Schwefelholz & neue Kleider

oder: Eine märchenhafte Reise

Neuinszenierung im Theater Orlando.

26. August 2019

Eine Frau sitzt im Park auf einer Bank. Ein Mann setzt sich zu ihr. Beide ken­nen sich nicht, doch zwischen ihnen ent­spinnt sich etwas Ma­gi­sches, das die bei­den Frem­den in den Bann zieht. Mit die­ser Szene be­ginnt das neue Stück im Raste­der Zim­mer­thea­ter, das die Zu­schauer in die poe­ti­sche Welt des Hans Christian Andersen (1805–1875) ent­führt.
Konzi­piert ist das Zwei-Per­so­nen-Spiel als Me­lan­ge aus Bio­gra­fie und Dich­tung. Während im Dia­log die Lebens­ge­schich­te des dä­ni­schen Dich­ters er­zählt wird, wer­den zu­gleich Pas­sa­gen aus sei­nen Mär­chen ein­ge­streut. Längst ver­ges­se­ne Bil­der des „Däume­lin­chens“, der „Schnee­kö­ni­gin“ oder des „Mäd­chens mit den Schwe­fel­höl­zern“ wer­den wach­ge­ru­fen. Und wohl jeder erin­nert sich gern an die Ge­schich­te von „des Kai­sers neuen Klei­dern“. An­zu­neh­men, dass die bei­den Ak­teu­re, Silvia Meining und Ulf Georges, auf der Bühne in aller­lei Rol­len schlüpfen.
Schwefelholz & neue Kleider
Bild: Bernhard Weber-Meinardus
Zur Inspi­ra­tion be­such­te das Thea­ter-Duo auch den Ge­burts­ort des Schrift­stel­lers, die Stadt Odense auf der Insel Fünen. Dort wuchs Andersen als Sohn eines ar­men Schuh­machers auf, bis er mit 14 Jah­ren nach Kopen­hagen ans Thea­ter ging. Vom Di­rek­tor des König­lichen Thea­ters auf­ge­nom­men, wurde er bald darauf von dem Dänen­könig Friedrich VI. ge­för­dert, der ihm den Be­such der Latein­schule und das Uni­ver­si­täts­stu­dium be­zahl­te. Schnell avan­cier­te Andersen zum ge­feier­ten Schrift­stel­ler. Seine Rei­sen führ­ten ihn auch nach Olden­burg. Bei der Fami­lie von Eisendecher fand er immer wie­der ein Domi­zil. Ein­mal mach­te er von dort aus einen Ab­stecher nach Rastede. Er be­schrieb den Ort als „grün und freund­lich“. Über 150 Mär­chen hat Hans Christian Andersen ge­schrie­ben, die längst zum euro­päi­schen Ge­mein­gut ge­wor­den sind. Was manche nicht wis­sen, er schuf auch gerne Sche­ren­schnit­te. Seine Lei­den­schaft für diese Kunst­form greift das Thea­ter mit dem Plakat auf. Am 6. Novem­ber hat das zau­ber­hafte Stück im Palais Rastede Premiere.

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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Das „Orlando“ zählt mit nur 30 Sitz­plät­zen zu den kleins­ten Thea­tern deutsch­land­weit. Der halbe Meter Ab­stand zwi­schen Bühne und Pu­bli­kum lässt eine un­ge­wöhn­liche Dichte ent­ste­hen. Mit die­sem be­son­de­ren Am­bien­te gilt das Thea­ter im „Gol­de­nen Saal“ des her­zog­lichen Pa­lais´ Rastede unter Thea­ter­freun­den als Kleinod, das Lei­te­rin Silvia Meiners und Schau­spiel­kol­le­ge Ulf Georges auf eine in­zwi­schen dreißig­jäh­ri­ge Er­folgs­ge­schich­te zurück­blicken lässt. Nähere Infos und Karten unter

http://www.theater-orlando.de

Autorin

Birgit Denizel

Birgit Denizel

Birgit Denizel M.A., Kunst- und Kultur­wis­sen­schaft­le­rin, Re­si­denz­ort Rastede GmbH, Projekt­leitung.

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