• Emma Ritter_Alpenveilchen_1946_Landesmuseum Oldenburg_Foto Sven Adelaide 1680 x 700

    10 Jahre Neuerwerbungen

Neuer Bildband des Landesmuseums Oldenburg beleuchtet eine Dekade Sammlungsgeschehen.

7. Mai 2020

Als Mu­se­ums­be­sucher lassen wir uns ger­ne ent­führen - in ver­gangene Jahr­hun­der­te, mytho­lo­gische Welten oder ferne Länder. Wir lassen uns über Künstler­schick­sale, ge­sell­schaft­liche Hinter­grün­de, inter­nationale Stil­epochen und re­gio­nale Be­son­der­hei­ten er­zählen. Neben den Aus­stellungen hat das Mu­seum je­doch weitere wich­tige Auf­gaben, näm­lich das Sammeln, Forschen und Bewahren. Es sind vor allem die historisch gewachsenen Sammlungen und Archive, aus denen heraus die Ausstellungen erarbeitet werden. Sie bilden die identitätsstiftenden Merk­male der Institution Museum. Deshalb ist es wichtig, die Bestände kontinuierlich zu erweitern, Lücken zu füllen und das Sammlungsprofil zu schärfen.
Bild: 10 Jahre Neu­er­wer­bun­gen, Lan­des­mu­seum für Kunst und Kultur­ge­schichte
Anlässlich seines zehnjährigen Dienstjubiläums schaut Dr. Rainer Stamm, seit 1. Mai 2010 Direktor des Landes­museums für Kunst und Kultur­ge­schich­te Olden­burg, auf eine De­kade Sammlungs­tätig­keit zu­rück und macht die Sammlungs­strate­gie des Mu­seums mit der Publikation „Zehn Jahre Neuerwerbungen“ sichtbar. Mit durchgehend farbigen Abbildungen lädt der opulente Bildband zu einer visuellen Reise durch knapp 400 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte ein. Am Anfang steht ein Portrait des Grafen Anton Günther aus der Zeit um 1662. Einen er­kenn­baren Sammlungsschwerpunkt bilden die Werke des Brücke-Expressionismus und des Malers Franz Radziwill sowie die Gegen­warts­kunst, etwa von Wolf Vostell, Salomé oder Werner Berges. Ein Kapitel widmet sich den Künstlerinnen, die ihren männ­lichen Kollegen im Wettstreit um Sichtbarkeit lange unter­legen waren. Angesichts heutiger Diskurse um Gleichberechtigung nehmen Museen inzwischen weltweit Revisionen ihrer Sammlungen vor. So hat sich auch das Landesmuseum Oldenburg dafür entschieden, vermehrt Werke von Künstlerinnen, die für das Oldenburger Land von Be­deu­tung sind, in die Sammlung auf­zu­nehmen. Er­wor­ben wurden Werke von Marie Stein-Ranke, Paula Schiff, Emma Ritter, Elsa Oeltjen-Kasimir und Martel Schwichtenberg. Weitere Kapitel zeigen die Neuerwerbungen in den Bereichen Fotografie, Kunstgewerbe und Design. Einführende Texte zu den einzelnen Kapiteln machen deutlich, welche Aspekte für die Aus­richtung der Sammlungen im Vor­der­grund stan­den und stehen. Zu­dem ent­hält die Publi­kation einen Über­blick aller Aus­stellungen und Forschungs­pro­jekte, mit denen sich das Landes­museum Oldenburg in den letzten zehn Jahren als bedeutender Forschungs­stand­ort inner­­halb der deutschen Museums­land­schaft etablieren konnte.

„Die Publi­kation ver­steht sich als Bilanz, aber vor allem auch als Dank an die vielen Stifterinnen und Stifter, Privat­leute, För­derer und Insti­tutionen, die es uns er­mög­licht haben, die historisch ge­wachse­nen Samm­lungen unseres groß­ar­tigen Mu­se­ums fort­zu­schreiben und weiter­zu­entwickeln“, sagt Dr. Rainer Stamm an­läss­lich des Er­scheinens des Ju­bi­läums­ban­des. Ge­för­dert wur­de dieser von der Olden­bur­gischen Mu­se­ums­ge­sell­schaft. „Der Bild­band be­rei­tet nicht nur ästhetisches Ver­gnü­gen und zeigt, wie stolz wir auf unser Landes­mu­se­um sein kön­nen. Er trägt auch dazu bei, das Inte­resse am kultu­rellen Erbe und der Wei­ter­ent­wick­lung der kul­tu­rellen I­den­ti­tät des Olden­burger Lan­des zu stär­ken“, so Dr. Irmtraud Rippel-Manß, Vor­sitzen­de der Oldenburgischen Mu­se­ums­ge­sell­schaft.
Die Pub­li­ka­tion „10 Jahre Neuerwerbungen“ umfasst 167 Seiten und ist ab 7. Mai an den Museums­kassen für 15 Euro erhältlich. Be­stellungen nimmt das Museum unter (0441) 40570-400 oder info@landesmuseum-ol.de gerne entgegen.
Bild: Emma Ritter Alpenveilchen, Aquarell, 1946 Landesmuseum Oldenburg; Foto: Sven Adelaide
Bild: Martel Schwichtenberg, Tangotanzendes Paar, Holzschnitt, 1914, Landesmuseum Oldenburg; Foto: Sven Adelaide

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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Ab dem 7. Mai ist das Landes­mu­se­um für Kunst- und Kultur­ge­schichte Olden­burg für das Publi­kum wieder ge­öffnet. Im Schloss öffnet die Aus­stellung "Franz Radziwill. 125 Wer­ke zum 125. Geburtstag" und im Prin­zen­pa­lais ist die Ka­binett­schau „Wolken in der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts“ zu sehen. Um die Sicher­heit der Be­sucherinnen und Be­sucher zu ge­wäh­rleisten, hat das Mu­seum ein Kon­zept ent­wickelt, das die Ein­hal­tung der A­bstands­re­gelungen so­wie der Hygiene­maß­nahmen ge­währ­leistet. Für den Mu­seums­be­such ist das Tra­gen eines Mund-Nasen-Schutzes nötig. Nähere Informationen zu den Ausstellungen unter

https://www.landesmuseum-ol.de

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Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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