum der Olden­bur­ge­rin­nen und Olden­bur­ger zu er­hal­ten.“ Die Er­geb­nis­se der Be­tei­li­gungs­ak­tio­nen wer­den durch das Stadt­mu­seum aus­ge­wer­tet und zu einem spä­te­ren Zeit­punkt ver­öffent­licht.
Am 30. Juni, 19 Uhr, fin­det ein Vor­trag von Dr. Stephan Scholz zum Thema „Um­strit­te­ne Denk­mäler – Über­reste der Ge­schich­te oder Me­dien der Erin­ne­rungs­kultur?“ statt und am 8. Juli ab 19 Uhr spricht Dr. Robert-Tarek Fischer über Wilhelm I. im Zeit­alter von Na­tio­na­lis­mus und Mi­li­ta­ris­mus. Auf­grund der re­du­zier­ten Platz­an­zahl ist eine An­mel­dung per E-Mail an kulturbuero@stadt-oldenburg.de er­for­derlich.

Infothek

Pop-Up-Ausstellung Der Stein des Anstoßes

Ausstellung zur Geschichte der Kaserne Donnerschwee und des Kaiser-Wilhelm-Gedenksteins

10. Juni bis 23. Juli

Soft Opening 10. Juni von 17.30 bis 19.00 Uhr

Öffnungszeiten:

Freitag: 14-18.00 Uhr
Sa und So: 11-16.00 Uhr

Veranstaltungsort:

Jugendkulturarbeit e.V.
Weiße Rose 1
26123 Oldenburg
0441 - 39010750

Vorträge

Mittwoch, 30. Juni 2021, 19 Uhr

Umstrittene Denkmäler – Überreste der Geschichte oder Medien der Erinnerungskultur?

Referent: PD Dr. Stephan Scholz Historiker, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Anmeldeschluss: 28. Juni 2021

Donnerstag, 8. Juli 2021, 19 Uhr

Wilhelm I. – preußischer König und erster Deutscher Kaiser im Zeitalter von Nationalismus und Militarismus

Referent: Dr. Robert-Tarek Fischer Historiker, Sachbuchautor und Ministerialbeamter, Wien

Anmeldeschluss: 5. Juli 2021

Weitere Informationen unter

https://www.museum-findet-stadt.de

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

Mail an "Wir sind Nähe"

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Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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