• Sammlerstücke_1680

    Reich durch Sammlerstücke

    Das sollten Einsteiger wissen

Uh­ren, Kunst oder Wein sind schon lan­ge be­lieb­te Samm­ler­ob­jek­te. Mit dem rich­ti­gen Rie­cher lässt sich da­mit wirk­lich Geld ver­die­nen. Ne­ben dem nö­ti­gen Klein­geld brau­chen An­le­ger aber auch viel Wis­sen.

27. Dezember 2023

Ei­ne Fla­sche aus dem Hau­se Ma­cal­lan lässt Whis­ky-Ken­nern das Was­ser im Mund zu­sam­men­lau­fen. Aus die­ser Bren­ne­rei kommt der­zeit der Sing­le Malt, der als der teu­ers­te der Welt gilt. Ei­ne Fla­sche, ab­ge­füllt aus ei­nem be­stimm­ten Fass aus dem Jahr 1926, ist zu­letzt für mehr als 1,7 Mil­lio­nen Eu­ro ver­kauft wor­den. Wahr­schein­lich wird die­se Fla­sche nie­mals ge­öff­net. Sie gilt als An­la­ge­ob­jekt. Der Wert sel­te­ner Fla­schen hat sich in­ner­halb von zehn Jah­ren fast ver­fünf­facht (+322 Pro­zent), zeigt der Knight Frank Luxury Index. Auch Wein, Uh­ren, Old­ti­mer oder Kunst sind deut­lich teu­rer ge­wor­den, wenn auch nicht ganz so stark. Für vie­le ist ein In­vest­ment in sol­che An­la­gen des­halb ver­lo­ckend. 
Wer in Samm­ler­stü­cke in­ves­tiert, schielt ne­ben der Ren­di­te aber in der Re­gel auch noch auf et­was an­de­res, weiß Andreas Hackethal, Pro­fes­sor für Fi­nan­zen an der Goethe Uni­ver­si­tät in Frank­furt am Main: „In der Re­gel sind da­mit auch Lei­den­schaft und Spaß ver­knüpft.“ Nicht um­sonst wer­den sol­che Geld­an­la­gen auch Passion In­vest­ments ge­nannt. „Man­che Käu­fer recht­fer­ti­gen ihr Geld­aus­ge­ben so­gar da­mit, dass es ei­ne Geld­an­la­ge sei“, so Hackethal. Mit dem Old­ti­mer et­wa kann man sonn­tags sei­ne Run­den dre­hen und ne­ben­bei Geld ver­die­nen. 
Al­ler­dings ist die Ren­di­te nicht ge­wiss. Wer in die Ver­gan­gen­heit schaut, sieht, dass in über 100 Jah­ren Ak­tien im Schnitt so­gar deut­lich bes­se­re Er­geb­nis­se ein­ge­fah­ren ha­ben als Samm­ler­stü­cke al­ler Art. Das zeigt eine Aus­wer­tung der Credit Suisse. 

Wis­sen ist Macht

Mit den rich­ti­gen Stü­cken lässt sich aber durch­aus viel Geld ver­die­nen, be­stä­tigt auch Hackethal. „Da­für muss man sich aber sehr gut da­mit aus­ken­nen.“ Und selbst dann sei ein sol­ches In­vest­ment ein gro­ßes Ri­si­ko. „Vie­le Märk­te sind heu­te su­per pro­fes­sio­nell. Wa­rum soll­te da ein An­le­ger mehr wis­sen als an­de­re und des­halb ein Schnäpp­chen ma­chen?“, so Hackethal. 
Ohne das nö­ti­ge Wis­sen soll­te man sich je­den­falls nicht auf Ein­kaufs­tour be­ge­ben. Schließ­lich kos­ten selbst Ein­stei­ger­stü­cke oft meh­re­re tau­send Eu­ro und müs­sen sorg­fäl­tig aus­ge­sucht wer­den. „Bei der Aus­wahl geht es um Ex­klu­si­vi­tät“, er­klärt Martin Blumenthal. Er ist Kunst­sach­ver­stän­di­ger und lei­tet bei der Al­li­anz den Be­reich Un­der­wri­ting der Kunst­ver­si­che­rung Nord. „Bei Whisky zum Bei­spiel sind Uni­ka­te oder li­mi­tier­te Auf­la­gen ei­ner be­stimm­ten Des­til­le be­son­ders ge­fragt“, sagt Blumen­thal. Bei Whisky, Wein oder auch Old­ti­mern spie­le zu­dem zu­neh­mend auch die Pro­ve­ni­enz ei­ne wich­ti­ge Rol­le bei der Preis­bil­dung. Wich­tig ist al­so nicht nur das Mo­dell oder der Jahr­gang, son­dern auch, in wes­sen Kel­ler der Wein oder in wes­sen Ga­ra­ge das Au­to vor­her schon ge­stan­den hat. 
Nur mit dem rich­ti­gen Hin­ter­grund­wis­sen ha­ben Käu­fer au­ßer­dem ei­ne Chan­ce, Fäl­schun­gen zu er­ken­nen und den ge­for­der­ten Preis ein­zu­schät­zen. Denn die Preis­fin­dung bei sol­chen Samm­ler­stü­cken ist schwie­rig, warnt Andreas Görler, Ver­mö­gens­ver­wal­ter bei Pruschke & Kalm in Berlin. Egal ob für Kunst, Uh­ren oder Whisky: Es gibt kei­ne se­ri­öse Bör­se da­für.

