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In den Räumen der Städtischen Galerie Delmenhorst im Haus Coburg können Kunstbegeisterte bis zum 28. Januar 2024 eine besondere Sonderausstellung erleben: "raumlaborberlin. Modelling Futures". Diese Schau gewährt Einblicke in das Schaffen des Kollektivs "raumlaborberlin", das seit über zwei Jahrzehnten an der Schnittstelle von Architektur, Stadtplanung und Kunst agiert.
13. November 2023
Bild: „raumlaborberlin“ Modelling Futures, Materialien einer Ausstellung im Haus Coburg, Foto: Städtische Galerie Delmenhorst / „raumlaborberlin“Was "raumlaborberlin" besonders auszeichnet, ist die Kunst, temporäre Architekturen im städtischen Raum zu erschaffen. Diese architektonischen Gestaltungen verwandeln Straßen und Plätze in lebendige Räume, die die Menschen dazu einladen, aktiv daran teilzunehmen. Es handelt sich dabei um sogenannte Gebrauchsarchitekturen, die soziale Interaktionen anregen und Passantinnen und Passanten zu Mitwirkenden werden lassen. Die Ausstellung in Delmenhorst bietet eine seltene Gelegenheit, die oft temporären und verstreuten Projekte der vergangenen Jahre kennenzulernen. Dabei zeichnet sich die Präsentation durch einen einfühlsamen Blick auf Mensch und Natur aus, da "raumlaborberlin" stets die sozialen und ökologischen Aspekte seiner Arbeit berücksichtigt.
Bild: „raumlaborberlin“ Modelling Futures, Materialien einer Ausstellung im Haus Coburg, Foto: Städtische Galerie Delmenhorst / „raumlaborberlin“Ein herausragendes Projekt des Kollektivs ist die "Floating University". Im Jahr 2018 schuf das Kollektiv eine beeindruckende architektonische Struktur auf dem Regen-Auffangbecken des Tempelhofer Felds in Berlin. Diese Struktur bietet verschiedene räumliche Funktionen, darunter eine Küche, ein Gewächshaus, Toiletten, ein Forum, eine Bar und ein Atelier. Was als temporäres Projekt begann, hat sich inzwischen zu einem festen Netzwerk entwickelt. Der Verein "Floating", der aus diesem Projekt hervorging, widmet sich Themen wie Klimagerechtigkeit, Wasserknappheit, -nutzung und -aufbereitung. Er organisiert kreative Workshops und Festivals, um Menschen zur Teilnahme zu motivieren.
Die Ausstellungsräume im Haus Coburg sind ein faszinierendes Zusammenspiel von verschiedenen Materialien und Ausdrucksformen. Besucherinnen und Besucher können hier Modelle, Zeichnungen, Fotografien und Filmmaterial bewundern, aber auch alltägliche Gegenstände wie Tische, Betten, Lampen und Regale entdecken. Das Haus Coburg erwacht somit als ehemaliges Wohnhaus zu neuem Leben und wird zum Treffpunkt für zivilgesellschaftlichen Austausch.
Bild: „raumlaborberlin“ Modelling Futures, Materialien einer Ausstellung im Haus Coburg, Foto: Städtische Galerie Delmenhorst / „raumlaborberlin“Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt der Arbeit von "raumlaborberlin" ist die Gestaltung von Ausstellungs- und Bühnendisplays, bei denen die Grenzen zwischen Performance und Publikum verschwimmen. Das Haus Coburg selbst wird für die Dauer der Ausstellung zu einem solchen Aufführungsort. Während des Aufbaus bewohnte das Kollektiv die Villa Coburg und schuf eine Infrastruktur, die für die tägliche Reproduktionsarbeit notwendig war. Im Verlauf der Ausstellung finden hier Abendgesellschaften statt, und es gibt vier Gelegenheiten, an "Diskursiven Dinner" teilzunehmen. Diese Abende stehen im Zeichen des gemeinsamen Kochens, Essens und Abwaschens. Kurzvorträge ergänzen die Gespräche, die sich mit Themen wie Innenstadt, Schule und medizinische Versorgung befassen. Die Diskussion zur Situation von Schulen findet am 16. November 2023 statt, während die medizinische Versorgung am 18. Januar 2024 im Mittelpunkt steht. Alle Dinner beginnen um 18 Uhr und dauern etwa vier Stunden. Interessierte können sich per E-Mail an hauscoburg@delmenhorst.de anmelden.
Die Sonderausstellung "raumlaborberlin. Modelling Futures" im Haus Coburg bietet nicht nur einen Einblick in die faszinierende Arbeit dieses Kollektivs, sondern auch die Möglichkeit zur aktiven Teilhabe an Diskussionen über gesellschaftlich relevante Themen. Die Ausstellung verspricht ein inspirierendes Erlebnis für Kunstliebhaber und Interessierte an Architektur und Stadtplanung, die die Verbindung zwischen Kunst und Alltag hautnah erleben möchten.
Autorin
Maren Hopp
Maren Hopp ist als frei Kunsthistorikerin tätig.
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