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Wattgeschichten und Meeressagen
Neue Sonderausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
Das Landesmuseum Natur und Mensch lädt ab dem 29. Juni 2024 zu einer besonderen Sonderausstellung ein: „Der Krake. Kann man ein Seeungeheuer lieben?“. Diese Ausstellung erweckt die faszinierende und rätselhafte Unterwasserwelt zum Leben und bietet den Besucherinnen und Besuchern ein außergewöhnliches Erlebnis.
04. Juli 2024
Im Zentrum der Ausstellung stehen 10 künstlerisch produzierte Filme, die die Schönheit und das Mysterium der Ozeane eindrucksvoll inszenieren. Die Filme sind berührend, oft humorvoll und durchweg spannend. Sie erzählen packende Geschichten, die die Beziehung der Menschen zur stürmischen Natur der Meere thematisieren. Dabei wird nicht nur das Scheitern, sondern auch die Schönheit und das Wunderbare dieser Beziehung dargestellt.
Inspiration fanden die Filmemacherinnen und Filmemacher in alten Erzählungen und Sagen über Menschen und legendäre Meereswesen aus dem niederländischen, deutschen und dänischen Wattenmeer. Die Geschichten behandeln dabei auch aktuelle Probleme wie Überfischung, steigende Meeresspiegel und die Auswirkungen des ungebremsten Wirtschaftswachstums.
Die Ausstellung umfasst insgesamt zehn Animationsfilme, die in einer besonderen Rauminstallation präsentiert werden. Diese ist sowohl für Erwachsene als auch für Familien mit Kindern ab zehn Jahren geeignet und in den Sprachen Deutsch, Niederländisch und Englisch zugänglich. Besonders bemerkenswert: Die Ausstellung wird erstmalig in Deutschland gezeigt.
Ein Highlight der Ausstellung ist das 360-Grad-Erlebnis, das die Besucherinnen und Besucher chronologisch durch die Entwicklung der Wattregion führt. Die Reise beginnt mit dem Rückzug der letzten Eiszeit, der Entstehung einer Steppenlandschaft und den ersten menschlichen Siedlungen auf Warften. Gewaltige Naturereignisse und eindrucksvolle Animationen von Maarten Isaäk de Heer und Ton von Matthijs van der Veer lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer tief in die historische und naturgewaltige Entwicklung eintauchen.
Ein besonders herausragender Film der Ausstellung ist „Minja“, eine Animation von Pauline Los mit Ton von Robert van der Tol. Der Film erzählt die Geschichte von Minja, der Tochter der Meereskönigin Walja, die sich nach der Menschenwelt sehnt, jedoch dazu bestimmt ist, den Meereskönig Scholper zu heiraten. Minja widersetzt sich ihrem Schicksal, als sie sich in einen jungen Mann verliebt, der am Strand Gitarre spielt. Das friesische Märchen „Minja, die Tochter der Meereskönigin“ von J.P. Wiersma diente als Vorlage für diesen Film. Die Unterwasserwelt wird durch eine beeindruckende Silhouetten-Animation zum Leben erweckt, inspiriert von den Tieren und Pflanzen des Wattenmeers.
Die Ausstellung „Der Krake. Kann man ein Seeungeheuer lieben?“ bietet eine faszinierende Mischung aus Kunst und Naturwissenschaft und lädt die Besucherinnen und Besucher ein, sich auf eine emotionale und spannende Reise in die Tiefen der Meere zu begeben.
Oberes Bild: Ausstellungseinblick Inszenierung Peter Musschenga Kraak Ecomare, Foto Peter Musschenga