Preis­bil­dung schwer nach­voll­zieh­bar

Statt­des­sen wer­den die Stü­cke oft auf Auk­tio­nen oder im Di­rekt­ge­schäft ver­kauft. An­le­ger müs­sen her­aus­fin­den, wel­che Prei­se an­ge­mes­sen sind. Wer noch kei­ne Er­fah­rung hat, muss so­gar ler­nen, wie man sich auf ei­ner Auk­tion an­ge­mes­sen ver­hält – und im Bie­ter­wett­streit die Ner­ven be­hält. Er rät Kun­den eher von sol­chen In­ves­ti­tio­nen ab. Nur wer schon ein gro­ßes Ver­mö­gen ha­be, kön­ne auch et­was Geld in Samm­ler­stü­cke ste­cken. Ob nun lie­ber Kunst oder Old­ti­mer – das rich­te sich vor al­lem da­nach, was ei­nen in­te­res­siert und wel­che Auf­be­wah­rungs­mög­lich­kei­ten vor­han­den sind, so Görler. „Uh­ren sind für An­fän­ger aber si­cher ein­fa­cher als zum Bei­spiel Kunst. Al­lein was die Ver­wah­rung be­trifft.“ 

Auf die rich­ti­ge Ver­wah­rung kommt es an

Da­mit die Samm­ler­stü­cke nicht an Wert ver­lie­ren, müs­sen sie näm­lich rich­tig ge­la­gert wer­den. Wein oder Whisky zum Bei­spiel müs­sen tro­cken und bei der rich­ti­gen Tem­pe­ra­tur la­gern – mög­lichst im Lie­gen und ohne Licht. „Ar­bei­ten auf Pa­pier soll­ten hin­ter Mu­seums­glas hän­gen“, emp­fiehlt Blu­men­thal. An­dern­falls blei­che die UV-Strah­lung sie aus. Zu­dem soll­te das ent­spre­chen­de Passe­par­tout säu­re­frei sein. 
An­sons­ten gilt: Zeit­kap­seln er­zie­len die höchs­ten Prei­se. Et­wa ei­ne Uhr mit Zer­ti­fi­kat in der Ori­gi­nal-Box. „Käu­fer wol­len zu­neh­mend Au­then­ti­zi­tät. Des­halb darf heu­te ein Old­ti­mer auch Pa­ti­na ha­ben“, sagt Blumenthal. „Das ist im Zwei­fel bes­ser, als wenn bei ei­nem stark über­res­tau­rier­ten Fahr­zeug kaum noch Ori­gi­nal­tei­le zu fin­den sind.“ Da­bei dür­fen die Samm­ler­stü­cke so­gar be­nutzt wer­den. Man­che Old­ti­mer-Händ­ler be­we­gen ihre Au­tos so­gar re­gel­mä­ßig, da­mit sie funk­tions­tüch­tig blei­ben. 
Auch über die Si­cher­heit ih­rer An­la­ge müs­sen Samm­ler sich Ge­dan­ken ma­chen. Viel­leicht brau­chen sie ei­nen Tre­sor, um die Ro­lex si­cher auf­zu­he­ben. Oder Alarm­an­la­gen, um das Grund­stück zu si­chern, wenn teu­re Kunst an der Wand hängt. Aber si­cher­lich muss die Haus­rat­ver­si­che­rung auf­ge­stockt wer­den. Wert­sa­chen sind näm­lich im­mer nur bis zu ei­nem ge­wis­sen Be­trag mit­ver­sichert. Schon bei der zwei­ten wert­vol­len Arm­band­uhr könn­te es da eng wer­den. 
Foto: Matthias Balk/dpa/dpa-tmn

Autorin

Pia Marie Wenholz

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Pia Marie Wenholz ist Mit­­a­r­bei­­te­­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist ver­ant­wort­lich für den Be­reich Pres­se und Kommu­ni­ka­tion.

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