Unterschätztes Alltagsrisiko
Jeder fünfte Brand in Wohnhäusern entsteht auf dem Küchenherd. Woran liegt das und was kann man tun, um es zu verhindern?
Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) warnt:
Jedes Jahr verlieren Menschen in Deutschland durch Wohnungsbrände ihr Leben. Doch auch wenn das Schlimmste verhindert werden kann, ist ein Feuer in den eigenen vier Wänden für die Betroffenen stets ein Albtraum, der mit den Löscharbeiten der Feuerwehr nicht vorbei ist.
Die Ursachenstatistik des IFS zeigt: Jeder Fünfte dieser oft verheerenden Brände beginnt auf dem Küchenherd. Dabei wird in einem von drei Fällen der Herd vergessen oder allein gelassen. Zwei von drei Feuern aber entstehen, weil das Kochfeld unbeabsichtigt – und unbemerkt – eingeschaltet wird.
Zum Problem wird dies, wenn sich brennbare Gegenstände auf oder zu dicht am Kochfeld befinden. In einem Videobeitrag zeigt das IFS, wie schnell ein solcher Brand entsteht und sich ausbreitet.
„Der Herd ist keine Abstellfläche“, mahnt IFS-Geschäftsführer Dr. Hans-Hermann Drews. In der Datenbank des IFS sind aktuell mehr als 25.000 Schäden erfasst, die von den Gutachtern des Institutes detailliert im Hinblick auf die Ursache untersucht wurden. Die Auswertung zeigt, dass die Anzahl der Herdbrände seit Jahren steigt.
Gründe hierfür vermuten die Schadenforscher neben der zunehmenden Zahl älterer Menschen und immer mehr Singlehaushalten, in denen das Kochen reine Nebensache ist, im zunehmenden Alltagsstress, kleinen Küchen und einer steigenden Anzahl von Geräten, die dort Platz finden müssen.
Die potentielle Brandgefahr durch den Küchenherd wird meist nicht richtig eingeordnet. „Wir neigen dazu, außergewöhnliche Gefahren zu über- und die Alltagsrisiken zu unterschätzen“, sagt Drews, dessen Team aus Naturwissenschaftlern und Ingenieuren bundesweit täglich Brandstellen untersucht. Nahezu alle Herdbrände ließen sich verhindern, wenn der Küchenherd als das wahrgenommen würde, was er ist: die moderne Feuerstelle des Hauses.
Im nachfolgenden Video zu Herdbränden werden verschiedene Brandentstehungen gezeigt, Passanten in einer Umfrage kommen zu Wort und die Feuerwehr erklärt, was im Brandfall zu tun ist.
Quelle: Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS)