Ein etwas anderes Kinoerlebnis – Tatort im Gefängnis

26. internationales Filmfest in Oldenburg 11. – 15. September 2019

Im September ist es wie­der so­weit: das 26. Inter­na­tio­na­le Film­fest Olden­burg bie­tet an fünf Tagen eine Viel­zahl an Film­pro­duk­tio­nen. Ge­zeigt wer­den die Filme neben den be­kann­ten Spiel­stät­ten Casa­blan­ca Kino, Cine K und theater hof/ 19 auch in der Exer­zier­halle. Und ein ganz be­son­de­res High­light dürf­ten die Vor­stel­lun­gen in der wohl un­ge­wöhn­lichs­ten Spiel­stät­te eines Fes­ti­vals sein: die JVA Olden­burg. Ja richtig, es wer­den auch Filme im Ge­fäng­nis ge­zeigt!

29. August 2019

In einem Flur der JVA Oldenburg
Bild: In einem Flur der JVA Oldenburg, Foto: Veranstalter
Es ist ein be­son­de­res Pro­jekt und soll Brücken bauen zwi­schen den ver­ur­teil­ten Straf­tä­tern und der Welt außer­halb der Ge­fäng­nis­mauern. Man kann auch sagen, dass es sich hier­bei um ein Re­so­zia­li­sie­rungs­pro­jekt han­delt. Und die Film­fest­be­sucher, die sich in das Ge­fäng­nis wagen, er­hal­ten einen Ein­blick in das Leben hin­ter die­sen Mauern.
Ich persön­lich habe mir auch mal einen Film im Ge­fäng­nis an­ge­schaut. Es war ziem­lich auf­re­gend, schließ­lich sitzt man wäh­rend der Vor­stel­lung mit ver­ur­teil­ten Straf­tä­tern in einem dunk­len Raum, es ist die Ka­pel­le der JVA, und schaut sich, wie kann es wohl kaum pas­sen­der sein, einen Tat­ort oder einen an­de­ren Krimi an.
Und wie komme ich ins Ge­fäng­nis hinein?
Entgegen der ge­wohn­ten Vor­ge­hens­weise beim Ticket­kauf gel­ten für das Ge­fäng­nis natür­lich stren­ge­re Be­stim­mun­gen. Jeder Be­sucher wird natür­lich re­gis­triert. Das ich mei­nen Per­so­nal­aus­weis dabei haben muss, ist selbst­ver­ständ­lich. Und ein spon­ta­ner Ticket­kauf ist nicht mög­lich. Tickets kön­nen aus­schließ­lich bis spä­tes­tens einen Tag vor­her ge­kauft werden.
Ankunft in der JVA Oldenburg
Foto: Ankunft in der JVA Oldenburg, Foto: Veranstalter
Nach der aus­gie­bi­gen Ein­lass­kon­trolle wird man in einer klei­nen Grup­pe durch Sicher­heits­schleu­sen in einen Auf­ent­halts­raum ge­bracht. Von hier aus hatte ich die Mög­lich­keit den Innen­hof der JVA zu sehen, ein etwas be­klem­men­des Ge­fühl. Dann durf­ten wir uns eine Zelle an­schauen. Und auf dem Weg dort­hin - die Flure sind wirk­lich sehr breit - kamen uns auch In­sas­sen ent­ge­gen. Man kennt es aus Fil­men, aber wenn es dann echt ist, fühlt es sich doch an­ders an. Es ist dann so real und so nah und irgend­wie auch spannend.  
Die Sicher­heits­be­stim­mun­gen sind streng und das ist auch gut so. Ich möch­te mich ja schließ­lich auch nicht in Ge­fahr begeben.

Veronica Ferres auf dem Filmfest
Bild: Veronica Ferres auf dem Filmfest, Foto: Uwe Schucht
Und wie es sich für ein Film­fest ge­hört, kamen und kom­men auch Pro­mi­nen­te (u.a. Veronica Ferres, Stacy Keach) in das Ge­fäng­nis und wollen sich die Ur­auf­füh­rung ihres Fil­mes nicht ent­ge­hen lassen.

Mein Tipp: Be­suchen Sie doch ein­mal eine Vor­stel­lung des Film­fes­tes und viel­leicht sind Sie ja neu­gie­rig ge­wor­den auf eine Film­vor­stel­lung hinter Git­tern. Der Vor­ver­kauf star­tet in we­ni­gen Tagen.

Autorin

Inka Gries

Inka Gries

Inka Gries ist Mit­ar­bei­te­rin der Öffent­lichen Olden­burg. Sie ist als Sach­be­ar­bei­te­rin in der Abteilung Scha­den­ver­siche­run­gen / Con­trol­ling / Tech­nik tätig.

Mail an "Wir sind Nähe"

Das könnte Sie auch interes­sieren