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Anneke Kleimann
Ausstellung der Förderpreisträgerin 2021 im Oldenburger Schloss
Wer kennt sie nicht, die bunten Zuckerketten, die unsere Gedanken sekundenschnell in die Kindheit zurückführen? Indem sie übergroß am Gebälk des Oldenburger Schlosses hängen, werden unsere Erinnerungsbilder an derlei Süßigkeiten wortwörtlich gesprengt. Für diese faszinierenden Arbeiten erhielt Anneke Kleimann den Förderpreis der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg. Die Auszeichnung ist dotiert mit einem Preisgeld von 8.000 Euro und einer Ausstellung, die am Freitag im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte feierlich eröffnet wurde.
4. Oktober 2021
„Allein für diese Arbeit verdient Anneke Kleimann schon einen Preis. Es ist eine Skulptur, von der man gute Laune bekommt“, hob Dr. Arie Hartog, Leiter des Gerhard Marcks-Hauses Bremen, in seiner Laudatio hervor. Tatsächlich sind die als „Sculptur´s Delight“ betitelten Objekte aus Zucker, Speisefarbe und Gelatine gemacht. In der Ausstellung präsentiert die 33-Jährige Werke aus den Jahren 2015 bis heute. Die Bandbreite ihrer Arbeiten ist überaus vielfältig. „Was mir, der sich tagtäglich mit Bildhauerei beschäftigt, imponiert, ist die Selbstverständlichkeit, in der sie Maßstäbe setzt. Jede Werkgruppe hat ein eigenes Format“, erläutert Hartog. Überdies wählt die Künstlerin für jedes Thema ein anderes Material: „Es lohnt sich, bei jeder Figur Kleimanns stehenzubleiben und auf die Suche nach Spuren des Machens zu gehen.“
So besteht „Concrete Speculations“ aus einer Reihe von Objekten, die mit ihrer rauen Oberfläche wie poröses Gestein anmuten. Anlass dieser Werkgruppe war die wissenschaftliche These, dass unser Universum nur eines von vielen Paralleluniversen sei. „Ziel dieser Arbeit war, eine abstrakte Idee bildlich in den Raum zu holen“, erläutert die Preisträgerin. Ausgehend von der Frage, wie sich theoretische Modelle körperlich manifestieren können, hat sie Modelle der Universen in Körper aus Pappmaché überführt.
Die gebürtige Oldenburgerin studierte an der École nationale supérieure des Beaux-Arts in Paris und bei Prof. Pia Stadtbäumer und Prof. Matt Mullican an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Seitdem war Kleimann mit ihren Arbeiten in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen zu sehen und erhielt mehrere Förderstipendien. Seit 2016 ist sie Mitglied der internationalen Künstlerinnengruppe SOLID. Anneke Kleimann lebt heute in Berlin.
Dr. Anna Heinze freut sich, dass mit dieser Ausstellung „junge und frische Kunst“ in den historischen Räumen des Schlosses zu sehen ist. Als stellvertretende Direktorin des Landesmuseums war sie als Mitglied der Jury an der Auswahl beteiligt. Zu den Jurorinnen und Juroren gehörten außerdem Merle Radtke, Leiterin der Kunsthalle Münster, Monika Schnetkamp, Unternehmerin und Sammlerin, Michael Ramsauer, Künstler, Dr. Arie Hartog sowie Jürgen Müllender, Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Oldenburg.
Dr. Anna Heinze freut sich, dass mit dieser Ausstellung „junge und frische Kunst“ in den historischen Räumen des Schlosses zu sehen ist. Als stellvertretende Direktorin des Landesmuseums war sie als Mitglied der Jury an der Auswahl beteiligt. Zu den Jurorinnen und Juroren gehörten außerdem Merle Radtke, Leiterin der Kunsthalle Münster, Monika Schnetkamp, Unternehmerin und Sammlerin, Michael Ramsauer, Künstler, Dr. Arie Hartog sowie Jürgen Müllender, Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Oldenburg.
„Bereits zum 19. Mal übergeben wir den Förderpreis der Öffentlichen Oldenburg und zeigen damit die Relevanz des Oldenburger Landes als Kunstregion einmal mehr“, so Jürgen Müllender. Zusammen mit Vorstandsmitglied Ralf Kunze übergab er den Preis der Künstlerin, die sich sehr freute: „Ich bedanke mich ganz herzlich für die mir entgegengebrachte Wertschätzung und den Preis, der viele neue Skulpturen möglich macht.“ Begleitend zur Ausstellung erscheint eine Dokumentation, die im Landesmuseum erhältlich ist.
Oberes Bild: Eröffnung im Schlosssaal, Foto: Uwe Schucht