Licht, Raum und Illusion

Die Kunstwelt von Peyman Rahimi im Olden­burger Kunst­verein

Die Ausstellung "Schein" im Olden­bur­ger Kunst­ver­ein ist ein Er­leb­nis, das die Sinne an­regt und tief­grei­­fen­de Emo­tio­nen weckt. Der Künst­ler Peyman Rahimi, ge­bo­ren 1977 in Tehe­ran und Ab­sol­vent der re­nom­mier­ten Städelschule in Frank­furt am Main, lässt in sei­nen Wer­ken per­sön­liche Er­fah­run­gen aus einer be­weg­ten Ver­gan­gen­heit ein­flie­ßen. Die Aus­stel­lung, die vom 1. Sep­tem­ber bis zum 12. No­vem­ber 2023 läuft, ist eine tief­grei­fen­de künst­le­ri­sche Reise, die nicht nur die Sinne heraus­for­dert, son­dern auch Emo­tio­nen und Re­fle­xio­nen her­vor­ruft.

11. September 2023

Diese Schau zeich­net sich durch die ein­zig­ar­ti­ge In­te­gra­tion von Peyman Rahimis Kind­heits­erin­ne­run­gen in sei­ne Kunst­wer­ke aus. Die per­sön­lichen Er­fah­run­gen, die er wäh­rend sei­ner Kind­heit im Krieg ge­macht hat, haben einen tie­fen Ein­fluss auf sei­ne Kunst, der in sei­nen Wer­ken deut­lich wird. "Schein" bie­tet den Be­suche­rin­nen und Be­suchern eine Ge­le­gen­heit, Rahimis Ge­dan­ken­welt zu er­kun­den, die durch die Ele­men­te Licht, Erin­ne­run­gen und Kunst ge­prägt ist.
Bild: Peyman Rahimi, Zelle Overbeck-Gesellschaft, Foto: Fred Dott
Schon beim Be­tre­ten des Olden­bur­ger Kunst­ver­eins er­öff­net sich den Be­suche­rin­nen und Be­suchern eine Ins­tal­la­tion, die Raum, Licht und Bil­der ge­schickt mit­ein­an­der ver­webt. Rahimi führt die Gäste durch ein Laby­rinth, das an einen fi­­li­gra­nen Käfig erin­nert. Die­se An­ord­nung ver­än­dert den Blick der Be­trach­te­rin­nen und Be­trach­ter auf die Welt außer­halb des Käfigs, sie er­le­ben eine be­wuss­te Stö­rung ihrer Pers­pek­tive. Die­ser Kä­fig, eine Stahl­kons­truk­tion, wur­de in en­ger Zu­sam­men­ar­beit mit einem be­freun­de­ten Schlos­ser über ein Jahr hin­weg ent­wickelt. Er schafft einen Raum im Raum und bie­tet den Be­suche­rin­nen und Be­suchern eine völ­lig neue Er­fah­rung. Im hin­te­ren Teil der Aus­stel­lung ver­dich­tet sich die Käfig­ar­chi­tek­tur, be­glei­tet von einem leich­ten Duft von Rosen­was­ser. Die­ser Duft erin­nert Rahimi an sei­ne Kind­heit und den Be­such des Mär­ty­rer­fried­hofs in Tehe­ran, wo die Grä­ber mit Rosen­was­ser ge­rei­nigt wer­den. Hier ver­schmel­zen Erin­ne­run­gen, Raum und Duft zu einer ein­drucks­vol­len und emo­tio­na­len Erfahrung.
Bild: Peyman Rahimi o.T., 2019
Ein wei­te­res be­deu­ten­des Ele­ment in Rahimis Kunst ist die ge­ziel­te Ver­wen­dung von Licht. In sei­nen Raum­ins­tal­la­tio­nen setzt er Glüh­lam­pen, Neon­röh­ren und Na­trium­dampf-Hoch­druck­lam­pen ein, die eine fast ma­gi­sche Wir­kung er­zeu­gen und durch Spie­gel­ef­fek­te ver­stärkt wer­den. Eine wei­te­re Ins­tal­la­tion im Innen­raum des Kunst­ver­eins zeigt das Zu­sam­men­spiel von Licht, Spie­geln und "Schein­bil­dern", um­ge­ben von dunk­len Vor­hän­gen, die mit Rost be­ar­bei­tet wur­den. Rahimi be­zeich­net die­se "Schein­bil­der" als das Er­geb­nis einer meis­ter­haf­ten Sieb­druck­tech­nik. Sie er­fas­sen flüch­ti­ge Ein­drücke und Wahr­neh­mun­gen, er­zeu­gen teil­weise geis­­ter­hafte Asso­zia­tio­nen und ver­wei­sen auf die "Geis­ter­foto­gra­fie" des 19. Jahr­hun­derts, die an­geb­lich über­na­tür­liche Phä­no­me­ne im Bild fest­hielt. Rahimis Werke er­mu­ti­gen die Be­trach­te­rin­nen und Be­trach­ter so, ver­schie­de­ne Wahr­neh­mungs­ebe­nen zu er­forschen.
Bild: Peyman Rahimi, Doppelgestalt KV zu Assenheim, 2019, Foto: W. GÅnzel
Peyman Rahimis "Schein" ist eine Aus­stel­lung, die nicht nur die Au­gen, son­dern auch die Seele be­rührt. Sie lädt die Be­suche­rin­nen und Be­sucher ein, ihre ei­ge­nen Wahr­neh­mun­gen zu hin­ter­fra­gen und sich auf eine künst­le­ri­sche Reise der be­son­de­ren Art zu be­ge­ben. Diese be­ein­drucken­de Aus­stel­lung wurde fi­nan­ziell groß­zü­gig von der Kul­tur­stif­tung der Öffent­lichen Olden­burg ge­för­dert, was es er­mög­lich­te, Rahimis ein­­zig­ar­ti­ge Kunst­wer­ke einem brei­ten Pu­bli­kum zu­gäng­lich zu machen.

Autorin

Maren Hopp

Maren Hopp

Maren Hopp ist als frei Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

Mail an "Wir sind Nähe"

Infothek

Oldenburger Kunstverein
Damm 2a
26135 Oldenburg

Öffnungszeiten:
Di-Fr 14–18 Uhr
Sa + So 11–18 Uhr

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Maren Hopp

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Maren Hopp ist als freie Kunst­his­to­ri­ke­rin tätig.

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